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Von wegen verflixtes siebtes Jahr: Wie Nintendo der Switch nochmal Leben einhauchte

In der vergangenen Woche hat sich die Nintendo Switch in Japan über 110.000 Mal verkauft. Das sind Zahlen, die neue Konsolen gerne mal in Japan erreichen. Die Switch ist aber bekanntlich in ihrem siebten Jahr. Es ist alles andere als verflixt.

Zu verdanken ist der „Boost“ einem weiteren, neuen Switch-Modell, heißt es. Nintendo hat die „Mario Red“-Edition veröffentlicht und sie kam offenbar ganz gut an, auch in Vorbereitung auf Super Mario Bros. Wonder. Ein bisschen Gold und Silber, ein bisschen Glitzer-Glitzer, das genügt aber in der Regel nicht, um sieben Jahre alte Konsolen in Massen zu verkaufen.

Da steckt natürlich mehr dahinter. Nämlich eine kerngesunde, zumindest aber wieder genesene, Switch ohne Ermüdungserscheinungen. Noch im Februar 2023, das ist nur acht Monate her, sah die Sache ganz anders aus. Pikmin 4 und Zelda: Tears of the Kingdom mussten als die letzten Nintendo-Highlights der sterbenden Konsole erachtet werden.

Gerade war die Februar-Direct über die Bühne gegangen und Nintendo-Fans mussten sich mit dem Ausblick auf Remaster von Baiten Kaitos und Ghost Trick über Wasser halten. „Füllmaterial“ und „eine Frechheit“ nannte man das in einer Kolumne bei der PC Games.

Schon das Weihnachtsgeschäft 2022 war wenig aufregend. Das November-Dezember-Line-up von Nintendo war Bayonetta 3, das am 28. Oktober erschienen ist. Pokémon hatte dann mal wieder ausgeholfen und mit Zahlen, die alles bisher dagewesene in den Schatten stellten, ein Gesamtergebnis erzielt, das über den Rest hinwegtäuschte.

„Switch-Fans müssen sich auf das Ende einstellen“, hatte ich damals in einer Kolumne geschrieben. Nun, das Ende zögert sich hinaus. Irgendwie hat es Nintendo geschafft, für 2023 (und sogar darüber hinaus) noch einmal eine Perspektive aufzustellen, die in Kalenderwoche 40 über 110.000 Konsolen in Japan verkauft.

Fast macht es den Anschein, als hat man sich Super Mario Bros. Wonder genau zu diesem Zweck aufgehoben. Aber da waren und sind natürlich auch noch Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück, die Remakes zu Super Mario RPG und Mario vs. Donkey Kong, Remaster zu Paper Mario: Die Legende vom Äonentor und Luigi’s Mansion 2, das neue WarioWare: Move It oder solch Überraschungen wie Princess Peach: Showtime und Another Code: Recollection.

In Japan hat Nintendo von der Switch zum aktuellen Zeitpunkt sogar mehr Einheiten verkauft (2,28 Millionen) als im Vorjahreszeitraum (2,15 Millionen) berichtet Bloomberg. Im Westen könnte es ganz ähnlich aussehen, alle genannten Spiele kommen im Westen ähnlich gut an wie in Japan. Nintendo hat es geschafft, der alten Switch noch einmal Leben einzuhauchen. Chapeau!

Ein verdientes Ende für ein Nintendo-Hardware, die vielen Videospielfans viele Jahre lang ein treuer Begleiter war. Und es jetzt auch noch einige Monate lang weiterhin sein darf. Bis, vermutlich spätestens im Weihnachtsgeschäft 2024, die neue Hardware auf dem Markt ist. Dafür gab es zuletzt mehrere Anzeichen.

Für einen Nachruf ist es also noch zu früh. Schreibt uns in den Kommentaren stattdessen gerne, auf welche der kommenden Switch-Spiele ihr euch freut. Oder ist doch keines für euch dabei?

Bildmaterial: Der Super Mario Bros. Film, Nintendo, Illumination Entertainment