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Dragon Quest: Bis zuletzt aktiver Komponist Koichi Sugiyama stirbt im Alter von 90 Jahren

Komponist Koichi Sugiyama ist bereits am 30. September an einem septischen Schock verstorben. Das berichtet der offizielle Dragon-Quest-Blog. Sugiyama wurde 90 Jahre alt und war zeitlebens vor allem für seine Arbeiten am Soundtrack von Dragon Quest bekannt.

Sugiyama ist laut Guinness-Buch der Rekorde der älteste Videospielkomponist und trug zur Dragon-Quest-Serie mehr als 500 Songs bei. Vom ersten Teil an, der 1986 erschienen ist, war er mit dabei. Seine letzte Aufgabe war es passenderweise, den Soundtrack zu Dragon Quest XII: The Flames of Fate zu produzieren.

Die Trauerfeier für Sugiyama wurde im engsten Familien- und Freundeskreis abgehalten. Square Enix plant, zukünftig eine Gedenkveranstaltung für Sugiyama abzuhalten. Ein Datum dafür steht jedoch noch nicht fest.

Die Reaktionen auf Sugiyamas Tod reichen von Danksagungen bis hin zu Respektlosigkeiten. Dragon-Quest-Fans waren mit den letzten Werken von Sugiyama nicht immer zufrieden. Viele erinnern aber zu Recht auch an Sugiyamas homophobe Äußerungen und daran, dass er Kriegsverbrechen leugnete.

Geboren wurde Sugiyama am 11. April 1931 in Tokyo. Schon früh gab es für ihn in Ausbildung und Karriere nur ein Thema: Musik. Im Dragon-Quest-Blog erinnert man an zahlreiche Ehrungen für Sugiyama und lässt auch Yuji Horii und Akira Toriyama zu Wort kommen, die das Lebenswerk von Sugiyama würdigen. Alle drei arbeiteten zuletzt gemeinsam an Dragon Quest Tact.

An Ablegern wie Dragon Quest: The Adventure of Dai hatte zuletzt schon Komponist Yuki Hayashi in Eigenverantwortung und offenbar ohne Beteiligung von Sugiyama gewirkt. Ob er das Erbe von Sugiyama übernehmen wird, das wird sich zeigen.

Bildmaterial: Famitsu

10 Kommentare

  1. Wenn man 90 Jahre alt ist, sollte man täglich mit dem eigenen Tod rechnen. Somit ist hier ein Mann gestorben, der sein Leben gelebt hat.
    Seine politischen Ansichten teilte ich nie und er hat wohl selbst dafür gesorgt, dass sein Ableben nicht bei allen Trauer hervorruft, aber musikalisch hat er doch einige für mich starke Kompositionen hervorgebracht - speziell das "Church Theme" ("Healing Power of the Psalms") ist bei mir nachhaltig hängegeblieben - spiele das sogar manchmal bei Keyboardsoundchecks. So kann man gleich testen, ob Nerds vor Ort sind.

  2. Einer der Gründe warum ich damals zur Switch Fassung gegriffen hatte, war weil dieser zum Zeitpunkt die einzige Möglichkeit war außerhalb eines Imports den echten Soundtrack zu bekommen, anstelle des MIDI Gepiepe.

    Was bedeutet das? Hatte die japanische Fassung einen anderen Soundtrack als die europäische?

  3. So viele Stücke, die im Kopf bleiben, hat DQ ja nie gehabt.

    Aber: wenn der Soundtrack zu 12 schon im Kasten ist, dürfte das Spiel ja bald erscheinen.

  4. Der gute Mann denke ich hatte ein erfülltes Leben. Er hat einige Soundtracks erschaffen die vermutlich für ewig in DQ erhalten bleiben. Die Musik trifft natürlich nicht jedermanns Geschmack, aber dennoch in aller Munde.

    Ich finde es beschämend was einige im Netz auf Twitter und Co. schreiben. Hier ist eine Person verstorben und da sollte man nicht Nachtreten. Langsam verliere ich den Glauben an die Menschheit, da selbst Tote noch gescholten werden. Typisch Mensch, ist es nicht der eigene soziale Umkreis oder geliebte Person, ist der Tod dieser Person nicht traurig…
    Ruhe in Frieden Koichi Sugiyama :saint:

  5. Was bedeutet das? Hatte die japanische Fassung einen anderen Soundtrack als die europäische?

    Ja. In Japan hatte sie den echten und nicht den billigen auf retro getrimmten. Erst ab der Version für Switch haben wir die orchestralen Stücke bekommen.
    Habe anscheinend was voll durcheinander gebracht. Das ist ein reines wirres durcheinander bei den Ost's zu den DQ Spielen.

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