Die exklusive Berichterstattung der KollegInnen von Game Informer zum anstehenden Horror-Highlight Resident Evil 4 geht in die nächste Runde. Nach einem vorrangig spaßigen Interview mit Director Yasuhiro Ampo und Produzent Yoshiaki Hirabayashi, folgt nun ein weiteres, informativeres.
In diesem widmen sich Director Yasuhiro Ampo und Game Director Kazunori Kadoi der Frage, wie sie das Original-Spiel modernisiert haben.
Erst nicht, dann doch
Ampo öffnet mit dem Geständnis, dass er das Remake eingangs gar nicht machen wollte. Das Original sei bereits ein Meisterwerk, entsprechend zurückhaltend präsentierte er sich bei der Aussicht auf die Produktion eines Remakes. Er nahm sich die Situation aber zum Anlass, das Original nochmal zu spielen und seine Eindrücke mit dem Team zu besprechen.
Das Ergebnis: Resident Evil 4 war und bleibt ein Meisterwerk. Eine ganze Handvoll Aspekte, die heute verbessert werden könnten, trug das Team dann aber doch zusammen. Es juckte also schnell doch in den Fingern und die Produktion des Remakes nahm ihren Anfang.
Schon früh in der Entwicklung entschied sich das Team dafür, die im Original üppig eingesetzten Quick-Time-Events zu streichen. Diese seien schlicht nicht mehr zeitgemäß, geschweige denn populär. Stattdessen verfolgte man den Ansatz, die Quick-Time-Events in das aktive Gameplay zu integrieren.
Das Team suchte also nach diversen Möglichkeiten, das Gameplay dynamischer zu gestalten und widmete sich nicht zuletzt dem Einsatz des Messers. Man kreierte ein Pariersystem, das schon bald zu einer wichtigen Kern-Mechanik heranwuchs. SpielerInnen nutzen das Messer nicht mehr ausschließlich zum Angriff, sondern wehren eingehende Angriffe ab. Insbesondere im Hinblick auf den Kampf mit Jack Krauser ein spannender Punkt.
Die neue Vielseitigkeit der Waffe führte auch dazu, dass sie das Messer mit einer Haltbarkeit versahen, um die Spannung im Spiel aufrechtzuerhalten.
Neue spielerische Freiheit
Ein weiterer Fokus in der Entwicklung des Remakes war es, SpielerInnen neue Handlungsspielräume zu eröffnen. Während sich das Original in diesem Aspekt sehr eingeschränkt präsentierte, wollte das Team SpielerInnen heute ermöglichen, Dinge auf verschiedene Art angehen zu lassen.
Aus dieser Überlegung erwuchs die Schleichmechanik, die SpielerInnen auch lautlos zur Tat schreiten lässt. Weiterhin bietet das Remake eine Armbrust als neue Waffe. So lassen sich Feinde auch aus der Ferne unbemerkt ausschalten.
Leon ist im Remake übrigens deutlich agiler. Ein Umstand, der auch dafür sorgt, dass das Team die Gegner in ihren Bewegungen und Aktionsmöglichkeiten anpasste. Zu Leons neuen Bewegungsmöglichkeiten zählt beispielsweise der Ausweichschritt, wenn Gegner ihm zu nahe kommen.
Abschließend machen Ampo und Kadoi deutlich, dass sie nicht den Effekt erwarten, den das Original seinerzeit auf die Spiellandschaft hatte. Angesichts der technischen Entwicklungen der letzten Jahre sei dies schlicht nicht möglich. Das sei bei der Entwicklung aber auch nie das Ziel gewesen. Vielmehr habe man angestrebt, das fantastische Original weiterzuentwickeln und in die Moderne zu tragen.
Resident Evil 4 in den Startlöchern
Ob das auch gelungen ist, erfahren wir spätestens am 24. März 2023, wenn Resident Evil 4 für PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox Series und PCs erscheint. Die Aussicht auf eine baldige Demo und ein umfangreicher Trailer bringen euch schon jetzt in Stimmung – aber Vorsicht: Spoiler. Nicht zuletzt soll auch Resident Evil 4 mit einem kostenfreien VR-Modus ergänzt werden – die Arbeiten haben hier bereits begonnen.
Und weil sich die Serie auch regelmäßig Ausflüge in andere Medien erlaubt, winkt bereits ein neuer CG-Film. Resident Evil: Death Island lässt die Serien-Veteranen Chris Redfield und Leon S. Kennedy zusammenarbeiten. Immerhin befällt ein Zombie-Virus San Francisco.
Das volle Gespräch im Video
Bildmaterial: Resident Evil 4, Capcom