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„Final Fantasy“-Director hofft, dass ihr Game Key Cards eines Tages mögen könnt

Please find the English script below! Find more parts of our interview here! Die Game Key Cards für Nintendo Switch 2 bleiben weiter kontrovers. Dem Vernehmen nach haben Entwickler und Publisher die Wahl zwischen der Game Key Card und der 64GB-Cartridge – und wählen zum Unmut von Fans physischer Medien oft die Game Key Card.

Das tat auch Square Enix mit der bevorstehenden Veröffentlichung von Final Fantasy VII Remake Intergrade für Nintendo Switch 2. Auch wenn man hier wohl nicht die „Qual der Wahl“ hatte, denn das Spiel ist mit knapp 100GB schlicht zu groß für die größte Cartridge. Trotzdem mussten wir Director Naoki Hamaguchi fragen, was er von Game Key Cards hält, als wir die Gelegenheit hatten.

Diese ergab sich vor wenigen Tagen in einem Video-Interview. Fans physischer Medien dürfen sich immerhin über Magic-Booster und ein Wendecover* freuen, aber auf der „Switch 2“-Cartridge ist dann doch nur der Downloadschlüssel zum Spiel. Wir haben Naoki Hamaguchi gefragt, ob er die Kritik an den Game Key Cards wahrnimmt und wie die Lage im Unternehmen ist.

Sichtweise der Fans nachvollziehbar

„Ja, ich habe die Reaktionen der verschiedenen Nintendo-Spieler auf die Game Key Cards gehört. Ich verstehe ihre Sichtweise, auf jeden Fall. Ich kann nachvollziehen, was sie vielleicht stört, warum sie sie vielleicht nicht mögen, und ich verstehe das, wirklich“, verspricht Hamaguchi. „Aber unter den Entwicklern ist die Diskussion über das Format vielleicht etwas anders, als die Fans vielleicht erwarten.“

So werde die Sache „immer im Hinblick auf die Speicherbeschränkungen betrachtet“, was natürlich ein Problem sei, das man nicht ignorieren könne. Mit dem kleineren Speicher müsse man zurechtkommen. Aber das ist eigentlich nicht das größte Problem für Entwickler von HD-Spielen.

„Das vielleicht größte Problem für Entwickler [ist], sicherlich für Leute wie uns, die High-End-HD-Spiele entwickeln, die Ladegeschwindigkeit, denn wenn man das mit einem [SSD]-Laufwerk und der Geschwindigkeit vergleicht, die man beim Laden von diesem erhält, ist es dem unterlegen“, so Hamaguchi.

Das größte Problem ist nicht der Speicher

Das ist ein Thema und eine Perspektive, die kürzlich auch ein Ubisoft-Entwickler eröffnete. „Das ist also wirklich das größere Problem, wenn es darum geht, Spiele zu entwickeln, High-End-Spiele für die Switch 2, und was damit möglich ist“, beklagt Hamaguchi. Wenn man hingegen ein Semi-Download-Spiel habe, könne man die SSD nutzen und sich darauf verlassen, dass das Laden reibungsloser verlaufe. „Das ist also vielleicht das größere Problem für Entwickler.“

Hamaguchi versucht, zu vermitteln: „Das ist nur meine persönliche Meinung dazu, aber ich würde es gut finden, wenn Nintendo-Fans die Key Cards verstehen und vielleicht als Teil der Spielkultur auf der Switch akzeptieren würden, weil sie mehr Möglichkeiten bieten. Es ist eine Option, die nicht jeder nutzen muss, aber es ist eine weitere Möglichkeit, den Fans die Spiele zur Verfügung zu stellen, und ich denke, wir könnten Chancen verpassen, wenn wir diese Option nicht hätten, denn es könnte Leute geben, die das Spiel sonst nicht spielen könnten.“

Aus Entwicklersicht würde die Game Key Card (oder vielmehr der Download auf das Gerät) ein High-End-Erlebnis bieten. Bei gleichzeitiger Sichtbarkeit im Handel. „Ich verstehe wirklich, warum die Leute dem negativ gegenüberstehen, und es gibt gute Gründe und Argumente dafür. Aber wenn die Leute es mehr akzeptieren, gibt es meiner Meinung nach auch Vorteile, und aus der Sicht eines Entwicklers können wir damit Dinge tun, die wir sonst vielleicht nicht tun würden.“

Original English script:

Mr. Hamaguchi, most of our readers grew up with Final Fantasy and physical media like CD ROM and cartridges, and many are still attached to them. It’s understandable that Final Fantasy VII Remake Intergrade couldn’t be optimized for a 64GB cartridge for Switch 2. We’re excited about the reversible cover and the Magic Booster, though! Are you aware of the criticism of game key cards, including within the company?

Hamaguchi: Yeah, I have heard the reaction that the various Nintendo gamers have towards the key card. I understand where they’re coming from, definitely. I can see the things that they are maybe annoyed with, maybe why they don’t like it, and I get that, I really do. But certainly, among developers, the discussion about the key card format is perhaps a bit different to what the fans maybe expect.

It’s always, I think, looked at in terms of the memory restrictions, and that is an issue, that’s not something we can ignore, the fact that the standard cartridge, like you say, has a smaller memory, and we have to work around that. But I think perhaps the biggest issue for developers, certainly for people like us who make high-end HD games, is the loading speed, because you compare that to the solid-state drive and the speed you can get from loading from that, it’s going to be inferior to that, it just has to be, that’s the way the media works, physically. So that’s the bigger issue, really, in terms of making games, making high-end games for the Switch 2, and what it allows, obviously, by doing a semi-download version of the game, you can then use the SSD and rely on that for that smoother loading. So that’s perhaps the bigger issue in terms of a developer.

This is just my personal thoughts about this, but I kind of like, if possible, maybe Nintendo fans to understand the key cards and maybe come to accept it as part of the culture of gaming on Switch, because it allows more opportunities. It’s an option, it’s not that everyone has to use it, but it’s another option to deliver the games to fans, and I think we could lose out on opportunities, there may be people, if we didn’t have that option, who wouldn’t get to play the game. So from a developer’s perspective, it allows us to bring more high-end experiences to Switch players, and I think that’s a good thing. I really get where people are coming from in terms of their negativity towards it, and there are good reasons and debates to have there. But if people come to accept it more, I think there are advantages too, and from a developer’s perspective, it does let us do things that maybe we wouldn’t otherwise.

Bildmaterial: Final Fantasy VII Remake, © 1997, 2020 SQUARE ENIX CO., LTD. All Rights Reserved. CHARACTER DESIGN: TETSUYA NOMURA / ROBERTO FERRARI. LOGO ILLUSTRATION: ©1997 YOSHITAKA AMANO

18 Kommentare

  1. Was aber bei dieser Lösung nicht bedacht wird: Weder die Switch 1 noch die Switch 2 verfügt über so ein Feature, dass die Daten einer Cartridge auf das System kopiert werden können. Und da bin ich auch ehrlich, dann könnte man es auch ganz bleiben lassen. Bereits Discs sind ja seit der Generation PS4/Xbox One nichts weiter als Cold-Storage Medien, wo sämtliche Daten direkt auf die Festplatte kopiert werden und somit auch ne menge Festplattenspeicher fressen. Von den Discs wird nur ein einziges mal was gelesen, wenn die Daten auf die Konsole kopiert werden, danach dienen sie nur noch als Zündschlüssel dafür, ein Spiel zu starten um die Lizenz zu erkennen.

    Wo die Daten letztendlich abgerufen werden, daran stößt sich ja denke ich auch kaum einer. Solange die Daten auf dem Medium vollständig sind ist es mir egal ob sie von der Cardridge oder dann von der Festplatte gelesen werden. Wobei ich zugegeben muss, es war angenehm hinsichtlich der Speichervewaltung auf der Switch nicht alles auf die SD-Karte auslagern zu müssen, abgesehen von Updates oder Addons. Auf den Disks ist das Spiel immernoch vollständig, zumindest bei dem größten Teil der Titel, das zeigen ja auch entsprechende Seiten die das testen und das ist letztlich ja der Knackpunkt weswegen man gegen GKCs ist. Zumindest ich werde sie auch trotz dieser schönfärberei weiter ignorieren.

  2. Ja ich werde die Game Key Cards wirklich nie mögen und auch niemals kaufen. Entweder gibt es das Spiel auf einer andern Konsole physisch und ich kaufe dort oder ich verzichte. Im schlimmsten Fall kaufe ich ein Spiel direkt digital, wenn ich es unbedingt spielen will und das dann aber auch nur im Sale (ausgenommen kleine Indies natürlich). Diese GKC kommen für mich wirklich nie in Frage.

    Eine Möglichkeit, das (vollständige) Spiel von der Cartridge in den internen Speicher zu laden wie z.B. bei der PS5, würde ich auch begrüssen.

  3. Diese Aussage ist eben absoluter Käse. Denn wie viele hier schon geschrieben haben...wenn es wirklich an der fehlenden Geschwindigkeit liegt (was ich nicht glaube), dann könnte man die Daten auch von der Karte auf den internen Speicher installieren (wie bei der PS5). Dazu braucht es keine Game Key Card und die Spieler hätten dann trotzdem das gesamte Spiel auf der Karte und wären nicht auf einen Server angewiesen. Der einzige Punkt der gegen eine echte Speicherkarte spricht ist und bleibt der Preis. Die Hersteller wollen die Spieler darauf abrichten die GKC zu kaufen weil sie wissen dass Ports in Zukunft noch deutlich größer werden als 64GB. Kaufen die Leute keine Game Key Cards müsste Nintendo eine noch teurere Variante mit mehr Speicherplatz anbieten was aber keiner bezahlen möchte.

  4. Er hat es zwar gut und verständlich erklärt, allerdings wird auch offensichtlich, dass er nicht das große Ganze im Blick hat.
    Allein schon seine Aussage, dass die Key Cards Leuten ermöglicht es zu spielen, die es sonst nicht könnten. In Wahrheit ist das Problem genau das Gegenteilige. Die Key Cards sind ein Grund, warum einige Leute die Spiele eben NICHT spielen können.
    Viele erliegen nachwievor gerne dem Irrtum zu denken, dass das Internet auf der ganzen Welt gleich sei. Dem ist nun mal faktisch nicht so. Selbst in Deutschland ist es in einigen Teilen wirklich noch immer recht schlecht. Da wird es noch einige Länder geben, die es viel schlechter haben. Und diese werden einfach ausgeschlossen. Das kann man auch nicht schön reden.

    Die Lesegeschwindigkeit ist auch so eine Ausrede mit Null Inhalt. Ich meine klar ist das ein nachvollziehbares Problem aber es ist jetzt wirklich kein Hexenwerk den Spielern die WAHL zu lassen. Selbst Xenoblade X hat es auf der Wii U geschafft optionale Download Pakete anzubieten, um die Performance zu beschleunigen. So dass jeder selbst entscheiden kann, ob er längere Ladezeiten in Kauf nehmen möchte oder nicht.

    Und natürlich gibt es auch bei einem 100 GB großen Spiel die Möglichkeit sie komplett physisch zu releasen. Niemand wird davon abgehalten es einfach auf zwei Cartridges aufzuteilen. Das war früher schon möglich und wird heutzutage umso weniger ein Problem sein. (ob jemand Lust hat die Cartridges zu wechseln ist nicht Thema. Die können ja immer noch zur digitalen Version greifen. Die ist ja immer noch da.)

    Was man bei den Entwickler-Aussagen herausliest ist finde ich erschreckend oft, wie unkreativ Entwickler heutzutage wurden, in Zeiten, wo man nicht mehr ständig kreativ werden muss um technische Limitierungen zu überwinden wie eben vor 20-30 Jahren. Möglichkeiten gibt es so gut wie immer. Man muss eben nur kreativ genug sein und diese finden und umsetzen.

  5. Er hat es zwar gut und verständlich erklärt, allerdings wird auch offensichtlich, dass er nicht das große Ganze im Blick hat.
    Allein schon seine Aussage, dass die Key Cards Leuten ermöglicht es zu spielen, die es sonst nicht könnten. In Wahrheit ist das Problem genau das Gegenteilige. Die Key Cards sind ein Grund, warum einige Leute die Spiele eben NICHT spielen können.
    Viele erliegen nachwievor gerne dem Irrtum zu denken, dass das Internet auf der ganzen Welt gleich sei. Dem ist nun mal faktisch nicht so. Selbst in Deutschland ist es in einigen Teilen wirklich noch immer recht schlecht. Da wird es noch einige Länder geben, die es viel schlechter haben. Und diese werden einfach ausgeschlossen. Das kann man auch nicht schön reden.

    Oh, und da kann ich noch was ergänzen! Mein Neffe hat eine Switch, seine Mutter erlaubt ihm aber nicht, damit online zu gehen (er ist halt noch jung). Und er hat zu einem Geburtstag mal von einem Familienmitglied ein Spiel geschenkt bekommen, wo aber nur ein Downloadcode drin war (stand vorne drauf, aber das hatte die Dame leider nicht gesehen). Das konnte zum Glück nochmal rückerstattet werden.
    Gut, ist sicherlich jetzt ein Einzelfall, aber es gibt bestimmt noch andere Kinder, die ihre Konsole nicht vernetzen dürfen.

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