Der frühere Sony-Präsident Shuhei Yoshida hat in einem neuen Interview interessante Einblicke zur aktuellen Lage der Spieleentwicklung in China und Japan geteilt. Gegenüber 4Gamer und übersetzt von Automaton erklärte er, dass die Geschwindigkeit, mit der chinesische Studios arbeiten – allen voran miHoYo –, für japanische Entwickler kaum erreichbar sei.
Laut Yoshida sei „die Entwicklungsgeschwindigkeit in China erstaunlich“, außerdem seien Studios dort „auch schnell darin, Personal auszutauschen, und die gesamte Spieleentwicklung verläuft schnell“. Genau hier sieht er den großen Unterschied.
„Es wäre schwierig für japanische Entwickler“
Besonders deutlich wurde Yoshida, als es um miHoYo ging: „Als ich mit Vertretern von miHoYo sprach, diskutierten wir darüber, wie schwierig es für japanische Entwickler wäre, Spiele auf die gleiche Weise wie miHoYo zu entwickeln. Ganz zu schweigen von den rechtlichen Problemen, die damit einhergehen würden.“ Damit meint Yoshida nicht nur strukturelle Unterschiede, sondern auch rechtliche Rahmenbedingungen, die in Japan strenger sind – etwa Arbeitszeitregelungen und Anstellungsmodelle.
Er führt weiter aus: „Ein Grund dafür, dass Spiele in China so stark sind, ist, dass sie in einem Umfeld entwickelt werden, in dem eine große Anzahl von Mitarbeitern eingestellt werden kann, die lange Arbeitszeiten leisten können.“ Japanische Studios könnten das schlicht nicht „replizieren“. Trotzdem schließt Yoshida nicht aus, dass sich die Landschaft in Zukunft ändern könnte. „Natürlich weiß man nie, was in naher Zukunft passieren könnte.“
Sein Fazit für den Moment ist jedoch eindeutig: Chinas Entwicklungstempo basiert auf Bedingungen, die in Japan und auch in anderen Teilen der Welt so nicht existieren – und vielleicht auch nicht existieren sollten.

Man muss sich doch einfach nur geoökonomisch die Landkarte angucken, um sofort mit 1 Blick zu wissen, warum man einfach nicht die Art und Weise nachahmen kann..
Japan ist ein Millionenstaat ... China ein MILLIARDENSTAAT und bevölkerungstechnisch neben Indien das größte Land der Welt, weil die über Jahrhunderte lang nichts anderes taten, als fleißig gegen die Armut zu p peeep, weil das in ärmeren Ländern halt so Kultur ist Gesetz dem Motto.. die Kinder werden schon alles richten, die sind jung, die können das große Geld machen und damit die Familie über Wasser halten..
Und das machte das Land eben so gut, dass man da schon per Gesetz die Familien dazu anhält konsequent nicht mehr als 1 oder 2 Kinder zu kriegen..da wird eben aktiv Bevölkerungskontrolle betrieben und auch allgemein so ist dort in Sachen Menschenrechte, Arbeitsschutz usw. und so fort vieles einfach nicht so, wie es im Westen abläuft und weil es da so viele Leute gibt, ist es natürlich auch für nen chinesisches Unternehmen auch viel einfacher schnell wesentlich mehr geeignetes Personal zu finden, dass man dann im Akkord arbeiten lassen kann 10-12 Stunden am Tag mit ner Bezahlung, die nur nen Bruchteil dessen wert ist, was westliche Entwickler in gleicher Zeit mit gleichem Arbeitspensum verdienen täten.
Da herrscht nochmal ne ganz andere Arbeitsmoral, als in Japan, weils da auch sowas wie Arbeitnehmerschutz nicht gibt, wenn du so austauschbar bis, wie ein Sandkorn am Strand
Hätte jetzt ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass Yoshida so offen über die Ausbeutung der Arbeitskräfte spricht. Auch wenn es schon sehr löblich ist, wie er sich hier positioniert, muss man aber leider auch dazu sagen, dass Japan selbst nicht gerade bekannt für seine großzügigen Arbeitszeiten ist. Und die aktuelle (und dazu auch eine echt schwierige) Ministerin will da eher ins extreme, statt die Arbeiterschaft zu entlasten.
Aber keine Frage: China's Arbeitskultur ist absurd. Und darüber macht sich ja nicht nur die Spielebranche Gedanken. Die Automobilindustrie hat es kalt erwischt, als die chinesischen Produktionen plötzlich an Fahrt aufgenommen haben. Die Tech Industrie kann mit deren Tempo auch nicht mithalten. Bei Mikrochips können wir nicht einmal ansetzen. Wenn dann kommt da ja nur Amerika ran, die mit ihrer Hire and Fire Kultur genauso wenig daran interessiert sind, wie gut es der Arbeitsklasse geht. Alle anderen Ländern, in denen es human zugeht, werden gerade von diesen beiden Riesen gnadenlos zerquetscht.
Joa wundert doch nicht. Die Art unserer heutigen Wirtschaftssysteme sorgt dafür das die wirtschaft besonders gut da läuft, wo Menschenrechte und freies glückliches Leben mit Füßen getreten wird. Wenn du billige Arbeitssklaven hast die doppelt solange malochen wie Menschen mit Rechten und Arbeitsschutz, läufst du wirtschaftlich natürlich besser. Unsere Pflicht als Konsument ist da, dass so wenig wie möglich zu unterstützen. Auch wenn das mal schwer fällt und man den ein oder anderen Titel nicht kaufen sollte