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Viele Projekte, wenig Überlebende: NieR-Schöpfer Yoko Taro erklärt Funkstille

Wann kommt eigentlich das nächste NieR? – diese oder ähnliche Fragen begleitet Yoko Taro, den kreative Kopf hinter NieR und Drakengard inzwischen wohl täglich. Schließlich ist schon länger kein neues Projekt von ihm angekündigt worden. Doch jetzt sorgt Taro selbst für Klarheit – und erklärt, warum es so ruhig um ihn geworden ist. Und nein: Es liegt nicht daran, dass er untätig wäre.

Viele Projekte, wenige Überlebende

Bei der koreanischen Spielemesse G-CON 2025 stand Yoko Taro gemeinsam mit Hideki Kamiya (Director z. B. von Bayonetta, Devil May Cry und Ōkami) auf der Bühne. Wie 4Gamer berichtet, erzählte Kamiya, dass bei Clover Studios fleißig am neuen Ōkami-Nachfolger gearbeitet wird. Yoko Taro hatte dagegen etwas ganz anderes auf dem Herzen.

Denn laut Taro ist das Bild, das manche Fans von ihm haben, schlicht falsch. Er sagt ganz klar: „Ich höre oft Dinge wie „Warum machst du keine neue Fortsetzung zu NieR?“ oder „Yoko Taro macht nichts“, aber das liegt daran, dass in letzter Zeit viele Projekte, an denen ich beteiligt war, mitten in der Entwicklung eingestellt wurden.“

Mit anderen Worten: Er arbeitet – sogar viel. Nur kam kaum etwas davon so weit, dass es offiziell angekündigt werden konnte. Oder wie er es weiter erklärt: „Ich habe tatsächlich an einigen Sachen gearbeitet, nur sind sie nie ans Tageslicht gekommen. […]“ Für ihn selbst ist das aber kein Grund, frustriert zu sein. Im Gegenteil: Er bleibt gelassen.

Besser gar nichts veröffentlichen als „etwas Weirdes“

Yoko Taro wäre nicht Yoko Taro, würde er die Situation nicht mit einer völlig eigenen Einstellung kommentieren. „Ich sehe das nicht als etwas Negatives an“, sagt er. Und noch deutlicher wird er, wenn er über seine Qualitätsansprüche spricht: „Ich bin der Meinung, dass es besser ist, gar nichts zu veröffentlichen, als etwas Weirdes zu veröffentlichen.“ Das ist sehr Taro: lieber scheitern, lieber verwerfen, lieber zehnmal neu anfangen, statt etwas Halbgares in die Welt zu schieben. Aber kann man seine Werke überhaupt als nicht „weird“ bezeichnen?

NieR 2027? Klingt schön, aber …

Einige Fans hoffen darauf, dass 2027 – pünktlich zum 10-jährigen Jubiläum von NieR: Automata – eine große Rückkehr der Reihe ansteht. Wenn man seinen jüngsten Worten Glauben schenken will, scheint das im Moment aber eher Wunschdenken zu sein.

Wie Yoko Taro übrigens Fälschungen seiner eigenen Unterschrift enttarnt, erfahrt ihr in diesem Artikel. Falls ihr bis dahin nicht genug von ihm habt. Wie sieht es bei euch aus: Würdet ihr euch lieber ein NieR zum Jubiläum wünschen – oder seid ihr offen dafür, wenn Yoko Taro stattdessen etwas komplett Neues präsentiert?

via Automaton Media, Bildmaterial: Archipel

5 Kommentare

  1. Es wäre zwar schön, wieder etwas zu Nier zu sehen, aber wenn in den letzten Jahren alles nur eingestampft wurde, wird wohl bis 2027 nicht plötzlich was zu Nier auftauchen... Hätte auch nichts dagegen, einfach mal was Neues vom ihm zu sehen. Ideen hat er denke ich genug.

  2. Aber kann man seine Werke überhaupt als nicht „weird“ bezeichnen?

    Das ist genau das, was ich an ihm so liebe. Damit bin ich bestimmt nicht allein. Ist ja sowas wie sein Markenzeichen.

  3. Da sind in seinen Aussagen wirklich ne menge spannende Punkte drin, wo er wenig sagt und doch ne menge drin steht, wenn man zwischen die Zeilen liest. Yoko Taro musste seit jeher und da gab es sogar Cavia noch, mit extrem geringen Mitteln arbeiten. Etliche Projekte konnte er auch damals nicht realisieren.

    Mich würde mal interessieren, ob hier vielleicht schon irgendwas aus dem Drakengard und Nier Universum während der Umstrukturierungen bei Square Enix eingestampft wurde. Aber da sollte es zusammen mit Yosuke Saito auch noch ein anderes Projekt geben, was die beiden öffentlich angekündigt hatten und man nicht weiter drauf eingegangen ist, ob das was ganz neues ist oder irgendwas mit Drakengard/Nier zu tun hat. Das ist schon so lange her, das hat sich wohl nun auch erledigt, was auch immer es war. Und dann gab es da doch auch noch irgendeine Zusammenarbeit mit Sega. Ist daraus je was geworden?

    Dass man nicht alles umsetzen kann, was man sich vorstellt, dürfte auch klar sein. Aber man sollte nichts abschreiben. Guillermo del Toro hat 30 Jahre geduldig gewartet, bis er Frankenstein umsetzen durfte, so, wie er es wollte.

  4. Die beiden Nier Teile gehören zu meinen absoluten Videospiel-Favoriten. Ich hoffe daher ebenfalls, das es in Zukunft nochmal ein neues, vollwertiges Spiel aus dem Universum geben wird.

  5. Ich liebe die beiden Nier Teile und natürlich hofft man auf einen neuen Teil.

    Wenn man mich heute fragen würde welches Spiel für mich das alltime beste ist, würde ich zwischen Nier Automata, Final fantasy 7 (PS1) und Metal gear solid 3 (PS2) schwanken.

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