Erinnert ihr euch noch an Metal Gear? Die legendäre Stealth-Reihe rund um Snake, Spionage und geopolitische Intrigen wurde 2015 mit Metal Gear Solid V: The Phantom Pain vorerst abgeschlossen. Das ist tatsächlich schon 10 Jahre her.
Abgesehen vom wenig beliebten Multiplayer-Ableger Metal Gear Survive wurde es still um das Franchise – zu still, wie auch die Entwickler nun einräumen. „Wir merkten, dass es eine Menge junger Gamer gibt, die noch nie von Metal Gear gehört haben“, sagt Serienveteran Noriaki Okamura (59) im Interview mit Rolling Stone. „Da wurde uns klar: Wir müssen etwas tun, um dieses Vermächtnis zu bewahren.“
Dieses „Etwas“ ist zunächst Metal Gear Solid Delta: Snake Eater, ein Remake des beliebten dritten Teils von 2004. Das Projekt ist mehr als nur ein visuelles Update: Es soll nicht nur alte Fans abholen, sondern auch eine neue Generation an das „Metal Gear“-Universum heranführen – auch dank eines neuen, jungen Entwicklerteams.
Denn obwohl Delta dem Original in Story und Struktur treu bleibt, wurde das Gameplay an moderne Gewohnheiten angepasst. Laut Produzent Yuji Korekado (56) war das Feedback der jüngeren Entwickler entscheidend dafür, wie sich das Spiel heute anfühlen soll – flüssiger, zugänglicher, aber mit dem typischen „Metal Gear“-Flair.
„Wir werden alt.“
Warum also kein völlig neuer Teil? Okamuras Antwort ist bemerkenswert ehrlich: „Wir werden alt.“ Delta sei nicht nur ein nostalgischer Rückblick, sondern auch ein bewusstes Lernprojekt. „Wir haben viele junge Entwickler ins Team geholt, damit sie lernen, wie man ein ‚Metal Gear‘-Spiel entwickelt – und damit sie das Spiel selbst erleben können“, erklärt er weiter. Die Hoffnung: Dieses neue Team soll das Franchise eines Tages mit frischen Ideen fortführen.
Der Ursprung der Reihe geht bis 1987 zurück, als Hideo Kojima das erste Metal Gear für den MSX2 entwickelte. Mit Metal Gear Solid auf der PlayStation wurde das Franchise zur Legende – bis Kojima 2015 Konami verließ und mit Death Stranding eigene Wege ging.
Ob Delta an diese glorreichen Zeiten anknüpfen kann? Ab dem 28. August 2025 können wir es selbst herausfinden – dann erscheint Metal Gear Solid Delta: Snake Eater für PS5, Xbox und PC. Ein fantastisches Remake, wie unser Test schlussfolgerte. Eine Deluxe Edition, die zahlreiche Bonusinhalte bietet, ist bei Amazon * vorbestellbar.
Bildmaterial: Metal Gear Solid Delta: Snake Eater, Konami

Hier müsste ich mal kurz einlenken. Zumindest bei Resident Evil sind noch ne menge Entwickler am Start, die seit Teil 1 dabei sind. Habe vor 2 Tagen auf PS5 Teil 1 mal wieder beendet und dachte mir in den Credits, beeindruckend, wie konstant Capcom auf etablierte Leute setzt. Die Resident Evil IP hatte lediglich mit Shinji Mikami und Hideki Kamiya prominente Abgänge, aber da das RE-Team von vornherein aus so vielen verschiedenen Leuten und Divisionen bestand die alle ihre eigenen Visionen hatten, konnte man auch prominente Abgänge immer gut wegstecken. So auch Keiji Inafune damals. Heute geht Capcom einen ähnlichen Weg wie Nintendo. Routinierte Mitarbeiter, die seit Jahrzehnten dabei sind und nun höhere Positionen bekleiden und eben neue Talente, die den nötigen frischen Wind in die Entwicklung mitbringen.
Dass Resident Evil so viel Inkonsistenz bei Face-Models und Synchronsprechern hat: Zumindest zweites kann man leicht aufklären. Capcom setzt auf Non-Union Voice-Actors. Da spart man Geld und kann flexibler arbeiten. Dass das nicht optimal ist, ist seit Jahren leider klar.
Konami hat hingegen andere Probleme. Seit Ewigkeiten waren den ihre IP's von einzelnen Individuen abhängig. Bei Castlevania war es irgendwann Iga, bei LovePlus Uchida, bei Suikoden Murayama und bei MGS, und der steht wirklich über alles und jedem bei der Entwicklung neuer Titel, Kojima. Konami hat, bevor man diese Menschen rausgeekelt hat, nie darüber nachgedacht, wie es weitergehen könnte. Erste Probleme deuteten sich ja schon bei Silent Hill an, dort war aber ein gesamtes Studio von kreativen Köpfen betroffen. Dann war es Castlevania. Dann hat sich Konami 2016 rum entschieden, aus dem AAA-Videospielgeschäft auszusteigen um aber nach der Pandemie festzustellen, dass es doch wieder lukrativer wäre, große Videospiele zu entwickeln. Doch da man sämtliche Gaming-Divisions und die hauseigene Engine aufgegeben hat, muss man sich langsam wieder alles aufbauen. Und man wird weiterhin auf Outsourcing angewiesen sein.
Beim Metal Gear Franchise wird ohne Kojima Productions vermutlich gar nichts gehen. Zu ehrfürchtig und unaufgeschlossen gegenüber Risikobereitschaft ist man da. Wenn Snake Eater Delta sich gut verkauft, dann wird es weitere Remasters und Remakes geben. So kannst du die Marke über Jahre im Gespräch mit neuen Veröffentlichungen halten, ohne kreativ tätig werden zu müssen.
@r3mox (Marco) hat ja schon das wichtigste geschrieben. Die Reihe ist per se abgeschlossen. Gerade das sollte doch aber Anlass geben, die Reihe mit einer neuen Timeline und einem neuen Protagonisten besetzen zu können. Das macht Resident Evil und auch nun Ninja Gaiden: Ragebound und Ninja Gaiden 4 nicht anders. Legacy-Charaktere werden mehr zu Mentoren und haben nur noch kürzere Auftritte. Die Like a Dragon Reihe verfährt seit Jahren nun auch schon so, nicht mehr alles von einem legendären Charakter abhängig zu machen. Die mussten aber halt auch erstmal lernen, dass ein Auftritt dieser Figuren in Schlüsselmomenten halt doch noch wichtig ist. Konami und besonders das Team, welches derzeit hinter Metal Gear steckt, die haben große Furcht davor, sich von Snake trennen zu müssen. Ein neues Metal Gear ohne Kojima ist schon schwierig. Aber man stelle sich vor, ein neues Metal Gear ohne Big Boss oder Solid Snake. Da werden Gedanken rumgeistern, ob das jemanden interessieren könnte. Vielleicht denkt man auch an MGS Survive zurück. Das wäre falsch, denn das Spiel war einfach schlecht, obwohl da viele ehemalige Entwickler von Kojima Productions dran mitgewirkt haben.
Es gibt eine interessante, recht ausgiebige Dokumentation zum ursprünglichen Konzept von MGS Rising und wie daraus Rising Revengance wurde. Es wäre auf alle Fälle interessant gewesen und storytechnisch sicherlich besser als das, was Platinum Games da abgeliefert hat. Man hatte sich ja bewusst dazu entschieden, die geänderte Story dann nach MGS4 spielen zu lassen und kleine Bruchstücke der Story von Rising in das neue Spiele einzubauen.
Letztendlich ist das aber nur ne Fußnote. Wieso und warum Raiden zum Cyborg wurde, ist vermutlich kein eigenes Spiel mehr wert.
Viel mehr hat man es mit Teil 5 verpasst, der Big Boss Storyline einen runden Abschluss zu verpassen. Ein runder Übergang zu den ersten beiden MSX Metal Gear Ablegern und Snakes beiden großen Aufträgen, die die Big Boss Storyline endgültig zu einem Ende führten. MGS5 bricht ja mittendrin ab. Da geht es ja nicht nur um eine nicht realisierte Mission. Unzählige Handlungsstränge sind da nicht richtig abgeschlossen. Große Lücken rund um das "Les Enfants Terribles" Projekt und wieso Big Boss zu einem der meistgesuchten Terroristen der Welt wurde. Wir werden in moderner Optik also niemals den finalen Showdown zwischen Big Boss und Solid Snake sehen.
Da gibt es sicherlich noch ne Lücke, die gefüllt werden müsste. Aber ohne Kojima wird das wohl schwierig. Es ist also schade, dass die Big Boss Storyline auf so einer niedrigen Note endete. Aber generell muss auch hier gesagt werden, die Geschichte ist erzählt. Man muss sich immer noch einige Puzzlestücke selbst zusammenkleben, aber die großen Fragen sind größtenteils beantwortet.
Ich denke das kann jeder sehen wie er möchte. Durch die MGS4 Database die damals dem Game beilag bekam man ja quasi die Rahmenhandlung ich finde es aber trotzdem schade das solche Dinge quasi nur ne Fußnote bleiben gerade bei einer Reihe die sich vorher nie zu schade war auf allen möglichen Kram bezug zu nehmen. MGS1 war ja nicht anders damals wo man nochmal haarklein die Story zwischen Snake und Frank Jaeger (Cyber Ninja) erzählt bekam obwohl die Games ebenfalls zig Jahre auseinanderlagen und die meisten wohl damals keinen Plan hatten das vor MGS1 noch andere Games kamen.
Hierzu muss ich aber auch sagen das die Reihen die du genannt hast eben nie für ihre großen Stories bekannt waren. Mir ist ehrlich gesagr egal ob Ryu Hayabusa irgendwelchen Leuten aufs Maul haut solange das Gameplay flashy ist.
Vielleicht stehe ich mit der Aussage alleine da aber für mich gibt es spieme die zocke ich vorrangig wegen dem Gameplay und dann gibt es Games die Spiel ich vorrangig wegen der Story. Und MGS gehörte für mich schon immer zu letzteres.
Die MGS-Database war wirklich gelungen. Die man hoffentlich, sofern man je Teil 4 bringt, als Extra wieder mit zu einer vermeintlichen zweiten Sammlung hinzufügt.
Man hatte sich mit Rising damals übernommen und für einen japanischen Entwickler war das sehr überraschend, Kojima Productions hatte das recht offen kommuniziert. Man konnte Gameplay und Story nie in Einklang bringen. Die Story habe zudem zahlreiche Tabus gebrochen (von dem Script ist ja einiges geleakt vor einiger Zeit). Ich hätte mich auch gefreut, wenn man die Geschichte vielleicht irgendwie anders noch adaptiert hätte. Aber egal bei welchem Szenario, Kojima hätte hier eher ne untergeordnete Rolle gespielt. Dass du wie die angesprochene Szene in MGS1 mit Frank Jaeger nochmal so eine Backstory erhältst, bekommt man vielleicht wirklich nur in einem "Hideo Kojima Game". Aber irgendwas musste man tun, da MGS die direkte Fortsetzung von "MGS2: Solid Snake" war und das Spiel viele Bezüge darauf genommen hat.
Das war ja ähnlich wie Peace Walker und MGS5. MGS5 baute komplett auf eben dieses auf, ohne Rücksicht auf Verluste. Wenn man das Spiel nicht gespielt hat oder zumindest die Story oder eben etwas von den Charakteren wusstest, hatte man echt Probleme.
Und davon möchte Konami ja glaube ich grundsätzlich Abstand nehmen. Irgendwelche komplizierten Storylines, die neue Spieler überfordern könnten. Man hat sich bei Snake Eater Delta ja bewusst dazu entschieden, diesen chronologisch ersten Teil zu wählen und selbstverständlich die 3 aus dem Titel zu löschen. Glaube, sämtliche Design-Dokumente die Kojima Productions vielleicht hinterlassen hat inklusive eines vollendeten Scripts zu MGS5 hat bei Konami sehr wahrscheinlich schon vor langer Zeit den Aktenschredder kennengelernt.
Nun mal Dazu...
Konami wird die "Neulinge" ja nicht einfach das Remake machen lassen haben, gänzlich ohne ihnen immer wieder möglichst genaue Vorgaben zu geben, wie sie was "nachzubilden" haben...
Und Genauso hätte Konami sicherlich nicht oder gar Noch viel Weniger die "Neulinge" einfach einen Neuen Teil machen lassen, ohne ihnen möglichst genaue Vorgaben zu geben.
Und hätte Konami Zweiteres mit den "Neulingen" gemacht, hätten Diese sicherlich Viel Mehr über die Echte Entwicklung eines MG-Spiels lernen können, statt eben einfach nur Anweisungen zu bekommen, das & das so & so "nachzubilden" + Das & Das So & So "nachzubilden" ...
Obwohl sicherlich häufig auch Begründungen für viele Anweisungen geäußert worden sein werden...
Aber die Begründungen für die Anweisungen zu "Nachbildungen" werden eben nicht groß zum Verständnis der "Neulinge" für die Entscheidungen in der Entwicklung weder des Originals noch eines wirklich Neuen Teils beigetragen haben...
Das Verständnis für die Entscheidungen in der Echten Entwicklung eines wirklich Neuen Teils, hätten die "Neulinge" aber sicherlich über die Länge der Echten Entwicklungszeit eben jenen Neuen Teils gleich Selbst entwickelt.
So haben die "Neulinge" nun wohl eher erstmal das Verständnis für Entscheidungen in der "Nachbildung" entwickelt...
Aber sicherlich Viel Weniger über Kaum bis Gar Kein Verständnis für die Entscheidungen der Echten Entwicklung weder des Originals noch eines wirklich Neuen Teils entwickelt.
PS:
Ich hoffe der Abschluss des mittleren Teils meines vorvorherigen Kommis, kam nicht irgendwie grobb dir gegenüber rüber, denn so war das absolut nicht gemeint (erstrecht nicht Dir gegenüber, so wie ich dich hier bisher "erlebt" hab) ...
sondern hat sich über die Zeilen dieses mittleren Teils zu etwas entwickelt, was ich allgemein in den Raum stellen wollte.
...
Ach ja...
Und Chaos soll wohl mitunter Auch die Kreativität Fördern. 😉
Bei DEM großen Cashcow in der Firma wird man sicher jetzt auch nicht die alte Belegschaft einmal rausrotieren. Aber auch da hatte man letztes Jahr bereits kommuniziert, dass dieses Team alt wird und ihr Wissen weitertragen muss. Die Entwicklungen bei fast allen Spielen sind ein Gemisch aus Veteranen und Neuzugänge. Hin und wieder gibt es dann mal auch Aufsteiger wie Yuya Tokuda, die dann erstmalig Director Rollen übernehmen dürfen. Und dessen Erfolg hat es der Firma am Ende auch gedankt.
Die ganze Gewerkschaftsgeschichte rund um die Synchronsprecher und Face Models ist mir neu. Man möge meinen, so dreist sind eigentlich nur die amerikanischen Firmen. Aber so unschuldig wird der japanische Betrieb offensichtlich auch nicht sein.
Da bin ich mir ehrlich gesagt nicht wirklich sicher. In Sachen Metal Gear und Kojima wirst du da schon recht haben. Aber laut Iga soll Shutaro Ida eine sehr wichtige Person bei den Castlevania Teilen gewesen sein. Unter anderem geht Portrait of Ruin und Dawn of Sorrow auf seine Kappe. Und auch Bloodstained wurde hauptsächlich von ihm geführt. Solche Personen wirst du bei allen Spielen irgendwo haben. Seien es von mir aus auch Neuzugänge, die als Fans die Firma betreten haben. Frage ist halt nur, ob du sie mit vergrault hast (in Shutaro Ida's Situation: ja). Wichtig wäre hier, dass man sich Interessenten schnappt und Leute die noch was wollen, statt wie Bandai Namco die Serien irgendwelchen Leuten wie Yusuke Tomizawa zuzuschieben, die selber keine Lust drauf haben. Aus den Spielen wird leider auch nur dann was, wenn die zuständige Person die Firmenchefs ständig nervt.