NetEase war bisher vor allem in der MMO-Ecke unterwegs. Wir hingegen haben NetEase in den letzten Jahren vor allem als Geldgeber kennengelernt. Die Chinesen investierten aktiv insbesondere in japanische Persönlichkeiten, gründeten Studios und schlossen die ersten auch schon wieder.
Bisher zumindest unter uns der prominenteste Vertreter der geschlossenen Studios war Ouka Studios, die Macher hinter Visions of Mana. Die Liste weiterer Studios unter Führung japanischer Persönlichkeiten ist lang und die Neuausrichtung der Chinesen ließ befürchten, dass auch Hiroyuki Kobayashi, Toshimichi Mori, Toshinori Nagoshi oder Ryutaro Ichimura noch den Rotstift zu spüren bekommen. Auch bei Suda51s Grasshopper Manufacture hatte sich NetEase eingekauft.
Glück gehabt – bis jetzt. Mit Fantastic Pixel Castle trifft es jetzt nämlich ein weiteres Studio. Das erst 2023 gegründete Studio entwickelte unter der Führung des Warcraft-Veteranen Greg Street ein neues Fantasy-MMO. Schon vor Wochen trennten sich NetEase und Fantastic Pixel Castle, ein Rettungsversuch in letzter Minute mit möglichen Investoren scheiterte. Das Spiel mit dem Codenamen Ghost wird nun wohl nicht mehr das Licht der Videospielwelt erblicken. Am 17. November schließt Fantastic Pixel Castle seine Pforten, wie Street auf LinkedIn (via VGC) schreibt.
Ein anderes Studio steht gerade von den Toten auf: T-Minus Zero Entertainment wurde früher in diesem Jahr von NetEase geschlossen, wie erst im September bekannt wurde. Eine Gruppe von Ex-Mitarbeitenden hat sich den Namen gesichert und will als unabhängige Produktionsfirma weitermachen, wie VGC berichtet.
„Möglicherweise nähern wir uns einem Punkt, an dem Tencent und NetEase beginnen, ihre Renditen genauer unter die Lupe zu nehmen“, sagte Bernstein-Analyst Robin Zhu vor einigen Wochen gegenüber Bloomberg. Und nachdem der chinesische Markt lange stagnierte, sieht man mit dem Erfolg von Black Myth: WuKong, dass es auch im Inland offenbar erfolgreicher geht.
Bildmaterial: Visions of Mana, Square Enix

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