Das Thema KI ist inzwischen überall – ob wir wollen oder nicht. Besonders in kreativen Bereichen sorgt generative KI für immer mehr Diskussionen. Einige Studios in Japan ziehen jetzt eine klare Linie: Wer sich als Artist bewirbt, muss im Vorstellungsgespräch live etwas zeichnen. Ohne Netz, ohne doppelten Boden.
Wie Daily Shincho und Automaton berichten, handelt es sich nicht um einen Einzelfall. Ein anonymer Designer – nur als „Herr B“ bezeichnet – erzählt, dass immer mehr Bewerber KI-Bilder als ihr eigenes Werk ausgeben. Und manche Firmen fallen darauf sogar hinein.
„Viele Leute behaupten, dass die von der generativen KI erzeugten Bilder ihre eigenen Kreationen sind, und wir hatten mehrere Fälle, in denen solche Leute eingestellt wurden und letztendlich keinen Beitrag zum Unternehmen leisten konnten.“ Daraufhin hat seine Firma reagiert und das Bewerbungsverfahren geändert: „Wir haben unseren Einstellungstest geändert, sodass die Kandidaten nun vor unseren Augen Bilder zeichnen müssen, um ihre Fähigkeiten zu beurteilen.“
Der Schritt sei arbeitsintensiv und fühle sich laut Herr B an wie „zurück in die Vergangenheit“, aber laut ihm „mehrere andere Unternehmen …, dasselbe tun“. Doch so klar die Maßnahme wirkt – sie könnte nur eine Momentaufnahme sein.
Zwischen Widerstand und Kapitulation
Laut Herr B denkt die Chefetage bereits darüber nach, einfach direkt auf KI zu setzen. „Vielleicht reicht generative KI aus, ohne dass man Kreative einstellen muss“, habe das Management geäußert. Und weiter: „Wir sollten Leute einstellen, die generative KI effektiv einsetzen können.“
Herr B selbst nutzt KI zwar als „ergänzendes Instrument“, lehnt aber den Einsatz als primäre Arbeitsbasis strikt ab: „Ich bin fest davon überzeugt, dass es menschliche Schöpfer sind, die von Grund auf fesselnde Charaktere und Grafiken erschaffen können.“ Er habe seinem Team immer wieder gesagt, dass man Talente einstellen müsse – doch seine Position in der Firma werde „allmählich schwächer werdend“.
Wir haben auch hier schon häufiger über verschiedene Arten generativer KI geschrieben. Ein Beispiel ist die Video-KI Sora von OpenAI, die Werke und Designs japanischer Unternehmen und Publisher nutzt. Hier ist unser Artikel dazu. Wie sollte die Branche eurer Meinung nach damit umgehen – klare Regeln gegen KI in kreativen Jobs oder lieber offen für neue Werkzeuge?
via The Gamer, Bildmaterial: Prime 1 Studio, Square Enix

Ich frage mich was die Leute sich erhoffen, die sich mit KI Bilder bewerben. Was glauben die denn, wie lange die, während der Arbeit, damit durchkommen, bis sie auffliegen? Solange die nicht rein im Home Office arbeiten, ist es doch total unrealistisch zu glauben, dass das nicht auffliegt xD
Ich muss zugeben, dass ich eher dafür wäre, dass solch Leute eine Strafe zahlen müssen wegen bewussten Betrugs. Das würde das Problem denke ich auch etwas eindämmen, da sich Leute sowas zukünftig doppelt und dreifach überlegen würden.
Aber nun ja, wenn die Chefetage nun auch schon darüber nachdenkt gezielt KI Bilder zu nutzen, ist das kein gutes Zeichen... Am Ende wird halt doch bei den meisten Firmen die Geldgier gewinnen.
hat was von Idiotentest
Wäre interessant was die Leute antreibt, denn an der Stelle sollte man sich ja ausrechnen können, dass sowas auffällt.
Ich finde es wahnsinnig erschreckend, wie nüchtern die Chef-Etagen von der Ersetzung der Künstler durch KI abwägen.
Ich wieß nicht ob es da wirklich um Ersatz geht (kommt sicher auch auf den Chef an).
Die meisten Versprechen sich halt einen Produktivitätsgewinn. Wenn der Künstler ein Ladenbildschirm Bild in einer Woche fertigstellt, was wenn er KI nutzt und nur noch paar Korrekturen kacht und dann 20 in einer Woche schafft? Geil, oder?