Ende Juni tritt Tatsumi Kimishima als Nintendo-Präsident ab, sein Nachfolger heißt Shuntaro Furukawa, ist 46 Jahre jung und seit 1994 bei Nintendo. Wohin die Reise mit dem Traditionskonzern gehen soll, das wollte kürzlich Nikkei Asia in einem Interview mit Kimishima und Furukawa erfahren.
Klar ist, dass Shuntaro Furukawa bei Nintendo in einer Phase Präsident wird, wo es richtig gut läuft. Die aktuellen Geschäftszahlen des im März zu Ende gegangenen Fiskaljahres weisen einen Umsatz von knapp 8 Milliarden Euro aus, den operativen Gewinn konnte man sogar versechsfachen. Der Hauptgrund dafür ist natürlich Nintendo Switch, der Heimkonsolen-Handheld-Hybrid verkauft sich hervorragend. Mit Smartphone-Games erwirtschaftete man knapp 300 Millionen Euro, was ungefähr 4 Prozent zum Gesamtergebnis beiträgt.

Hier möchte Shuntaro Furukawa nun ansetzen: „Bei Smartphone-Games möchte ich am stärksten expandieren“, so der zukünftige Nintendo-Präsident. Der Plan sei dabei, dass hier etwas Großes entstehen würde, ähnlich wie bei Konsolen. Als Vorbild nimmt man sich dabei Pokémon GO von Niantic, dessen Erfolg man bei Nintendo gerne kopieren würde. Furukawa ist hier aber realistisch, er könne nicht versprechen, dass das mit einem Mobile-Spiel gelingen würde, welches man aktuell entwickeln würde.
Mit der Ankündigung von Dragalia Lost spannt Nintendo aktuell im Mobile-Bereich mit Cygames zusammen. In diesem Zusammenhang tönte Furukawa an, dass man in Zukunft solche Partnerschaften verstärken wolle.
Auf Nintendo Switch kam man schließlich auch noch zu sprechen. Hier will Furukawa neue Märkte erschließen, dabei denkt er vor allem an den Mittleren Osten und Südostasien. „Seit über 30 Jahren haben wir vorwiegend in denselben Regionen, welche Japan, die USA und Europa umfassen, verkauft“, so Furukawa.
Tatsumi Kimishima ging auch ein wenig auf die Gründe dafür ein, wieso Furukawa nun seine Nachfolge antreten wird. Furukawa wisse, wie man das Potential aus einem Entwicklerteam heraushole, und habe in den letzten zwei Jahren die geschäftlichen Grundlagen für die nächste Generation gelegt.
Furukawa plant weiter, zur Entscheidungsfindung ein fünfköpfiges Gremium einzusetzen, welchem er auch selber angehören wird. „Andere Leute sind talentiert bei der Einschätzung von Produkten. Die endgültige Entscheidung, ob etwas Sinn macht oder nicht, ist meine Verantwortung“, so der kommende Präsident von Nintendo.
via Siliconera