In den letzten Jahren hat Uematsu mehrfach erklärt, dass Spielemusik „langweilig“ werde. Auf die Frage, ob dieses „Krisengefühl“ auf die Stagnation der Spielebranche insgesamt zurückzuführen sei, antwortete er in einem aktuellen Interview mit Real Sound, dies sei nicht ganz der Fall.
Vielmehr vermute er, dass Spielemusiker unter dem zunehmenden Druck von Regisseuren und Produzenten ihre kreative Freiheit verlieren. „Ich würde nicht so weit gehen, es Stagnation zu nennen, aber ich glaube, dass Regisseure und Produzenten selbst in Bezug auf die Musik zu viel Macht in ihren Händen haben“, so Uematsu.
„Spielekomponisten können ihre Meinung nicht frei äußern, und egal wie viel musikalisches Wissen oder technisches Können sie besitzen, es fällt ihnen immer noch schwer, ihre Meinung zu äußern. Es gibt kaum Spieleproduzenten, die sich in der weltweiten Unterhaltungsbranche auskennen und mit einer Vielzahl von Musikgenres vertraut sind. Ihnen ist also alles recht, solange es wie ein John-Williams-Soundtrack klingt“, führt Uematsu weiter aus.
Uematsu rät Musikern, aus der Reihe zu tanzen
Während ein Soundtrack gemeinhin so gestaltet wird, dass er zum Image eines Spiels passt und der Komponist sich in den bestehenden kreativen Rahmen des Spiels einfügen muss, ist Uematsu der Meinung, dass dies nicht der Fall sein sollte. Er erwähnt einen seiner Lieblingskünstler, Elton John, der „trotz der Notwendigkeit, auf kommerziellen Erfolg zu achten, auch nach der Veröffentlichung seiner Meisterwerke in den 70er-Jahren weiterhin gute Musik machte.“
Trotz der schwierigen Umstände empfiehlt Uematsu Musikern, immer nach neuen Ausdrucksformen zu suchen, denn genau das macht Musik interessant und fesselnd. „Wenn man immer das Gleiche macht wie John Williams und sich damit zufriedengibt, kommt man nicht weiter. Was wäre, wenn jemand ein bisschen Techno hineinbringt – was für ein Sound würde dann dabei herauskommen? Ich glaube, das wäre ein guter Ansatz für Musik.“
Uematsu merkt an, dass sich diese Zurückhaltung, einen Schritt weiter zu gehen, auch in modernen Klängen selbst widerspiegelt. „Der Mainstream-Ansatz besteht darin, beruhigende digitale Synthesizer-Sounds mit einem Sequenzer zu verwenden, ohne dabei jemals aus dem Rahmen zu fallen“, sagt er. „Es gibt heute einfach weniger ‚seltsame Dinge‘.“
via Automaton Media, Bildmaterial: Final Fantasy VII Rebirth, Square Enix

Die einprägsamsten Soundtracks stammen bei mir eigentlich noch aus der Mega Drive/ Snes Zeit, die Soundtracks von Shining Force, Phantasy Star 2-4 und FFVI kann ich auch heute noch jederzeit ins Gedächtnis abrufen. Das gelingt mir bei so wenigen von heute noch. Was nicht heißt das diese schlecht sind. Es fehlt nur etwas. Bei den neueren sinds tatsächlich noch die Persona Soundtracks. Der Clair Obscure Soundtrack hat das wieder mit mehr als nur 1-2 Songs geschafft. Mal schauen ob der mir auch noch nach 10-20 Jahren im Gedächtnis bleibt.
Wie gesagt ist stark subjektiv. Mir persönlich sind z.B. abseits von Final Fantasy kaum Musik stücke der PS1 (und älter) Era im Kopf geblieben. Dafür aber ein große Menge von Spielen der Ps4/5 Era. Ich denke dass das ganze auch stark damit zusammen hängt was für einen sozusagen die Goldenen Ära der Videospiele war. Die meisten hier im Forum empfinden sie ja um die Ps1 Zeit (ist also keine Überraschung das die meisten hier der Aussage zustimmen), während es meiner Meinung nach die Ps4/5 Zeit ist.
Das kommt halt auch immer drauf an, in welche Richtung man blickt. Mir ist auch aufgefallen, dass gerade in sehr großen "Hollywoodproduktionen" die Musikstücke immer eher versuchen, die Stimmung einer Szene gut einzufangen und bestimmte Emotionen zu erzeugen anstatt eine distinkte Melodie einzufangen. Vielleicht orientiert man sich hier zu sehr am Medium Film, wo es besser funktioniert, wenn man wirklich die Musik für eine bestimmte Szene schreibt im Vergleich zu Spielen, wo man eben auch Musik komponiert, die dauerhaft in einem Level spielen muss. Vergleicht mal Metropolis aus dem PS2-Ratchet and Clank...
...mit dem Pendant aus dem PS4-Remake (und ja, sie HABEN Metropolis in Alerro City umbenannt, ich habe keine Ahnung, warum).
Ersteres ist ein absolut ikonisches Stück, dass viele Fans für immer mit der Reihe in Verbindung setzen, Letzteres hast du nach fünf Minuten wieder vergessen.
Und wer mich aus dem Resident Evil-Thread kennt, der weiß von meiner Frustration, dass die einst so einprägsamen Musikstücke der Originale ersetzt wurden durch... absolut gar nichts!!!
Wobei ich auch die meiste Filmmusik nicht mag, die setzt meistens auf ein einzige, wiedererkennbares Theme, dass man dann mit dem Film in Verbindung bringt, während sonst nichts an der Musik heraus sticht. Und hey, wer hätte es gedacht, auch die Spielmusik, die sich daran orientiert, hat ein starkes Theme und mehr nicht.
Klar finde ich das Theme von God of War 2018 ikonisch. Aber kennt irgendwer noch ein herausstechendes Musikstück AUSSER dem Theme Song? Und auch, wer über den "ikonischen Soundtrack" von Halo redet, der meint das Theme Song. Sonst sticht halt nichts heraus.
Aber dieser Wandel ist halt eben auch schon zur PS2-Zeit teilweise vonstatten gegangen. Meine Kritik von God of War 2018 trifft eben auch auf die alten Teile zu. Und Halo war ein Xbox-Titel. Je "filmischer" ein Soundtrack sein möchte, desto vergessenswerter ist er auch. Aber dieser Wandel hat sich halt auch nicht erst seit gestern eingeschlichen.
ABER es gibt eben auch eine Kehrseite der Medaillie. Denn ebenso gibt es heutzutage noch mehr als genug einprägsame Musik, die sich uns einbrennen kann. Aber, wie @Monoco sagte, sie kommt eher aus Spielen und Franchises, die nie die gewaltige Bekanntheit großer AAA-Marken erhält, also KÖNNTE der Eindruck entstehen, dass Musik vergessenswerter geworden ist.
Aber es GIBT eben noch wirklich gute Musik und das nicht mal wirklich nur aus dem Indiesektor. Ich nenne jetzt für mich einfach mal Beispiele aus den letzten fünf Jahren, in denen ich fantastische Soundtracks gehört habe: Ender Lilies, Ender Magnolia, Tormented Souls, Signalis, Stellar Blade, Pennys Big Breakaway, Declines Drops, Hollow Knight Silksong (schon allein von dem, was ich gehört hab), Deltarune, natürlich CrossCode (habe ich erst dank Switchport 2020 nachholen können), Bombrush Cyberfunk, Mario and Luigi Brothership und für mich gerade aktuell Chrono Gear Warden of Time. Und das sind nur die Titel, die mir sehr spontan eingefallen sind, da können andere sicher noch hunderte weitere Beispiele nennen (viele hier würden sicher ohne zu zögern Clair Obscure nennen). Einprägsame Soundtracks sind immer noch keine Ausnahme.
Musik sollte einfach nicht versuchen, ein anderes Medium (den Film) zu kopieren, sondern wissen, was sie ist und ihre eigenen Stärken ausspielen. Und ich denke, mehr als genug Komponisten haben das immer noch verstanden.
Wollte es ja schon immer mal sagen aber so gut der Soundtrack auch ist... die Kämpfe mit FF Battle Tracks zu kämpfen fühlt sich nochmal soviel geiler an.
Zusammen mit dem Parry/Dodge System ist das nochmal nen ganz anderer Dopaminschub. 
Ich weiß nicht. Uematsu hat es immer wieder geschafft, den Songs eine ernste Anspannung zu geben, die sich dann aber mit einem Gefühl von Stärke und Heldentum abwechselt.

Aber wo wir grad davon sprechen... ich muss das mal mit Musik von dem alten Street Fighter, Battletoads, Starfox und F-Zero probieren.
Ungefähr die gleiche Meinung habe ich auch. Möchte aber noch anmerken:
Nehmen wir mal das Thema: nicht mehr so einprägsam wie früher. Gehe ich zwar konform, dass liegt aber nicht nur daran, wegen neue Lieder und so., sondern wie mit den eigentlichen Melodien an sich umgegangen wird.
Da es hier um Aussagen von Uematsu geht, bleibe ich grob bei den Liedern um FF herum.
Z.B. das Temple Theme aus FF7. Ich mag das Theme, gehört aus dem FF7 OST immer noch zu meinem Liebsten. Aber als ich Rebirth spielte und im Tempel angekommen war und das reine Arrangement von diesem Lied gehört hatte, kam mir der Gedanke "Wenn das das Original wäre, würde ich mich nach dem daddeln nicht mehr an die Melodie erinnern können.". Ich weiß auch nicht, vielleicht lag es daran, dass das Arrangement irgendwie zu viel des guten war... zu viele Instrumente auf einmal etc. - so nach Motto: "Zu viele Köche verderben den Brei" oder halt "Masse statt Klasse". O.o
Oder nehmen wir das Battle Theme aus FF3. Die Pixel Remaster Version davon find ich tatsächlich langweilig gegenüber dem Original. Durch das ganze Orchester hat das Lied irgendwie den gewissen Pepp verloren, die Melodie wirkt für mich verwaschen.
Kann aber auch sein, dass man, in dem Fall ich, unter anderem selbst schon zu alt für neuen Kram ist - dass man übersättigt ist von der heutigen Vielfalt ist. Vielleicht sogar die Kindheit doch zu prägsam war, weil man damals mit 8Bit und MIDI (etc.) Sounds und mit minimalistisch gespielte Melodien aufgewachsen ist. Dass man damals öfter an ein und dem selben Spiel gehangen hatte, als heute, bei dem Spiele nur noch als Konsumgut dahin vegetieren und nicht mehr mit Leidenschaft genossen und gespielt werden... usw.