Branche News PS5

Final Fantasy XVI bekommt Kritik für seinen Accessibility-Ansatz

Diverse Medienvertreter – so auch wir – hatten kürzlich die Gelegenheit, einen detaillierten Blick auf Final Fantasy XVI zu werfen. Unseren äußerst positiven Eindruck lest ihr hier.

Im Zuge der Preview wurden auch neue Gameplay-Mechaniken und -Systeme enthüllt, wie eine Reihe von Accessoires, die Clives Rachefeldzug für SpielerInnen optional erleichtern. So sollen SpielerInnen die Schwierigkeit ihres Abenteuers ganz individuell anpassen – klassische Schwierigkeitsgrade gibt es nämlich nicht. Klingt doch nach einer interessanten Idee.

Warum dieser Accessibility-Ansatz allerdings auch problematisch sein könnte, erläutert nun Kollege Geoffrey Bunting von Eurogamer.

So versucht Final Fantasy XVI das Spiel zugänglich zu machen

Final Fantasy XVI bietet SpielerInnen fünf Ringe, von denen denen bis zu drei gleichzeitig in die entsprechenden Slots eingesetzt werden können. Ein Ring vergrößert das Ausweichfenster vor eingehenden Angriffen; ein weiterer sorgt dafür, dass SpielerInnen keine Befehle mehr an Begleiter geben müssen. Wieder ein anderer Ring ermöglicht aufwändige Kombo-Angriffe mit nur einem Knopfdruck; während die letzten beiden Accessoires für automatisiertes Ausweichen und Einnahme von Heiltränken sorgen.

Wie Naoki Yoshida gegenüber Game Informer erklärt, habe das Team versucht, ein System zu kreieren, das „sich zugänglich, aber gleichzeitig anpassbar anfühlt, sodass sich jede/r SpielerIn einen individuellen Schwierigkeitsgrad einstellen kann, der zu ihnen passt.“

Wie gesagt: ein – auf den ersten Blick – interessantes System. Warum es aber auch Probleme mit sich bringt, erläutert Journalist Geoffrey Bunting, der sich – als betroffener Spieler – regelmäßig mit dem Thema Accessibility auseinandersetzt. Das System sei mehr auf SpielerInnen zugeschnitten, die sich spezifische Gameplay-Mechaniken lediglich erleichtern wollen, weniger auf Menschen mit körperlichen Einschränkungen.

Nachteile, statt Zugänglichkeit

Tatsächlich verbergen sich hinter dem besagten Accessoire-System aber Features, die für SpielerInnen – mit körperlichen Einschränkungen – essenziell sein können. Sind SpielerInnen auf die entsprechenden Anpassungen angewiesen, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als die Accessoires konsequent ausgerüstet zu haben. Damit verlieren sie dann aber die Möglichkeit, andere – gängige – Ausrüstungsgegenstände zu nutzen.

Bunting kritisiert also den unnötig unorthodoxen Ansatz in Bezug auf Accessibility, wenngleich er die Motivation versteht, solche „cleveren“ Ansätze auszuloten. Er betont, dass Innovation in Sachen Accessibilty in der Branche wichtig sei, das System in Final Fantasy XVI aber unnötige Nachteile mit sich bringe, die eben genau jene SpielerInnen träfen, denen es das Spiel zugänglicher gestalten sollte. Ein valider Punkt.

In der Vergangenheit widmeten EntwicklerInnen dem Thema „Accessibility“ immer mehr Aufmerksamkeit – Titel wie God of War Ragnarök bieten hier bereits umfängliche Möglichkeiten zur Anpassung der Spielerfahrung.

Vollgas für Final Fantasy XVI

Fans von Final Fantasy erleben gerade einen echten News-Rundumschlag. Immerhin gibt es allerhand neue Eindrücke aus dem anstehenden Schwergewicht. Auch wir konnten bereits einen Blick auf den nächsten, actionreichen Ableger der Hauptserie werfen und sind ziemlich angetan. Wie Sony bei der Entwicklung und Optimierung des Spiels mithalf, erfahrt ihr hier.

Final Fantasy XVI erscheint am 22. Juni 2023 für PS5. Im Vorfeld erhalten Fans die Chance – im Zuge einer Demo – einen Blick auf das Spiel zu werfen. Allerdings lässt diese noch etwas auf sich warten. Wie lang uns Final Fantasy XVI beschäftigen soll, verriet das Team auch bereits. Produzent Yoshida widmete sich im ganzen Preview-Bombast übrigens auch ernsteren Themen – etwa wie Final Fantasy XVI mit dem Thema Diversität verfährt.

Bildmaterial: Final Fantasy XVI, Square Enix