Geoff Keighley hat die mit Spannung erwarteten Nominierungen für den „Game of the Year“-Award seiner The Game Awards verkündet. Der Ring ist damit eröffnet. Wir lassen das mal so stehen. Nominiert sind:
- Clair Obscur: Expedition 33
- Death Stranding 2: On the Beach
- Donkey Kong Bananza
- Hades II
- Hollow Knight: Silksong
- Kingdom Come: Deliverance II
Überraschungen gibt es eigentlich nicht. Diese Spiele standen sowohl auf den Wunschlisten vieler Fans und sind gleichermaßen auch die am besten bewerteten Spiele des Jahres. Der ein oder andere hatte sich noch Dispatch gewünscht, doch das ist wohl einfach zu spät erschienen.
Mit insgesamt 12 Nominierungen über alle Kategorien hinweg ist Clair Obscur: Expedition 33 das am häufigsten nominierte Spiel – mit Abstand. Es folgen Death Stranding 2 und Ghost of Yōtei, welches es nicht in die „GOTY“-Kategorie schaffte, mit jeweils acht Nominierungen. Erfolgreichster Publisher ist Sony Interactive Entertainment mit 19 Nominierungen.
Als „Bestes RPG“ sind Avowed, Clair Obscur, Kingdom Come: Deliverance II, The Outer Worlds 2 und Monster Hunter Wilds nominiert. Alle weiteren Nominierungen der verschiedenen Kategorien könnt ihr jetzt diversen Kanälen und natürlich der offiziellen Website entnehmen. Außerdem seht ihr unten den Livestream zur Bekanntgabe. Die Verleihung findet am 11. Dezember statt.
Der Livestream:
Bildmaterial: The Game Awards 2023
Hab nur gelesen, dass er wohl sehr gut Harrison Ford imitiert hat. Ist sicher auch ne Leistung. Aber ich glaub dass Higgs einem mehr abverlangt hat. Naja is mir auch egal.
Hoffentlich räumt expedition 33 ordentlich ab
Jaaaa, ich denke, das ist das große Problem. Sicher zählen für die Game Awards auch die Qualitäten eines Spiels, aber der Bekannt- und Beliebtheitsgrad spielt auch eine große Rolle. Ein Spiel kann noch so gut sein, wenn es kaum einer kennt, bekommt es hier nicht die große Bühne.
Es ist irgendwie schon ein Teufelskreis. Ein Spiel braucht eine gewisse Bekanntheit und bekommt durch einen Award noch mehr Augen, die auf es gerichtet sind, während kleinere Titel hart darum kämpfen müssen. Da sie nie genug Bekanntheit bekommen, damit überhaupt der Gaming Journalismus, geschweige denn eine Award Show sich damit beschäftigt, bleiben sie auch unbekannt. Daraus gibt es kein Entkommen.
Es gibt sicher tausende Spiele von herausragender Qualität, die nur eine kleine, eingeschworene Fangemeinschaft haben, weil sie einfach keine Chance auf dem Markt haben. Gut möglich sogar, dass es Spiele gibt, die mit den versammelten Nominierten qualitativ Schlitten fahren würden, aber die Fans, die sie haben, schaffen es einfach nicht, es alleine zu bewerben. Geld für Marketing ist nicht da. Wenn sie also nicht das Glück haben, zufällig den Nerv vieler Spieler zu treffen, haben sie es schwer.
Hab ich dieses Jahr zu einem gewissen Grad erlebt: Mein liebster Videospielsoundtrack schafft nicht einmal 10.000 Views auf Youtube auf auch nur irgend einen Song...
Ich glaube einfach, das Budget für mehr Plattformen auf einmal war einfach nicht da. Auch so ein Port kostet nunmal Geld und Too Kyo Games konnten das Spiel überhaupt mit Ach und Krach releasen.
Und ich denke, man hat sich für den Anfang für Steam und Switch entschieden, weil hier die potentielle Käuferschaft am höchsten ist. Zum einen bietet sich die Switch als Hybridkonsole nun einmal perfekt an für eine sehr Visual Novel - lastige Erfahrung.
Zudem hat die Switch einfach die größte Install Base, schlicht, weil sie sich am allermeisten verkauft hat. Erst auf Nintendos Hybriden zu setzen ergibt also Sinn.
Ich bin mir aber sicher, dass eine PS5-Version noch folgen wird, scheinbar war das Spiel ja zum Glück erfolgreich genug, damit sich Too Kyo Games über Wasser halten können, Gott sei dank! Würde mich stark wundern, wenn man seine Zielgruppe nicht auch erweitern wollen würde. World´s Ends Club hat es ja jetzt endlich auch auf PS5 geschafft.
Bei dem neuen Somnium Files habe ich übrigens deutlich weniger Verständnis. Spike Chunsoft KÖNNTE locker gleichzeitig eine PS5-Version rausbringen, aber sie entscheiden sich einfach, es nicht zu tun, was extrem enttäuschend ist. Die Ausrede des fehlenden Budgets lasse ich hier nicht gelten.
Übrigens verstehe ich auch nicht, warum man The Hundred Line nicht gepublisht hat. Das Spiel würde perfekt in ihr Line-Up passen. Da man ja sogar Master Detective Archives mittlerweile deutsche Texte spendiert hat, hätte man dem Titel mit mehreren Lokalisationen sogar noch mehr Aufmerksamkeit generieren können.
Keine Ahnung, was da nicht geklappt hat. Wollte Too Kyo Games nicht. Sah Spike Chunsoft kein Potential in dem Titel?
Ach, keinen Plan, die Situation ist einfach frustrierend!
Ich bin da ganz deine Meinung. Ich verstehe diese Release-Entscheidungen auch nicht mehr wirklich vor allem bei japanischen Nischentiteln, die traditionell gerade auf PlayStation im Westen am stärksten laufen. Dass man The Hundred Line nicht direkt auf PS5 gebracht hat, wirkt im Nachhinein wirklich wie ein eigener Stolperstein. Und wie du sagst: Die Beispiele gibt es ja schon AI: Somnium Files zeigt, wie schnell man seine eigene Fanbase irritieren kann, wenn man plötzlich Plattformen auslässt.
Was mich persönlich aber wirklich überrascht hat, sind die knapp 9.000 gleichzeitigen Spieler auf Steam zum Launch. Ich hätte ehrlich gedacht, dass es locker irgendwo im Bereich von 20.000 bis 40.000 landen würde, gerade weil die Aufmerksamkeit in den sozialen Medien ja gar nicht so gering war. Dass es dann so niedrig gestartet ist, macht die Entscheidung nicht auf PlayStation 5 zu veröffentlichen umso unverständlicher. Diese Zahlen hätte man auf PlayStation definitiv erreichen können oder sogar noch übertroffen.
Am Ende schadet man sich damit einfach selbst und besonders in einem Umfeld, wo diese Spiele sowieso schon mit begrenzten Budgets und einer kleineren Zielgruppe kämpfen.
Genau dieses Sichtbarkeitsproblem ist im Grunde der Kern des ganzen Dilemmas. Awards belohnen bekanntermaßen nicht nur Qualität, sondern vor allem Reichweite – und kleine Studios können sich schlicht nicht die Marketingkraft leisten, die sie bräuchten, um überhaupt erst wahrgenommen zu werden. Wie du sagst: ein absoluter Teufelskreis.
Dass The Hundred Line so wenig Reichweite bekam, merkt man ja schon an den Spielerzahlen und der allgemeinen Resonanz. Da wundert es mich nicht, dass viele Perlen untergehen. Und ja die Nintendo Switch ist aufgrund ihrer riesigen Userbase und dem VN-freundlichen Format wahrscheinlich die logischste erste Plattform gewesen, aber trotzdem:
Wenn man als kleines Studio schon um jeden Käufer kämpfen muss, warum lässt man dann ausgerechnet PlayStation außen vor, wo sich VN-artige Titel traditionell am stabilsten verkaufen? Das ist für mich genau der Punkt, an dem man sich selbst unnötig Chancen verbaut.
Was Spike Chunsoft betrifft, bin ich voll bei dir. AI Somnium Files NICHT gleichzeitig auf PS5 zu bringen, obwohl man es problemlos stemmen könnte, wirkt einfach wie eine verschenkte Gelegenheit. Das Argument “Budget” zieht dort wirklich nicht bei Spike ist es keine Überlebensfrage, sondern eine bewusste Entscheidung, die die eigene Fanbase verärgert.
Und das Publishing-Thema wundert mich genauso wie du.
So, bin auch mal zum wählen gekommen. Hier ist meine Vote Card. Hab sogar Clair Obscure den einen oder anderen Vote da gelassen, wer hätt´s gedacht: