Bildmaterial: Final Fantasy XV, Square Enix
Kommentar
Ein Geburtstag ist eigentlich eine schöne Sache. Man lädt Freunde ein, isst und trinkt gemeinsam, feiert. Vielleicht schwelgt man ein bisschen in der Vergangenheit, lacht über Dinge die „damals“ passiert sind. Wenn Final Fantasy XV Geburtstag feiert, ist das anders. Auch Square Enix hat eingeladen, eine Feier ausgelobt. Es kamen auch viele. Aber die Feier zum 2. Geburtstag von Final Fantasy XV war geprägt von Traurigkeiten, von Abschieden und von Missverständnissen. Der 2. Geburtstag leitete das unrühmliche, aber passende Ende eines Spiels ein, das jetzt nur noch ein paar weitere Monate dazu verdonnert ist dahinzusiechen, bis man ihm endlich komplett den Stecker zieht.
Einige alte Fans haben Final Fantasy längst abgeschworen. Für viele andere ist es bis heute eine Herzensangelegenheit. Man ist mit Final Fantasy aufgewachsen. Es ist ein bisschen wie die Liebe zu einem Fußballclub. Spieler kommen, Spieler gehen. Spiele kommen, Spiele gehen. Aber dem Club, der Serie, bleibt man treu. Immer voller Hoffnung auf die nächste Runde, die viel besser sein könnte.
Final Fantasy ist in dieser Hinsicht eine ganz besondere Ausnahme in der Videospielwelt. Das lässt sich auch an den Antworten ablesen, die beispielsweise bei Twitter unter den aktuellen Tweets des Accounts @FFXV_EN zu finden sind. Bei anderen großen Spielen und Publishern geht es in den Kommentaren regelmäßig um alles. Am liebsten aktuelle Skandale, um Forderungen von Fans, um Petitionen, Abzocke, Zensur.
In den Antworten auf den Livestream zum 2. Geburtstag gibt es kaum Vorwürfe. Es gibt ehrliche Freude und Dankesworte. Über die trotzdem noch kommenden Story-Inhalte. Es gibt ehrliche Enttäuschung. Von Fans die mit Final Fantasy XV von Anfang an unzufrieden waren, sich aber trotzdem nicht lösen können. Aber auch von sehr vielen Fans, die den gecancelten DLCs nachtrauern. Nur in einer Hand voll Tweets wird die Enttäuschung begleitet von Beleidigungen.
Final Fantasy XV: Zehn Jahre Entwicklungszeit
Die Entwicklung des Spiels begann 2006, kurz vor der Ankündigung bei der E3 2006 als Final Fantasy Versus XIII. Die englischen Wikipediaseiten zu Videospielen listen oft einen Unterpunkt „Development“. Dort geht es in einigen Absätzen um Ankündigung, zeitlichen Ablauf, eventuell auftretende Probleme und Trivia. Das „Development“-Kapitel zu Final Fantasy XV wurde in einen eigenen Artikel ausgelagert.
Seit der Ankündigung von Final Fantasy XV hat Ubisoft Assassin’s Creed erfunden und fast ein Dutzend Hauptspiele und gefühlt noch mehr Ableger entwickelt und veröffentlicht. Final Fantasy XV war einst ein Spin-off. Tetsuya Nomura erdachte eine düstere Geschichte, die nur als Ableger gedacht war, weil sie als Hauptspiel nicht funktionieren würde. Sie wurde zum Hauptspiel. Besonders der Story des Spiels merkt man die vielen Jahre, viel Personal und viele Änderungen an.
Die Entwicklung von Final Fantasy Versus XIII begann mit der Engine Crystal Tools. Nach Jahren der Arbeit wechselte man die Grafikengine und nutzte die neue, eigene Luminous Engine. Eine Engine mit wohl einigen Problemen. Später entschied man sich offenbar, dass Final Fantasy XV wohl als einziges Großprojekt diese teure Eigenentwicklung nutzen wird. Denn obwohl die Luminous Engine als In-House-Engine sowohl in Japan als auch von den westlichen Studios genutzt werden sollte, kam es bis heute zu keiner weiteren Nutzung.
Im März 2018 gründete Square Enix dann Luminous Productions. Dort produzierte man eine CG-Doku für den japanischen TV-Sender NHK. Nun gab Square Enix bekannt, dass man 33 Millionen US-Dollar Minus verbucht und den Fokus von Luminous Productions fortan auf „large-scale, high-quality AAA game titles“ richtet. Man muss sich fürchten.
Der DLC-Plan bleibt unvollendet
Nicht mehr fürchten muss man sich davor, dass Square Enix Final Fantasy XV nie in Ruhe lässt. Die Feierlichkeiten zum 2. Geburtstag nutzte man, um drei von vier weiteren DLCs, die unter dem verheißungsvollen Titel „The Dawn of the Future“ ankündigt wurden, einzustampfen. Die DLC-Episoden zu Aranea, Lunafreya und Noctis werden ersatzlos gestrichen.
Wenn wir ehrlich sind, hätte man die zweite DLC-Runde nie beginnen sollen. Ein halbes Jahr hat es gedauert, bis man das auch bei Square Enix realisierte. So immerhin reiht sich dieser zweite DLC-Plan nun nahtlos in die Geschichte von Final Fantasy XV ein. Er bleibt unvollendet. Happy Birthday.
Tabata hat viel geleistet, aber hinterlässt Lücken
Dass Final Fantasy XV überhaupt in der Form veröffentlicht werden konnte, wie es veröffentlicht wurde, ist zu einem großen Teil Hajime Tabata zu verdanken. Sein Name ist nun leider untrennbar mit einem kontroversen Großprojekt verbunden, aber ähnlich wie Naoki Yoshida mit Final Fantasy XIV hat er unglaublich viel geleistet. Als er das Projekt nach sechs Jahren Entwicklungszeit übernahm, schätzte er es bei 20-25% ein und sagte selbst, es hätte „nie eine richtige Form“ gehabt.
Nun nimmt Tabata den Hut und seine letzte Ankündigung war es, dass Dinge nicht wie geplant realisiert werden. Tabata mag sich offiziell am Ziel wähnen, aber ein schöner Abschied war das nicht. Und trotz allem hinterlässt er Lücken. Ganz böse Zungen werden vielleicht behaupten, dass ihm das inzwischen egal ist. Happy Birthday.
Die Geschichte ist erzählt
Final Fantasy XV war ein großes Versprechen. Nicht an jeder Stelle konnte Square Enix dieses Versprechen einhalten. Dass Square Enix dem Spiel nun so ein unrühmliches Ende spendiert und die Bombe dabei auch noch bei der Geburtstagsfeier platzen lässt, passt zum großen Ganzen. Dabei wurde Final Fantasy XV – das kann man so resümieren – von der Presse überwiegend positiv aufgenommen. Wird überhaupt noch einmal ein Final Fantasy alle Versprechen halten und alle Erwartungen erfüllen können? Daran darf man zweifeln und das liegt nicht nur an Square Enix.
Eines ist wohl klar, Final Fantasy XV hat einen außergewöhnlichen Platz in der Final-Fantasy-Historie. Die hoffentlich, und das meine ich ganz ehrlich, noch lange nicht zu Ende ist. Aber die Geschichte von Final Fantasy XV ist erzählt. Sie ist für immer unvollendet, aber erzählt. Lassen wir sie endlich ruhen.
Nun die Story wird ja nicht 1 zu 1 übernommen, sondern auch erweitert. Da kann ein Abschluss vor jeden Teil auch hinzugefügt werden. Obwohl ich fand eigentlich das FFVII oder auch VIII hatten sehr wohl ein Abschluss vorm ende jeder CD. Zb. Jenova als Boss und Aeriths Tod. Da passt es schon
Der ZUFALL dass Tabata gerade jetzt "geht" ist schon sehr großer ZUFALL.
Trotzdem war damit die Story nicht beendet. Es ist schon ein Unterschied ob eine Story endet. Zbsp Kingdom Hearts hatte immer ein abgeschlossenes Ende und man wusste ja nicht wirklich das Xehanort der Hauptbösewicht ist bis zu Birth by sleep hin, bei FF wäre es kein abgeschlossenes weil es einfach mittendrin aufhört und es keine beendete Story ist
Was? Kingdom Hearts hatte immer ein offenes Ende. Und wie gesagt, auch wenn im Original kein Ende zwischen den Discs gab, wird im Remake eines pro Teil hinzugefügt werden. Denn wie gesagt, die Story wird erweitert. Und auch ein wenig Abgeändert, es ist ein Remake kein Remaster. Also passt es schon. Nach jeder Disc wusste man nicht was auf einen zukommt, ob JENOVA, in irgendeiner Form wieder auftaucht. In Kingdom Hearts, war auch immer offen, denn man wurde dazu animiert zb Riku und Mickey zu suchen. Oder nach dem Brief von Mickey(KH2 Ende) weiterhin auf Reisen zu gehen. Der Abschluss eines Spiels definiert sich nicht, welchen Gegner man bekämpft hat, sondern ob danach noch was kommt. Und KH wurde immer offen gelassen, sei esmit einem Brief oder die Suche nach Freunden. Und so gesehen, war keines der KH teile abgeschlossen. Die Xenosaga Spiele hatten auch keine Abgeschlossene Story am Ende, sondern immer mit einem Fragezeichen, wie es weitergeht. Das würde auch im Remake wunderbar funktionieren, das hatte FFVII nach jeder Disc auch.
Ja, es war verdammt lange her. Erst ab mit dem Assassin’s Creed Origins wurde erst mit dem FFXV Releases..
Bis heute ist die Traurigkeit noch spürbar. Es hat natürlich ein besondere Sonder-Platz für ein von dem Teilen. Ein sehr abgespeckte Story die vielen Lücken und gefehlt hat. Mir kann so vor im Spiel, ob die Story nur im ein Jahr geschrieben wurde. Man wollte ganz einfach wie bei FFVII oder eins mal war zu FXIII ein Mainstream aufbauen und mehre Jahren im diese Projekt nach hängen, was wie Animes- und Filme zuviel Ableger-Spiele die etwas nachhinein auch fragwürdiger wurde. Die wahre DLCs können wir leider nie erleben.
Final Fantasy XV bleibt für mich ein Trauriges Spiel mit ein gescheiteste Projekt vergleich zu eine Titanic-Schiff die auch untergegangen ist.
Es war das erste FF-Spiel (und hoffe das letzte auch), dass ich bis heute noch entsetzt bin und immer noch Sprachlos darüber. Man hätte diese Spiel nie veröffentlich sollen, aber dann wehre die Aufschrei noch größer gewesen.
Ein gute Stichwort! Anderes kann man nicht mehr hinzufügen. Ich beende auch mein Kapitel zu FFXV für alle einmal!
RIP FF XV