Die uns zur Verfügung gestellte Version des Spiels basiert ausdrücklich auf einem einige Monate alten Build.
Ein Rückblick
Im Jahr 2015 wurde die Kickstarter-Kampagne zu Bloodstained: Ritual of the Night zum bis dahin erfolgreichsten Crowdfunding-Projekt der Gamingbranche und erreichte mit über 5,5 Millionen US-Dollar alle Stretch-Goals. Kein Wunder, denn hinter der Kampagne steckt kein anderer als Koji Igarashi, der Mastermind der Castlevania-Reihe. Bloodstained soll der geistige Nachfolger des PlayStation-Klassikers Castlevania: Symphony of the Night werden – sogar die Serien-Komponistin Michiru Yamane wurde für das Nostalgie-Spektakel ins Boot geholt. Somit sind entsprechend viele Erwartungen an Bloodstained geknüpft, welches in diesem Jahr für PlayStation 4, PlayStation Vita, Nintendo Switch, Xbox One sowie für Windows-, Apple- und Linux-PCs erscheinen soll.
Während Unterstützer von Bloodstained bereits die Gelegenheit hatten, erste Demoversionen anzuspielen, mussten sich Journalisten hierzulande bisher in Geduld üben. Während eines Presse-Events von Publisher 505 Games konnten wir nun einen exklusiven Blick auf das Spiel werfen.
Mit Geschick und Vielfalt durch die Gruselwelt
Die Xbox-One-Demo, die Bloodstained noch immer in einer Pre-Alpha-Version zeigt, begann in den verwunschenen Glockentürmen einer alten gigantischen Kirche. Die gruselige Umgebung, der Soundtrack, die Bewegungen der Heldin Miriam sowie die umherschwirrenden, -springenden und -schlagenden Gegner versetzen uns direkt in Castlevania-Stimmung. Eine am oberen rechten Bildschirmrand angezeigte Minikarte machte schnell deutlich, dass die Oberwelt von Bloodstained der seiner Vorgänger im Hinblick auf Komplexität und Verworrenheit in nichts nachsteht. Allein in der recht kurzen Demo kamen allerlei Pfade in Sicht, die zu einem späteren Zeitpunkt erkundet werden wollten. Die Umgebungen blieben in der Demo optisch zwar recht eintönig, doch Screenshots und Trailer bewiesen bereits, wie viel Abwechslung im fertigen Spiel stecken wird.
Die Gegner reichten von herumfliegenden, totenkopfähnlichen Dämonen über schnell springende Vierbeiner bis hin zu trägen, jedoch starken Muskelprotzen in schwerer Rüstung. Zwischen ihnen hüpfen die Spieler mit Hauptcharakter Miriam munter hin und her. Die Steuerung wirkte dabei sehr präzise – was sie auch sein muss, denn allein die Vielzahl an Gegnern erfordert einiges an Ausweich- und Treffergeschick. Kämpfen und Springen waren zumindest in der Demo stets fair und man hatte nicht den Eindruck, dass Miriam von Gegnerhorden überfallen wurde, denen man nicht mit gutem Timing hätte ausweichen können. Bloodstained wird sicher kein leichtes Spiel, aber ganz bestimmt ein befriedigendes.
Eure Heldin verfügt über ein großes Arsenal an Equipment. Ihre klassischen RPG-Werte wie Angriff, Verteidigung, Initiative, Element-Resistenzen etc. werden verstärkt durch allerlei Ausrüstungsgegenstände, wobei wir in der Präsentation vor allem einen Blick auf das umfangreiche Waffenangebot erhaschen konnten. Neben diversen Stich- und Hiebwaffen wie Kurzschwertern, breiten Claymores, schnittigen Katanas und weitreichenden Speeren konnten auch Kung-Fu-Schuhe zum schnellen Reagieren und die berühmte Peitsche eingesammelt werden, um den Dämonen den Garaus zu machen und dem Titel „Bloodstained“ alle Ehre zu machen.
Manche Gegner und zertrümmerbare Laternen hinterließen magische Scherben, die in einem sichtbar schmerzhaften Prozess direkt ins Herz der Heldin flogen, ihr jedoch verschiedene Boni gaben. So erhielt sie neben Resistenzsteigerungen zusätzliche Fähigkeiten wie den Doppelsprung, das Werfen von Speeren oder das Zaubern eines Feuerballs. Miriam verfügte am Ende der Demo über vielfältige Angriffsmöglichkeiten, um der kreativ inszenierten Endgegnerin in einem blutigen Kampf die Stirn zu bieten.
Fazit: Eine Reise tief in die wohlig-gruselige Nostalgie
Wer mit Castlevania aufgewachsen ist, wird sich in Bloodstained schnell zuhause fühlen. Das Gameplay fühlt sich stark nach seinen geistigen Vorgängern an. Die RPG-Elemente sowie das Skill-System versprechen einiges an Abwechslung, die labyrinthartige Oberwelt weckt den Explorationsdrang und die Gegner werden viel von den Spielern abverlangen. Nur graphisch konnte uns die Demoversion aufgrund der etwas tristen Umgebung und dem recht starken Stilkontrast zwischen dem 3D-Hintergrund und der comichaften Heldin nicht umhauen. Doch dieses Manko ist schnell vergessen, wenn sich der Bildschirm sowieso schnell mit Blut füllt.
Alles in allem bietet Bloodstained: Ritual of the Night also tatsächlich das Potenzial, seinen großen Erwartungen gerecht zu werden. Zur E3 soll eine neue Demo bereitstehen, die dann auch tatsächlich für ein größeres Publikum anspielbar sein wird. Es bleibt zu hoffen, dass dann auch ein konkreter Releasetermin genannt wird, denn wir können es kaum erwarten, selbst auf Dämonenjagd zu gehen!
Nachfolgend seht ihr den offiziellen Trailer zur letztjährigen E3: