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Wie Eiyuden Chronicle: Hundred Heroes vom Kickstarter-Geld der Suikoden-Fans profitiert

Mit Eiyuden Chronicle: Hundred Heroes bekommen Suikoden-Fans tatsächlich, was sie nicht mehr für möglich hielten. Einen spirituellen Nachfolger ihrer Lieblingsserie. Mit über 4,5 Millionen US-Dollar hat Eiyuden Chronicle: Hundred Heroes im Sommer 2020 die Kickstarter-Kampagne abgeschlossen. Auch klar: Die gesamten Kosten deckt das nicht ab.

„Die Finanzierung, die wir durch die Kickstarter-Kampagne erhalten haben, war beträchtlich und spielte eine entscheidende Rolle beim Start der Entwicklung unseres Rollenspiels“, sagt uns Yoshitaka Murayama. Dass hinter Eiyuden Chronicle auch weitere Geldgeber stecken, daraus machten die Schöpfer bei Rabbit & Bear Studios von Anfang an kein Geheimnis.

Wir konnten dem Producer, Director und Autor Yoshitaka Murayama von Eiyuden Chronicle: Hundred Heroes, der in diesen Positionen auch an einer Reihe der beliebtesten Suikoden-Teile beteiligt war, einige Fragen stellen.

„Es stimmt zwar, dass die Entwicklung eines Rollenspiels ein beträchtliches Budget erfordert, das über die Kickstarter-Gelder hinausgeht, aber der Erfolg unserer Kampagne hatte weiterreichende Auswirkungen“, erklärt uns Murayama. So habe der immense Erfolg auch die Nachfrage nach dem Spiel untermauert. „Diese positive Resonanz beeinflusste die Art und Weise, wie Publisher an die Entwicklung des Spiels herantraten und es unterstützten“, so Murayama. Inzwischen ist 505 Games als Publisher bekannt.

Diese gesicherte Nachfrage und die nicht unerhebliche Finanzierung durch die Fans macht es vielleicht auch möglich, dass man auf Mechaniken und eine Optik setzen kann, der man eigentlich jeweils keinen großen Markt mehr nachsagt. Es hat schließlich einen Grund, dass andere große RPG-Serien Mechaniken wie einem rundenbasierten Kampfsystem abgeschworen haben.

Murayama hebt auf dieser Seite die Verwendung von Pixel-Art-Charakteren und eine fortgeschrittene Grafiktechnologie hervor, möglich gemacht auch durch die Kickstarter-Finanzierung.

Keine einseitige Geschichte

Eine einseitige Geschichte ist die Kickstarter-Finanzierung nicht. Schon jetzt verzeichnet die Kampagnenseite 65 Updates der Entwickler und über 21.000 Kommentare. Die Unterstützer der Kampagne bringen sich aktiv ein – und es wird auch nach ihrer Meinung gefragt. „Bei der Entwicklung haben wir über Discord aktiv nach Feedback und Eindrücken von Unterstützern und Fans gesucht“, sagt Murayama.

Man habe auf der Plattform die Fans beispielsweise gefragt, welchen Charakter sie mögen oder welche Art von Feinden sie bevorzugen. „Wir erhielten eine große Anzahl von Kommentaren und Reaktionen, die sich als äußerst wertvoll erwiesen“, so Murayama.

„In Zusammenarbeit mit Unterstützern und Fans haben wir Abstimmungen über das Design verschiedener Charaktere organisiert. Das Ergebnis dieser Abstimmungen hat das Aussehen einiger Charaktere bestimmt“, erzählt Murayama. „Und wir haben sogar eine Umfrage durchgeführt, um Anregungen für die Storyline des DLCs zu sammeln. Dieser integrative Ansatz stellt sicher, dass das Spiel zum Teil von der Community, die es unterstützt, gestaltet wird“, so Murayama weiter.

Bald können Suikoden-Fans selbst Hand anlegen. Eiyuden Chronicle: Hundred Heroes erscheint am 23. April 2024 weltweit für Nintendo Switch, PlayStation, Xbox sowie PCs. Für Switch und PS5 gibt es eine Handelsversion beispielsweise bei Amazon*.

Bildmaterial: Eiyuden Chronicle: Hundred Heroes, 505 Games, Rabbit & Bear Studios

3 Kommentare

  1. Rabbit & Bear haben bekannt gegeben, dass Murayama-san Anfang Februar verstorben ist. Hoffe, das hat keine negativen Auswirkungen auf das Spiel.

  2. Da das Spiel bereits April erscheinen soll, denke ich dass die Auswirkungen darauf überschaubar sind.

    Ich hoffe mal (natürlich auch nicht ganz selbstlos) dass das Spiel als quasi seine letzte Hinterlassenschaft richtig gut wird.

  3. Da das Spiel bereits April erscheinen soll, denke ich dass die Auswirkungen darauf überschaubar sind.

    Ich hoffe mal (natürlich auch nicht ganz selbstlos) dass das Spiel als quasi seine letzte Hinterlassenschaft richtig gut wird.

    Yup, genau das und dass das Vermächtnis einen würdigen Erben findet, der es fortsetzt.

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