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Xbox könnte den SEGA-Weg gehen: Ex-PlayStation-Boss sieht Parallelen, aber auch Probleme

Der ehemalige PlayStation-Manager Shawn Layden äußert sich in den letzten Monaten immer mal wieder zur Entwicklung der Videospielindustrie. Vor einigen Monaten äußerte er sich mit einigen mal nachdenklichen, mal klugen Äußerungen. Jetzt legt Layden seine Meinung zur Microsoft-Strategie mit Xbox offen.

Erinnert ihr euch noch an SEGA? Nicht an das SEGA von heute, sondern an den Konsolenhersteller. Heute wundert sich niemand mehr, wenn SEGA seine Spiele auf allen Plattformen veröffentlicht. Wie sollte es auch anders sein, eine Dreamcast gibt’s nicht mehr. Shawn Layden sieht Parallelen zwischen Microsofts aktueller Multiplattform-Strategie und dem Weg, den Sega nach dem Ausstieg aus dem Konsolengeschäft eingeschlagen hat.

Fantasian HPU

In einem Interview mit dem „Kiwi Talkz“-YouTube-Kanal sprach Layden über Microsofts jüngste Entscheidung, ehemals Xbox-exklusive Titel auch für PlayStation 5 zu veröffentlichen. „Multiplattform ist eine Strategie, insbesondere in einer Welt, in der die Entwicklungskosten so dramatisch steigen“, erklärte er.

Der Vorteil liege in der größeren Reichweite, erschwere aber gleichzeitig das Marketing. So betont Layden, es würde schwieriger, „FOMO“ (Fear of Missing Out) für die eigene Plattform zu erzeugen. „Aber wenn es auf allen Plattformen verfügbar ist, ist das eine der Marketingtaktiken, die man nicht anwenden kann“, schlussfolgert Layden zutreffend.

Kaum ein Spiel ist sicher

Zuletzt wurden mit Forza Horizon 5 und Indiana Jones und der Große Kreis zwei weitere frühere Xbox-Exklusivtitel für die PS5 angekündigt. Xbox-Chef Phil Spencer hatte bereits betont, dass es „keine roten Linien“ gebe, was zukünftige Multiplattform-Veröffentlichungen angeht. Und derzeit ist auch wirklich kaum ein Xbox-Spiel vor Gerüchten sicher, auch um die „Switch 2“ drehen sich dabei zahlreiche.

Layden zog einen historischen Vergleich: „Wir haben das schon einmal erlebt. Ich war in der Branche tätig, als Sega seine Dreamcast-Titel auf die PS2 brachte. Mit der Zeit wurde Sega dann zu einem reinen Softwareunternehmen und hat in dieser Hinsicht eine große Wandlung durchgemacht. Es gibt also historische Präzedenzfälle.“

Nach dem Ende der Dreamcast-Ära im Jahr 2001 entwickelte Sega keine eigenen Konsolen mehr, sondern konzentrierte sich auf Software für verschiedene Plattformen. Besonders durch mit den Erfolgen von Ryu Ga Gotoku (Like a Dragon) und Atlus (Persona) hat SEGA in den letzten Jahren gepunktet. Atlus gehört erst seit 2013 zu SEGA – und kürzlich bezeichnete SEGA die Persona-Schöpfer als „Glücksfall“ für SEGA Sammy.

via VGC, Bildmaterial: Halo: The Master Chief Collection, Xbox Game Studios

11 Kommentare

  1. Ich denke die Konsolenexklusivität wie wir sie kennen funktioniert nur bei Nintendo und Sony. Jeder andere möchtegern Predator, der sich in diesen Markt drängen will, hat keine Chance.

    Hätte Microsoft den Kurs der Xbox360-Zeit beibehalten, könnte Xbox heute eine eigene Fanbase und eine Flut an eigenen Franchises besitzen, die man ganz klar mit der Marke Xbox assoziiert.

    Und obwohl mich Xbox schon seit der XboxOne nicht mehr abholen kann, möchte ich nicht, dass Microsoft seine Konsolensparte aufgibt. Weil dann nämlich Sony auf dem Gebiet der rein stationären Konsolen eine Monopolstellung hätte (Nintendo veröffentlicht mittlerweile ja Hybridkonsolen, die technisch immer etwas hinterherhinken) und Monopole sind mittelfristig bekanntermaßen nicht gut für Endverbraucher.

  2. Naja wozu auch ne Xbox kaufen wenn der größte Sellingpoint eben der Gamepass ist....den ich halt auch auf dem PC haben kann und dort ebenfalls sämtliche Titel Day 1 bekomme.

    Wobei da dann auch immer die Frage aufkommt: Sind die Spiele die man will überhaupt im Gamepass drin?

    Wozu ein Abo zahlen, wenn das was man spielen will sowieso nicht drin ist.

    Und obwohl mich Xbox schon seit der XboxOne nicht mehr abholen kann, möchte ich nicht, dass Microsoft seine Konsolensparte aufgibt. Weil dann nämlich Sony auf dem Gebiet der rein stationären Konsolen eine Monopolstellung hätte (Nintendo veröffentlicht mittlerweile ja Hybridkonsolen, die technisch immer etwas hinterherhinken) und Monopole sind mittelfristig bekanntermaßen nicht gut für Endverbraucher.

    Sehe da ehrlich gesagt kein Problem.

    Die Platform selbst ist ja nur ein günstiges Angebot um auf die Software zuzugreifen.

    Die reele Konkurrenz findet ja im Store statt, und da gibt es genug Anbieter.

  3. Wobei da dann auch immer die Frage aufkommt: Sind die Spiele die man will überhaupt im Gamepass drin?

    Wozu ein Abo zahlen, wenn das was man spielen will sowieso nicht drin ist.


    Alle First Party Games sind Day 1 im Gamepass drinn das ist nen Versprechen das man damals gemacht hat und die Games die eben NICHT drinn sind hab ich eh auf anderen Platformen also Nein Xbox gibt mir aktuell nichts was man nicht auch auf dem PC haben könnte.

  4. Aber schon irgendwie schade. Gerade die Xbos Series X in der akteullen Generation war schon eine gute Konsole. Alles lief flüssig, der Ladebildschirm war gut umgesetzt, technisch sahen vor allem zu Beginn der Generation die ein oder anderen Spiele dort besser aus, als auf der PS5.

    Aber man hat sich das schon selbst kaputt gemacht, mit seinem Game Pass Abomodell und jetzt dem Everything is an Xbox. Die Xbox360-Zeit mit eigenen Franchises sind halt auch vorbei. Eigentlich schade drum. Gerade meine Xbox360 mochte ich damals echt gern und habe ich lange mehr als die PS3 genutzt.

    Und ja, die meisten zahlen ja wirklich nur fürs Abo, wenn mal ein Spiel drin ist, was interessiert, dann häufig auch für die 1 Euro oder sonstigen Spar Angebote. Und mir ging es auch so, dass die Fülle an Spielen, von der Art "kann ich ja mal ausprobieren" im Game Pass, einfach nur dazu führte, dass ich vieles einmal angespielt, aber nur die wenigstens (eher kleine und kurze Titel) wirklich durchgespielt habe...

  5. Gerade meine Xbox360 mochte ich damals echt gern und habe ich lange mehr als die PS3 genutzt.

    Ich auch, zumal die PS3 spieletechnisch erst ab 2010 so richtig in Fahrt kam. Bis dahin war die Xbox360 die klar bessere Konsole und auch die erste, die ich wirklich direkt am Releasetag (2.12.2005) gekauft habe - mit dem starken Starttitel Kameo: Elements of Power dazu, eine jener vielversprechenden IPs, die man durchaus zur Serie hätte ausbauen können.

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