In Final Fantasy VII Remake Revisited sprechen die Entwickler über Entscheidungs- und Designprozesse des Remakes. Dabei kommen zu den jeweiligen Fragen die Experten ihres Fachgebiets zu Wort.
In der neuen Ausgabe zu Kapitel 9 geht es natürlich auch um das Honigtöpfchen. Ein vermeintlich heißes Thema, aber so heiß ist es gar nicht. Die Erwartungen der Fans an dieses Kapitel waren groß, aber das Remake hat die meisten nicht enttäuscht. Ausnahmen gibt es natürlich.
Zu den Tanzeinlagen im Club hat Motomu Toriyama schon vor einiger Zeit Einblicke gegeben. Unter anderem, dass er zu Recherche-Zwecken einen Tanzclub besuchte. In der neuen Ausgabe von „Revisited“ wird zunächst angemerkt, dass sich der gesamte Honigtöpfchen-Teil letztlich recht weit vom Original entfernt.
Eine Gender-freie Perspektive
Co-Director Motomu Toriyama, auch zuständig für das Szenario-Design, sagt dazu: „Wir hatten bereits zu Beginn der Entwicklung beschlossen, der Honigtöpfchen-Episode des originalen Final Fantasy VII eine Gender-freie Perspektive zu geben.“
Ähnlich hatte sich Toriyama schon vor einiger Zeit geäußert, als er darlegte, dass Fans „heutzutage Geschichten und Dialoge in Spielen“ erwarten würden, „die über stereotype Geschlechterbeschreibungen hinausgehen“.
„Wir haben die komplette Szene in eine Sing- und Tanzshow verwandelt, um sie zu einer großen Bühne für Clouds Crossdressing-Auftritt zu machen und ihr als Teil der Remake-Story ein „Maximales Showbusiness“-Flair zu verpassen“, so Toriyama weiter.
„Wir sammelten Referenzen von Tanzshows und entschieden uns für eine generelle Richtung, bearbeiteten dann versuchsweise Aufnahmen und fügten Musik und Texte hinzu, bevor wir noch weiter gingen und die Choreografie festlegten. Ich denke, dass allein diese Vorbereitungsphase hier die meiste Zeit in der gesamten Entwicklung beansprucht hat“, erklärt er.
Anspielungen auf das Original
Die Tanzeinlage mit Andrea und Cloud war natürlich nicht ohne. Zudem baute man hier einige Anspielungen auf das Original ein. „Andrea zum Besitzer des Honigtöpfchens zu machen, hatte einen großen Einfluss auf die Tanzszene. Wir stellten ein Konzeptvideo zusammen, das auf den von uns gesichteten Cabaret-Shows basierte, und arbeiteten dann die Choreografie auf Basis dieser Referenz und der Musik aus“, erklärt Cutscene Director Hidekazu Miyake dazu.
„Von den ersten Planungen an wollten wir beim Tanz Anspielungen auf das originale Final Fantasy VII haben. Ursprünglich dachten wir daran, Dinge zu bringen, welche die Show platzen lassen. Aber die Charaktere Waffen ziehen zu lassen, fühlte sich zu abrupt an und hätte nicht zu der Szene gepasst, weshalb wir das dahingehend änderten, dass sie stattdessen markante Posen einnehmen“, so Miyake.
„Wenn die SpielerInnen diese Dinge wahrgenommen haben, dann finde ich, dass uns das Glück bezüglich unserer Regie und Präsentation wirklich hold war. Das fühlt sich wie ein Extrabonus für all die Mühe an, die wir hineingesteckt haben“, berichtet Hidekazu Miyake zufrieden.
Aber jetzt seid ihr dran: Wie gelungen oder nicht gelungen findet ihr die Honigtöpfchen-Szenen in Final Fantasy VII Remake? Und kennt ihr überhaupt die Szenen aus dem Original?
Bildmaterial: Final Fantasy VII Remake, © 1997, 2020 SQUARE ENIX CO., LTD. All Rights Reserved. CHARACTER DESIGN: TETSUYA NOMURA / ROBERTO FERRARI. LOGO ILLUSTRATION: ©1997 YOSHITAKA AMANO