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Live-Service-Games jagen einer „Fata Morgana“ hinterher, kritisiert der Ex-PlayStation-Chef

In einem Interview mit The Ringer äußerte sich Shawn Layden zum umstrittenen Thema der Live-Service-Spiele. Der ehemalige PlayStation-Chef kritisierte den Trend und vergleich das Hinterherjagen von Live-Service-Spielen mit einem „Sirenengesang“.

Es sei, als sähe man eine „Fata Morgana auf einer Sanddüne. Man verfolgt sie, kann sie aber nicht erreichen.“ Laut dem Manager sei Fortnite ein Paradebeispiel dafür, wie man „einen Blitz im Glas einfangen“ kann. Ein solch einzigartiges Projekt und seine Wirkung zu planen? Das sei Layden nach unmöglich, da es nicht allein von einer starken Vision der Entwickler für das Projekt abhänge.

Selbst hege er kein Interesse daran, sich an einem Live-Service-Projekt zu beteiligen und bezeichnete das Genre als „eigentlich kein Spiel“, sondern als „repetitives Action-Förderinstrument“. Laydens Meinung ist angesichts der Höhen und Tiefen von Sony in den letzten Jahren nachzuvollziehen.

Während sich so manch First-Party-Einzelspielertitel zum gewohnt großen Erfolg mauserte, sah es an der Live-Service-Front mau aus. Gerade Concorde gilt als desaströser Misserfolg – der Titel wurde nach nur zwei Wochen eingestampft.

Angesichts des Scheiterns von Concord scheint Sony seine Strategie in letzter Zeit weiter von Live-Service-Spielen abzuwenden. Bereits im Januar stellte Sony zwei Live-Service-Spiele ein – eines davon war Berichten zufolge ein Third-Person-Open-World-Militär-Shooter von Bend Studios, das andere ein God-of-War-Multiplayer-Spiel von Bluepoint Games.

via GameRant, Bildmaterial: Sony PlayStation

3 Kommentare

  1. Es sei, als sähe man eine „Fata Morgana auf einer Sanddüne. Man verfolgt sie, kann sie aber nicht erreichen.“ Laut dem Manager sei Fortnite ein Paradebeispiel dafür, wie man „einen Blitz im Glas einfangen“ kann. Ein solch einzigartiges Projekt und seine Wirkung zu planen? Das sei Layden nach unmöglich, da es nicht allein von einer starken Vision der Entwickler für das Projekt abhänge.

    Ein wirklich schöner Absatz und ich pflichte Layden in vielen Punkten bei. Ein einfaches, abgeschlossenes Spiel wird seltsamerweise als riskanter empfunden als LiveService-Games, obwohl für beide große Entwicklungsarbeit notwendig sind. Vermutlich, weil manche Unternehmen glauben damit schnelles Geld machen zu können und damit das finanzielle Risiko zu minimieren - zumindest in der Theorie, wenn bei ausreichend vielen Spielern das Geld für Skins und Co. zu locker sitzt. Doch Concord hat Sony vor Augen geführt, dass es auch leicht anders laufen kann.

    Das Fortnite & Co. Nachahmer hervorbringen würde war klar; an dem Erfolg wollen viele Teilhaben. Allerdings wird wohl kaum eine Mehrzahl der Spieler plötzlich Wechseln, nur weil ein neuer Konkurrent um ihre Aufmerksamkeit buhlt. Die Spieler bauen sich ja eine Menge in ihrem Profil auf: Skins, Waffen, Freunde, Event-Items - häufig mit Echtgeld bezahlt. Wenn diese Spieler nicht wechseln, müssen Neue her - nur wo sollen die herkommen? Der Markt ist begrenzt und noch viel mehr die Zeit der Leute. Wieso da im Lauf der Jahre ein regelrechter Hype um LiveService-Games entstanden ist, ist mir schleierhaft. Die eigenen Marktanalysen hätten eigentlich aufzeigen müssen, wie grandios gesättigt der Markt bereits ist und wie riskant eine große Entwicklung unter diesen Umständen wäre. Concorde war ein Katastrophe mit Ansage, der Abgesang von Foamstars hat schon kurz nach Release begonnen. Und während man bei normalen Games wesentlich besser die Käufergruppe abschätzen kann - auch dank jahrzehntelanger Erfahrung - finde ich das bei LiveService-Games deutlich schwerer. Wie Layden am Beispiel Fortnite sagt: Man kann nicht mal genau sagen, wieso und warum es so durchgestartet ist, aber man versucht dennoch auf Teufel komm raus dem nachzueifern. Außerdem kann hier niemand abschätzen, wie lange die Begeisterung für LiveService-Games noch anhalten wird.

    Da ich selbst früher Battlefield 2142 und FFXIV gezockt habe, kann ich den Reiz von Online-Games durchaus nachvollziehen. Seit etwa 10 Jahren bin ich komplett zu vollwertigen Offline-Spielen zurückgekehrt und bin sehr froh darum. Davon hab ich rückblickend eine wesentlich bessere Erfahrung als wenn ich Zeit und Geld in ein "Profil" investiere, denn das hat ein Ablaufdatum. Meine Saves in normalen Spielen nicht und für die werden auch keine weiteren Gebühren fällig.

    Ich wäre wie Layden auch froh, wenn Sony aus Concord gelernt hat und in Zukunft seinen Fokus vollständig auf reguläre Spiele legt und dem LiveService den Rücken kehrt.

  2. Vermutlich, weil manche Unternehmen glauben damit schnelles Geld machen zu können und damit das finanzielle Risiko zu minimieren - zumindest in der Theorie, wenn bei ausreichend vielen Spielern das Geld für Skins und Co. zu locker sitzt. Doch Concord hat Sony vor Augen geführt, dass es auch leicht anders laufen kann.


    Per se kann man mit Liveservice unglaublich viel Kohle machen, das Problem ist aber das Entwickler Trends nachjagen statt neue zu setzen. Concord war nur ein Hero Shooter von vielen.

    Mir kommt es so vor als schauen die Entwickler nur was gerade so trendet und denken sich "Joar das wollen wir auch". Das nen Game aber nicht in 2 Wochen fertig entwickelt ist wird komplett übersehen. Wenn du also erst ne Kopie anfängst zu entwickeln wenn das Original bereits auf dem Markt ist dann hat sich der Markt schon längst etabliert wenn dein Game dann nach 4 Jahren endlich raus ist.


    Wie Layden am Beispiel Fortnite sagt: Man kann nicht mal genau sagen, wieso und warum es so durchgestartet ist, aber man versucht dennoch auf Teufel komm raus dem nachzueifern.


    Das Game ist halt free to play alleine das nimmt schon einen enormen Teil der Einstiegshürde. Du verlierst halt nichts. Dazu kam es zu einer Zeit raus wo der Markt an Battle Royale Games noch nicht so übersättigt war und man hatte enorme Online Präsenz von Content Creatoren wie Ninja die zig millionen Follower hatten alleine das war schon die beste Werbung die man je haben kann.


    Ich wäre wie Layden auch froh, wenn Sony aus Concord gelernt hat und in Zukunft seinen Fokus vollständig auf reguläre Spiele legt und dem LiveService den Rücken kehrt.


    Ich weiss nicht ob ich persönlich froh wäre. Live Service Games haben in meinen Augen schon ne Daseinsberechtigung wenn sie eben unique sind und gepflegt werden. Morgen startet z.b Ark Raiders was in der Open Beta schin enorm viele Spieler angelickt hat und ein Spielprinzip aufgreift was noch nicht so verbraucht ist.


    Sloclap hat mit Rematch ebenfalls nen echt uniques Game rausgebracht und mit nen bissl mehr Kohle hätten sie auch deutlich mehr draus machen können. Und lustigerweise hat Sony selber ja mit Helldivers 2 einen enormen Überraschungshit rausgebracht der ebenfalls wunderbar funktioniert. Concord war halt ne Bruchlandung mit Ansage weil man Trends hinterhergerannt ist und das gleiche Schicksal wird auch Bungies Marathon ereilen.....sofern das überhaupt noch rauskommt.

  3. Mir kommt es so vor als schauen die Entwickler nur was gerade so trendet und denken sich "Joar das wollen wir auch". Das nen Game aber nicht in 2 Wochen fertig entwickelt ist wird komplett übersehen. Wenn du also erst ne Kopie anfängst zu entwickeln wenn das Original bereits auf dem Markt ist dann hat sich der Markt schon längst etabliert wenn dein Game dann nach 4 Jahren endlich raus ist.

    Richtig, das ist genau der Punkt. Bei Concord als Extremfall waren es ja noch deutlich mehr als 4 Jahre, bis es schlussendlich erschienen ist.

    Das Game ist halt free to play alleine das nimmt schon einen enormen Teil der Einstiegshürde. Du verlierst halt nichts. Dazu kam es zu einer Zeit raus wo der Markt an Battle Royale Games noch nicht so übersättigt war und man hatte enorme Online Präsenz von Content Creatoren wie Ninja die zig millionen Follower hatten alleine das war schon die beste Werbung die man je haben kann.

    Das sind einige der wichtigsten Faktoren, die zum Erfolg geführt haben. Und wahrscheinlich gab es noch den ein oder anderen mehr, wie z.B. die richtigen Kooperationen, ausreichend schnelle Folge und ansprechender Inhalt von Seasons, etc. In jedem Fall hatte Fortnite, wie du sagst, den Vorteil sich relativ am Anfang des Battle Royal felsenfest zu etablieren. Alles, was nachfolgte, musste sich zwangsläufig daran messen.

    Ich weiss nicht ob ich persönlich froh wäre. Live Service Games haben in meinen Augen schon ne Daseinsberechtigung wenn sie eben unique sind und gepflegt werden. Morgen startet z.b Ark Raiders was in der Open Beta schin enorm viele Spieler angelickt hat und ein Spielprinzip aufgreift was noch nicht so verbraucht ist.

    Bin ich auch bei dir, dass Live Service Games nicht als Ganzes verschwinden sollten. Sie haben unzählige Fans und natürlich sollen die an den Titeln ihre Freude haben. Wie gesagt, hab ja ähnliche Spiele auch früher gezockt ^^. War in dem Fall nur auf Sony und dem herben Verlust auf Concord bezogen, denn noch ein oder zwei solcher Debakel könnten selbst einen so großen Konzern ins Wanken bringen. Und laut den News waren sie ja wieder mit 2 Projekten am Markt und haben diese eingestampft.

    Nachdem Sony viele gute First-Party Spiele auf den Weg bringt, die auch finanziell erfolgreich sind, wünsche ich mir, dass sie den Weg weiter beschreiten statt gefährliche Experimente einzugehen und damit die Finanzierung von Ersteren gefährden.

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