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Ubisoft soll pikantes „Assassin’s Creed“-Projekt wegen „politischem Klima“ eingestampft haben

Offenbar hat Ubisoft ein nicht öffentlich gemachtes „Assassin’s Creed“-Projekt eingestampft. Laut aktuellen und ehemaligen Mitarbeitenden des Unternehmens, die anonym mit Game File sprachen, sollte das Spiel in der Reconstruction-Phase nach dem amerikanischen Bürgerkrieg in den 1860er und 1870er Jahren spielen.

Angeblich sollte das Projekt einen schwarzen Protagonisten in den Fokus rücken, der Opfer der Sklaverei im Süden war und nach Westen zog, um ein neues Leben zu beginnen. „Von den Assassinen der Serie rekrutiert, kehrt er in den Süden zurück, um in einem Konflikt für Gerechtigkeit zu kämpfen, in dem er sich unter anderem mit dem Aufkommen des Ku-Klux-Klan auseinandersetzen muss“, heißt es in den Interviews mit fünf aktuellen und ehemaligen Ubisoft-Mitarbeitenden.

Drei von ihnen erläutern, dass das Spiel letzten Sommer vom Ubisoft-Management in Paris aus zwei Gründen abgesetzt wurde. Zum einen wegen der negativen Online-Reaktionen auf die Enthüllung von Yasuke, einem historisch inspirierten schwarzen Samurai in Assassin’s Creed Shadows; zum anderen wegen Bedenken hinsichtlich des politischen Klimas in den Vereinigten Staaten.

„Ich war schrecklich enttäuscht, aber von der Führung nicht überrascht“, so eine der Quellen gegenüber Game File. „Sie treffen immer mehr Entscheidungen, um den politischen Status quo aufrechtzuerhalten, und gehen keine Risiken ein, auch nicht kreativ.“ Hättet Ihr das eingestampfte Assassin’s Creed Projekt gern realisiert gesehen?

via VGC, Bildmaterial: Assassin’s Creed Shadows, Ubisoft

8 Kommentare

  1. Hat eigentlich garnicht soviel mit Internet-Rassismus zutun, wie es scheint. Das ist eher für einen Nebenkriegsschauplatz. Der Ruf von Ubisoft war schon vorher so kaputt, dass einem jedes Mittel recht war, um auf sie herumzutrampeln. Das wird sich in absehbarer Zukunft auch nicht großartig ändern.

    Es gab gerichtliche Verurteilungen wegen Machtmissbrauch, Mobbing, sexuelle Belästigungen und Nötigung. Mit lächerlichen Geldstrafen und Bewährung. Dazu die fragwürdigen Monetasierungsmethoden und Spielequalitäten, falsche Angaben von Verkäufen und Erfolgen und auch Rassismus-Vorwürfe gegen interne Mitarbeiter gab es auch. Das Rattenloch ist dort sehr tief. Da muss radikal durchgefegt werden, damit etwas zu retten ist.

    Schade trotzdem, dass interessante Ideen wie diese wegen sowas verworfen werden.

  2. "Sie treffen immer mehr Entscheidungen, um den politischen Status quo aufrechtzuerhalten, und gehen keine Risiken ein, auch nicht kreativ.“

    Der Satz lässt unglaublich tief blicken hinsichtlich des Zustandes von Ubisoft. Bin ja weder Ubisoft- noch Assassin's-Creed-Fan, aber das hier gecancelte Setting kling gar nicht mal uninteressant - und vergleichsweise unverbraucht. Es gibt schließlich nicht viele Games, die vom Amerika des 19. Jahrhunderts bzw. überhaupt vom 19. Jahrhundert inspiriert sind.

  3. Ich sehe es ähnlich wie @lucratio.

    Ubisoft hat bereits Sklaverei mit Schwarzen Menschen in AC Black Flag, genauer den DLC Freedom Cry thematiert.

    Ist zwar andere Zeit, aber ähnliches Prinzip.

    Also nicht neues, einfach los legen.

  4. Ergibt eigentlich sehr wenig Sinn. Zu erst ein Mal, ein unheimlich erfolgreicher Film ist Sinners, hier Blood & Sinners in Deutschland. Ein Horrorfilm in den Südstaaten angesiedelt mit schwarzen Protagonisten und der Klan ist auch irgendwo dabei. Hier also eine ähnliche Thematik einzustampfen ergibt Nullo Sinn. Auch nicht in Bezug auf AC Shadows oder eher sogar gerade nicht in Bezug auf AC Shadows. Dessen Problem war nun ein Mal die DEI Entscheidung auf statt auf einen eigens erfundenen japanischen Protagonisten auf die historische Figur Yasuke neben Naoe zu setzen mit allen Problemen die daraus folgen. Aber bei einem Südstaaten Assassins Creed gibt es genau dieses Problem ja eben nicht. Man hätte wieder eine eigens erfundene Figur (zumindest schätze ich das) und sie passt dazu auch hervorragend in das Setting.

  5. Relevante politische oder in irgendeiner Weise kritische oder tiefgründige Aussagen werden in so einem Spiel eh nicht kommen. Es wäre interessant, würden sie die Chance ergreifen aber das wird nicht passieren.

    Am Ende ist die Frage ob sie ein schönes Setting auftuen und wenn Charaktere und Story nicht komplett Scheße sind bin ich schon zufrieden.

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