GC19 News

Google zielt mit Stadia auf Milliarden von Nutzern

Bildmaterial: Google / Stadia 

Mit Stadia hat Google im März seine eigene Videospiel-Plattform vorgestellt. Die Streaming-Plattform soll hauptsächlich über Google Chrome laufen, aber auch für Android und auf Smart-TV nutzbar sein.

Elden Ring Rectangle

Der Google-Manager Jack Buser erwähnte nun während der Gamescom die Erwartungen, die an Stadia gestellt werden. Dadurch, dass die Plattform in der Erstanschaffung günstiger ist als die aktuellen Konsolen und auch generell einen leichteren Zugriff erlaubt, erhofft sich Google einen Kundenstamm von mehreren 100 Millionen. Das Erreichen von nur ein- bis zweihundert Millionen Nutzern würde als Fehlschlag angesehen werden.

„Die meisten Plattformen erreichen ihr Maximum bei 100 bis 150 Millionen Nutzern. Wir schauen auf Milliarden. Wenn wir nur 100 oder 200 Millionen Menschen erreichen, haben wir etwas falsch gemacht“, wird Jack Buser bei Golem zitiert.

Zum Vergleich: PlayStation 4, welche als meistverkaufte Konsole dieser Generation gilt, hat seit dem Verkaufsstart 2013 über 100 Millionen Einheiten verkaufen können. Die Ziele von Google sind also groß und Sony hat das Potenzial bereits anerkannt.

Funktionen sollen sogar Nicht-Spieler ansprechen

Die Hoffnung auf derartige Zahlen kommt auch daher, dass der Zugriff auf Spiele über Rechenzentren wesentlich schneller und flüssiger funktionieren soll als über bisherige Streaming-Dienste. So soll es auch möglich sein Personen zu überzeugen, welche bisher nur wenig oder gar keinen Zugang zu Videospielen haben.

Unter anderem soll es möglich sein, aus gestreamten Videos direkt in das gezeigte Spiel zu wechseln. Auch der laufende Blickwinkel anderer Mitspieler in Multiplayer-Titeln soll, dank der Kapazität der Rechenzentren, gang und gäbe werden.

Große Titel wie Cyberpunk 2077 und Baldur’s Gate 3 wurden bereits zur Veröffentlichung für Stadia bekanntgegeben. Insgesamt arbeiten bisher 28 Publisher an circa 40 Titeln welche (auch) auf Stadia erscheinen sollen.

Stadia Founder’s Edition ab November erhältlich

Ab November können die ersten Nutzer Gebrauch von Stadia machen. Die sogenannte „Founder’s Edition“ bietet für circa 130 Euro den Zugang zu Stadia sowie einen Zugangscode, welcher es ermöglicht, Stadia Pro (normalerweise rund 10 Euro im Monat) für drei Monate kostenfrei zu nutzen.

Zusätzlich gibt es auch einen Buddy-Pass, welchen man an Freunde abgegeben kann um auch diesen drei Monate Stadia Pro bieten zu können. Des Weiteren bietet die Edition auch einen exklusiven Controller in Nightblue sowie Google Chromecast Ultra.

Eine kostenlose Basisversion von Stadia soll ab 2020 erhältlich sein.

via golem.de

17 Kommentare

  1. Was mich nur wundert sind die Berichte von der GC, da wird viel gelobt aber im selben Atmenzug sehr häufig erwähnt, dass es trotzdem Komprimierungsartefakte gab. Da frage ich mich wie das passieren kann, wenn das bei Netflix sogar kaum erkennbar ist, obwohl deren Datenrate sehr weit unter der von Stadia liegt (20mbps für 1080p60 vs ~6mbps für 1080p30 - beides mit VP9). Also entweder hat sich Google mit den Stations auf der GC übernommen und die gestellte Leitung der Messe war nicht wirklich stabil, oder die Echtzeit En- und Decodierung funktioniert eben noch nicht gut genug. Der Input Lag scheint ja inzwischen das geringere Problem, oder sogar kein Problem mehr zu sein, da ist das Feedback häufig: wer auf der Konsole zocken kann, wird mit Stadia in dem Aspekt zufrieden sein.

    Das ist einfach erklärt. Filme von Netflix und You Tube sind fest. Sie werden an wichtigen Knotenpunkten zwischengespeichert, wenn viele Leute sie abrufen.
    Versuche aber mal ein YT Video aus Asien das niemand schaut anzusehen, da hast du plötzlich auch Buffering ohne Ende.
    Und bei einem persönlichen Spielevideo muss halt alles nur für dich direkt produziert und gestreamt werden.


    Was den Input Lag angeht solltest du nicht auf Markteting-Blabla hören. Die Physik lässt sich nicht austricksen.

  2. 1. Vermutlich
    2. Vermutlich auch
    3. Eine Hardware brauch man immer noch, egal ob Handy, Tablet, Fernseher, Display und nichts hält ewig, darüber hinaus...
    4. ... ist das leicht gesagt mit sinkenden Kosten. Momentan habe ich einen Markt, das heißt miteinander konkurrierende Anbieter. Ich kann Spiele für 70 Euro kaufen, kann sie aber auch für 30 bekommen, ich kann sie im Laden kaufen oder Online. Ich habe Standardversionen und Collectors Editions. Wenn ich jetzt nur Stadia habe und keine Konkurrenz, gibt es womöglich noch verschiedene Versionen aber keine Preiskonkurrenz mehr. Damit haben wir auch ein Fragezeigen hinter den Kosten.
    5. Würde ich zustimmen aber auch ein Fragezeichen setzen. Konsolen sind ohnehin stationär, genau wie Rechner. Klar kann man per Streaming dann Spiele auf jeder Hardware spielen aber in Abhängigkeit mit dem Internet. Das ist schon zu Hause nicht immer das beste und unterwegs gibt es schon gar keine Sicherheiten mehr. Selbst hier in der Hauptstadt habe ich ständig wechselnde Verbindungen. Bei einer öffentlichen Behörde wie dem Zoll zwischenzeitlich nicht mal mehr eine Standardverbindung, das war auf ein Mal wie unter der Erde. Und wie und ob man im Bus ein Cyberpunk oder Apex spielen mit Tablet/Handy spielen will ist sicher auch eine Frage.
    6. Das Problem habe ich auf dem PC zumindest schon lange nicht mehr^^


    Ich denke nebenbei das man seine Gaming-Kindheit auch gern mal ziemlich rosarot sieht. Ich erinnere mich jedenfalls auch noch an lange Ladezeiten oder Freezes oder die Weigerung eine CD abzuspielen. Und wer erinnert sich nicht an die Pusterei der Cartridges?


    Klingt alles schön einfach mit Streaming aber Streaming gibt es schon ewig und so nett die Träumerei ist, ist es wichtig das alles auch zu hinterfragen und kritisch zu bleiben. Wenn das Angebot am ende für einen passt und man sich dessen auch versichert hat, dann klar sollte man es wohl nutzen aber anderfalls gut überlegen.

  3. „Die meisten Plattformen erreichen ihr Maximum bei 100 bis 150 Millionen Nutzern. Wir schauen auf Milliarden. Wenn wir nur 100 oder 200 Millionen Menschen erreichen, haben wir etwas falsch gemacht“

    Sehr ambitioniert und hoffentlich zum scheitern verurteilt, wird sich aber auf lange Sicht sicherlich durchsetzen
    Viele Haushalte haben mittlerweile Smart TV und fast jeder hat ein Handy/Android whatever also wäre über die Spielerschaft hinaus zumindest genug an potenziellen Käufern da
    Nintendo hat mit der Switch ja bereits bewiesen das etwas durchweg Generalüberholungsbedarf an vielen Punkten nötig hätte, sich die Konsole derzeit aber trotzdem noch verkauft wie geschnitten Brot
    Bisher finde ich viele Argumente die hier schon genannt wurden nachvollziehbar das Stadia nicht so einschlägt wie sich Google das erhofft, wäre mir persönlich nur recht da ich ja oft genug lamentiere das sämtliches Online Gedöns nichts für mich ist
    Trotz dem oder gerade deswegen denke ich aber das es sich durchsetzen wird, auch wenn ich jetzt keine Argumente anbringen kann, es ist einfach ein mulmiges Gefühl das ich habe und mir nicht zusagt
    Digital ist nun mal allgemein gesprochen die Zukunft von der viele ausgehen und da ist so etwas nur ein weiterer Schritt der früher oder später kommen wird



    Spiel kaufen -> ohne Umwege zocken können - das ist genau das, was ich aus meiner Gaming-Kindheit vermisse.

    Plug & Play sind hier die Zauberworte und genau das wird man nicht mehr haben, vermisse ich auch aus meiner Kindheit, treiben mich aber trotzdem nicht in die Hände von Stadia eben weil es ohne Streaming und derlei Kinkerlitzchen ging



    Ich denke nebenbei das man seine Gaming-Kindheit auch gern mal ziemlich rosarot sieht.

    Trage die "Brille" permanent und habe bisher keinen Bedarf sie abzunehmen^^
    Auch wenn viele aktuelle Spiele ihre verschiedenen Reize haben sind ältere Spiele noch der unkomplizierteste Spaß

    Und wer erinnert sich nicht an die Pusterei der Cartridges?

    Etwas das sich nach wie vor bewährt, reine Magie die bei mir noch das ein ums andere mal zum tragen kommt und auch nach wie vor von Erfolg gekrönt ist
    Wünsche allen Stadia Nutzern viel Spaß beim Pusten in ihre Android Geräte xDDD



    Aber so wie sich Online Abo's und Zwänge etabliert haben wird sich auch das Streaming nach und nach durchsetzen und weder möchte ich das noch bräuchte ich das
    Als Retailer und Sammler für mich sowieso alles andere als verlockend, aber meinesgleichen wird vermutlich eh nur noch eine Gen am Leben erhalten und dann muss ich mich entweder fügen oder "aussterben"


    Wer im digitalen Bereich genau so etwas haben möchte soll gerne seine Freude damit haben und es nutzen können wie es ihm beliebt, solange es kein "Trend" wird der mir in ein paar Jahren aufgezwungen wird wenn ich mein Hobby weiterführen möchte soll jeder machen was er will

  4. Was den Input Lag angeht solltest du nicht auf Markteting-Blabla hören. Die Physik lässt sich nicht austricksen.

    Ich bezog mich auf die Berichte von Usern. Bei dem Thema geht es (abgesehen von kompetitiven Titeln) meiner Meinung nach primär um die subjektive Wahrnehmung, wenn du keinen störenden Lag spürst = gut. Wenn Doom Eternal keinen störenden Lag aufweist, was nun viele (nicht alle) User berichtet haben, wäre von meiner Seite alles in Ordnung. Kommt drauf an wie der Anspruch ist, ich habe oft das Gefühl, dass Entwickler sogar künstlich Lag einbauen, um eine gewisse Trägheit zu erzeugen, das Gefühl habe ich z.B. häufig bei Ubisoft Titeln.

    Und wie und ob man im Bus ein Cyberpunk oder Apex spielen mit Tablet/Handy spielen will ist sicher auch eine Frage.

    Das wird man wirklich noch sehr lange knicken können. 4G hat oft einen viel zu hohen Ping. 5G in 5-10 Jahren wird das vermutlich ändern, aber ja, Zukunftsmusik. Meine Szenarien wären eher bei Zuhause, Besuch bei Freunden, Besuch bei Eltern und... auf der Arbeit (aber pssshtt).


    Dass man das erstmal alles kritisch betrachten sollte, bis es dann wirklich unabhängige Tests gibt oder man selbst die Erfahrung machen konnte, ist klar. Im übrigen finde ich, dass genau dieser kritische Blick aus irgendeinem Grund die letzten Jahre oft verloren gegangen ist. Klar, es gibt immer wieder Shitstorms, aber ich verstehe bspw. nicht, wie eine ganz simple Funktionalität wie Online-Gaming hinter einer Paywall verschwinden konnte. Zumal vermehrt Titel P2P nutzen und gar keine dedizierten Server betrieben werden, diese sind trotzdem oft nur mit PS+, Nintendo Online oder Xbox Live Gold online spielbar.


    Die Entwicklung hin zu digital only stört mich hingegen weniger, obwohl ich immer Retail kaufe, wenn es geht. Soweit ich weiß, gilt bei Steam, Stadia und co aber "gekauft ist gekauft", wenn ein Spiel aus dem Shop verschwindet, bleibt es trotzdem noch in der persönlichen Bibliothek und ist download-/streambar. Selbst erleben musste ich das aber noch nie. Ich kann aber absolut verstehen, wenn man sich nicht auf sowas einlassen möchte.


    Und wer erinnert sich nicht an die Pusterei der Cartridges?

    Das war eine wichtige Lebenslektion. Ich hatte sogar neulich einen USB Stick, der rumgezickt hat... reingepustet, ging wieder.

  5. Lustigerweise habe ich sowohl Berichte gelesen in denen es hieß, dass man gar kein Input Lag merkt und Berichte in denen es hieß das Input Lag macht das Spielen fast unmöglich.
    Irgendwann wird Google eine Testversion bringen und dann muss es jeder für sich rausfinden. ich denke es hängt von der Person, Hardware und Leitung und dem Spiel ab.

An dieser Stelle siehst du nur die letzten 5 Kommentare. Besuche das Forum um die komplette Diskussion zu diesem Thema zu sehen.