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Square-Enix-Producer reagiert auf absurde Erwartungen und verbale Ausfälle von Fans

Manchmal fragt man sich wirklich, was im Internet eigentlich los ist. Die State of Play Japan sollte vor allem eines sein: eine Bühne für japanische Spiele. Und die Erwartungen waren – wie immer – gigantisch. Kaum war die Show angekündigt, liefen die Fan-Wunschlisten heiß: neue Informationen zu Kingdom Hearts, ein erster Teaser zu Persona 6, irgendwas zu Dragon Quest XII.

Eines der Spiele, das tatsächlich etwas Neues zeigte, war Octopath Traveler 0. Square Enix brachte einen frischen Trailer und sogar eine Demo mit. Eigentlich gute Neuigkeiten – sollte man meinen. Doch was danach passierte, war weniger schön: Überzogene Erwartungshaltungen kollidierten mit der Realität und eine Gruppe sehr lauter, sehr frustrierter „Fans“ entlud ihren Ärger.

Von „beloved series“ zu wütenden Fans

Auslöser des Mini-Dramas war nicht das Spiel selbst, nicht der Trailer, nicht einmal die Demo. Nein – es war ein einzelnes Wort – oder zwei. Moderator und Sprecher Yuki Kaji kündigte den Trailer als Teil einer „beliebten Square-Enix-Serie“ an. Ein völlig normaler Satz … wäre da nicht die Erwartungshaltung einiger Fans gewesen, die damit fest rechneten, gleich Kingdom Hearts 4 oder den dritten Teil der Remake-Trilogie zu Final Fantasy VII zu sehen.

Als dann Octopath Traveler 0 ins Bild kam, war für manche offenbar der Weltuntergang ausgerufen. In einigen dunklen Ecken des Internets brach ein Sturm aus, und plötzlich musste sich der Producer von Octopath Traveler 0, Hirohito Suzuki mit komplett überzogenen Reaktionen herumschlagen – inklusive verbaler Ausfälle. Einen „Jumpscare“ nannten Fans die Ankündigung von Yuki Kaji, einige sagen sich böswillig „in die Irre geführt“. Alles, weil Octopath es gewagt hatte, nicht Kingdom Hearts zu sein.

„So please don’t worry. I’m not hurt.“

Statt sich aufzuregen, postete Suzuki auf Twitter eine kleine Botschaft an alle, die sich Sorgen machten: Alles gut, er habe schon früh gelernt, dass das, was er liebt, nicht immer das ist, was Spieler lieben. Und das sei vollkommen in Ordnung.

Er betonte, dass unterschiedliche Erwartungen normal sind – aber dass das nicht bedeutet, sein Team oder ihr Werk wären weniger wert. Im Gegenteil: Er habe „Liebe und Vertrauen in seine eigenen Kreationen“.

Und genau das würdigten viele Fans in den Kommentaren. Unter seinem Post sammelten sich unzählige positive Nachrichten, Lob für das Spiel, Unterstützung für das Team. Die große Mehrheit ist also weiterhin absolut normal – und freut sich einfach auf die Veröffentlichung. Wenn ihr euch fragt, warum Octopath Traveler eine „beliebte Serie“ sei, dann probiert doch die Demo aus, empfiehlt Suzuki.

Ob man sich auf das Spiel freut oder nicht – das ist völlig okay. Aber Entwickler für nicht erfüllte Erwartungen zu attackieren? Ganz sicher nicht. Umso schöner, dass Suzuki die Situation mit Ruhe und Selbstbewusstsein gemeistert hat. Wie sieht’s bei euch aus: Waren die Reaktionen überzogen? Oder könnt ihr sie auch irgendwie verstehen?

via The Gamer, Bildmaterial: Final Fantasy VII Remake, © 1997, 2020 SQUARE ENIX CO., LTD. All Rights Reserved. CHARACTER DESIGN: TETSUYA NOMURA / ROBERTO FERRARI. LOGO ILLUSTRATION: ©1997 YOSHITAKA AMANO

7 Kommentare

  1. eher allgemein pessimistisch unterwegs xD

    Ist vermutlich auch besser so. Wenn man keine Erwartung hat, kann man noch nicht enttäuscht werden. Ich fahre so jetzt schon seit geraumer Zeit und es funktioniert wunderbar.


    Trotzdem gehe ich einfach mal davon aus, dass wir uns einig sind, dass solche Aktionen komplett übertrieben sind. Suzukis Reaktion war richtig und wichtig.

  2. Ich hätte nach solch einer Ansage auch eher nicht mit Octopath gerechnet, aber für mich persönlich wäre das am ehesten zutreffend, weil mir die Reihe besser gefällt als FF oder KH bspw., es ist ja okay enttäuscht zu sein und das teilweise zu äußern, aber diese persönlichen Beleidigungen sind und bleiben einfach komplett unnötig.

    Daher schön das er da einen Umgang für sich damit gefunden hat, aber es sollte am besten gar nicht so sein müssen.

  3. Kaum war die Show angekündigt, liefen die Fan-Wunschlisten heiß: neue Informationen zu Kingdom Hearts, ein erster Teaser zu Persona 6, irgendwas zu Dragon Quest XII.


    Ich bin wohl einer der letzten, der sich auf die Seite des Fandom-Internet-Mobs stellt aber: Gewisse Erwartungen gehören einfach dazu bei so einer Show. Sonst bräuchte man keine Nintendo Direct, State of Play, Game Awards oder irgendwas in der Art mehr. Ohne Antizipation auf irgendwas und nur noch mit der Philosophie "Ich habe keine Erwartungen mehr dann, kann ich auch nicht mehr enttäuscht werden" (erstmal sorry vorab, das ist kein Seitenhieb gegen die Einstellung von @Soldier_11) an solche Streams zu gehen würde halt auch jede Spannung rausnehmen.

    Es kommt dann halt immer drauf an, wie utopisch diese Erwartungen sind. Es ist unmöglich, dass all die im Zitat aufgezählten Titel hätten vorkommen können. Alleine Persona 6, da gerade erst das Persona 4 Remake angekündigt wurde was auch noch lange auf sich warten zu lassen scheint. Bei Square Enix muss man es halt in dem Kontext sehen, da könnte schon ein wenig mehr gehen, weiß aber auch zeitgleich, dass man aktuell mehrere angekündigte AA-Titel wie Dragon Quest Remakes, Octopath 0 und Elliot angekündigt hat und die Chance groß ist, dass diese Titel gepusht werden. Ein neuer Trailer von KH4 oder DQ12 würden diesen Spielen ja direkt die Show stehlen.

    Ich hatte ja geschrieben, ich finde die Japan State of Play vom Konzept her gut, aber vom Content her war das auch eben nicht mehr, als den japanischen Zuschauern zu sagen: "Hört mal, es gibt hier noch so etwas wie eine PlayStation 5, vielleicht interessiert die euch ja". Wie bereits erwähnt hat Sony das Marketing in Japan versäumt, da gibt es einiges nachzuholen und ich denke, zumindest in dem Punkt hat die Show dann auch ihren Zweck erfüllt. Für mich war das nun aber kein Anlass dazu, irgendwo erboste Kommentare unter das Video zu schreiben, damit kann ich ja nachträglich keine Top-Titel hervorzaubern. Aber trotzdem, man darf ruhig auch Erwartungen an so eine Show haben, besonders wenn man bedenkt, dass Sony selbst eben japanische Titel sehr vernachlässigt hat. Die hätten ja selbst auch irgendwas ankündigen können.

    Insgesamt passt das aber zum aktuellen Tonfall Online. Du hast eigentlich nur noch 2 Extreme. Das gilt sowohl für Videospiele, Filme und andere Medien. Entweder ist etwas total geil oder etwas wird in Stücke gerissen und dann sind ein paar wenige Stimmen auch so laut, dass wirklich keiner mehr ne Chance hat, sich anderweitig zu äußern. Etwas dazwischen gibt es aktuell nicht.

    Naja, Serie nach 2 Teilen?


    Jetzt erscheint bald der dritte Main-Ableger und man hat noch einen Mobile-Titel. Also 4 Titel dann. Wenn das keine Serie ist, was dann^^?

  4. Aber Entwickler für nicht erfüllte Erwartungen zu attackieren?


    Wurde er das denn? Das kann ich in dem Artikel nun nicht erkennen.

    Einen „Jumpscare“ nannten Fans die Ankündigung von Yuki Kaji, einige sagen sich böswillig „in die Irre geführt“.


    Harmloser Internet Talk. Sicherlich aus Frustration. Aber da wurde jetzt niemand mit persönlich angegriffen, bedroht oder sonstwas.


    Wie sieht’s bei euch aus: Waren die Reaktionen überzogen? Oder könnt ihr sie auch irgendwie verstehen?


    Was ich verstehen kann und auch teile, ist die Frustration gegenüber Square Enix. Was ich weniger verstehen kann ist, dass sie sich erst so spät und auch immernoch nur so verhalten entlädt. Da ist man bei anderen Publishern deutlich weniger zimperlich.

    Nunja, Ich werd da beide Parteien nicht in Schutz nehmen. Das haben sich beide alles selbst zuzuschreiben.

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