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SEGA glaubt offenbar, ihr kauft Atlus-Spiele wegen späterer Neuauflagen nicht zum Start

Im Rahmen einer Investoren-Fragerunde zum zweiten Quartal des aktuellen Fiskaljahres (endet im März 2026) sprach Sega Sammy Holdings überraschend offen über die Verkaufsentwicklung der eigenen Spiele – und dabei fielen Aussagen, die vielen Atlus- und SEGA-Fans nur allzu bekannt vorkommen dürften.

Denn obwohl mehrere SEGA-Titel in den letzten Jahren von Kritikern und Fans hochgelobt wurden, blieben die Verkaufszahlen teilweise hinter den Erwartungen zurück. Woran liegt’s? SEGA hat da eine Vermutung – und sie klingt sehr vertraut.

„Definitive Editions“ als Kaufbremse?

Laut SEGA und GameBiz gibt es mehrere mögliche Gründe für die schwächeren Zahlen: Konkurrenz im Genre, Preisgestaltung … und ein Punkt, der besonders hervorsticht. SpielerInnen zögern offenbar, Spiele zum Launch zu kaufen, weil sie damit rechnen, dass später eine erweiterte oder „definitive“ Version erscheint. Man räumte auch ein, dass das eigene Marketing das Potenzial mancher Titel nicht gut genug vermittelt habe. Die Analyse laufe aktuell weiter.

Der Elefant im Raum: Atlus

Zwar nannte SEGA keine konkreten Spiele – doch Fans waren sich schnell einig: Die Bemerkung zielt sehr wahrscheinlich auch auf Atlus-Titel ab. Seit 2013 gehört Atlus zu SEGA – eigentlich eine Erfolgsgeschichte für SEGA.

Doch die Beispiele liegen auf der Hand: Shin Megami Tensei V: Vengeance, eine erweiterte Fassung zur Version aus 2021, folgte Mitte 2024. Ein Muster, das Atlus seit Jahren pflegt – Stichwort Persona 3 FES, Persona 4 Golden oder z. B. Persona 5 Royal.

Viele SpielerInnen warten deshalb inzwischen lieber ein paar Jahre ab, anstatt am Veröffentlichungstag zuzuschlagen. Immerhin könnte eine bessere Version in greifbarer Nähe sein. Verständlich – aber für SEGA ein Problem.

Ein weiteres Spiel ist Metaphor: ReFantazio. Ob das Spiel irgendwann selbst eine „definitive Edition“ bekommen könnte? Viele Fans befürchten genau das. Beim letzten Event blieb diese Ankündigung zwar aus – doch das mulmige Gefühl bleibt. Es wurde zwar eine „neue“ Version, die sogenannte „Guidebook Edition“ angekündigt, diese soll Anfang 2026 erscheinen – allerdings ohne neue Story-Inhalte oder Zusatzkapitel.

Ob es tatsächlich an den ständigen verbesserten Neuauflagen liegt, wird SEGA weiter untersuchen. Aber allein, dass Sega dieses Thema nun offen anspricht, zeigt: Die Fans lagen mit ihrem Gefühl wohl nicht ganz falsch. Wie handhabt ihr es bei Atlus- und SEGA-Spielen – kauft ihr zum Launch oder wartet ihr vorsichtshalber auf die „Royal/Vengeance/Golden“-Version?

via Automaton Media, Bildmaterial: Persona 5 Royal, Sega, Atlus, P-Studio

18 Kommentare

  1. Klar kann man das nachpatchen. Die paar Neuerungen sind eben keinen Vollpreis wert, zumal man gezwungen ist gewisse Dinge zu machen um ins finale Kapitel zu kommen, dass dann auch sehr wie nachträglich angehangen wirkt.

  2. Sehe ich tatsächlich anders. Glaube nicht das man das alles so einfach nachpatchen kann wie jedes beliebige Spieleupdate. Beziehungsweise sehe ich hier einen so großen Mehrwert der den Preis rechtfertigt. Kann aber trotzdem jeden verstehen der da nicht mitgehen möchte.

  3. Naja, kein Upgrade: Alte Version
    Upgrade: Neue Version
    Dann schiebst halt zur Not einfach das komplette Spiel durch die Leitung.

    Ist aber auch müßig, man kann sich drüber streiten was wie gerechtfertigt ist. Ich persönlich bin auch kein Fan von "der guten alten Zeit" wo man halt das (hoffentlich) fertige Spiel auf nem physischen Datenträger hatte und das wars halt. Ja hatte Vorteile, hatte aber auch Nachteile.

  4. Sega ist in meinen Augen echt das Negativ-Beispiel was Veröffentlichungen angeht, auch wenn sie es ja scheinbar ein bisschen selbst erkannt haben.

    Spiele die sogar auf der gleichen Plattform als Definitive Edition rauskommen, ohne dass Original-Käufer upgraden können, sondern neu kaufen müssen und das gleiche auch Switch 2 Upgrades. Beides sind zumindest für mich der Grund, nur in Ausnahmefällen noch Sega Spiele (einigermaßen zeitnah) zu kaufen. Während man bei fast allen anderen ggf. "nur" einen höheren Preis bezahlt, besteht bei denen halt auch die Gefahr, dass man das schlechtere Spiel spielen muss. Und deswegen verzichte bzw. warte ich eben.

  5. Da haben sie absolut Recht.

    Ich warte bei Metaphor tatsächlich auf die vollständige Version ("erweitert"). Sollte es nicht so aussehen, dass eine kommen wird, hole ich mir irgendwann schon die "day one edition" (ich kriege das Kotzen bei dem Wort). Sollte danach dennoch eine neue Version kommen, kann mich Atlus Mai und ich werde die nicht kaufen.

    Das selbe Spiel übrigens mit zukünftigen Persona Titeln. Ich bin doch nicht blöd und zahle doppelt.

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