Ja, ihr habt richtig gelesen: Die Switch 2 ist gerade ein halbes Jahr erhältlich und trotzdem gibt es bereits einen Markt für originalverpackte, „sehr gut erhaltene“ Spiele – mit völlig absurden Preisen. Was zur Pixel-Hölle geht hier eigentlich ab?
Wie The Gamer berichtet, schicken Sammler derzeit brandneue, überall problemlos erhältliche „Switch 2“-Titel an Grading-Firmen wie CGC oder PSA. Normalerweise wandern dorthin Pokémon-Karten, seltene Retro-Games oder andere echte Sammlerstücke, die auf Zustand und Echtheit geprüft werden.
Die guten Stücke werden dann luftdicht „eingekapselt“ und mit einer offiziellen Bewertung versehen – manchmal durchaus sinnvoll, wenn es um rare, fragile oder jahrzehntealte Fundstücke geht. Nur: „Switch 2“-Games sind heute noch massenhaft im Handel verfügbar. Eingeschweißt. Stapelweise. Einfach zu bekommen.
Warum also jetzt schon bewerten lassen? Die wahrscheinlichste Erklärung: Einige Sammler spekulieren darauf, dass makellos erhaltene Erstausgaben in einigen Jahren wertvoll werden könnten. Ein Top-Rating könnte den Wert dann nach oben treiben – zumindest in der Theorie. Ob und wann dieser Fall eintritt, kann niemand sagen.
Perfekte Erstausgaben?
Ein mit perfekt bewertetes Zelda: Tears of the Kingdom wurde für 285,00 US-Dollar verkauft. Ein ebenfalls „perfektes“ und „factory sealed“ Mario Kart World wurde offensichtlich für 399,98 US-Dollar verkauft. Doch teilweise passiert das Gegenteil. Einige dieser frisch bewerteten Games werden unter Ladenpreis verkauft. Das Interesse an gegradeten „Switch 2“-Games ist jedenfalls vorhanden: Ein Bundle aus zwei „Donkey Kong Bananza“-Spielen steht nach 19 Geboten bei 112,50 US-Dollar. Huh.
Noch kurioser wird es dadurch, dass wirklich jeder ein fabrikfrisches Spiel direkt an CGC oder PSA schicken kann. Man muss diese „Sammlerstücke“ also nicht mal für viel Geld auf eBay kaufen – einfach einschicken, Gebühr zahlen, Bewertung bekommen, fertig.
Bildmaterial: Donkey Kong Bananza, Nintendo



Und dann noch schön fast 50$ Versandkosten obendrauf. Gerade in anbetracht der Preisdiskussionen (ich hätte mir z.B. MKW auch nicht für 80€ geholt) umso absurder. Aber natürlich geht's hier um nen vergleichsweise kleinen Personenkreis und ja, kann jeder mit seinem Geld machen was er will. Trotzdem wild.
Find ich weder seltsam noch sonstwas. Ist ne sinnvolle Investition als Geldanlage. In einigen Jahrzehnten wird man damit viel Geld gemacht haben.
Insbesondere falls es sich bewahrheiten sollte, dass es irgendwann alles nur noch digital gibt.
Ist für mich nichts. Das treibt nur die allgemeinen Preise nicht gegradeter Titel automatisch mit in die Höhe und mit einer gegradeten Version kann ich nicht spielen. Die Version kostet am Ende eine Stange Geld und niemand weiß ob der Zustand in der Box überhaupt noch spielbar ist. Außerdem halte ich von der WATA nach dem Preis Skandal mit Heritage Auctions nichts mehr. Schieben sich gegenseitig die Spiele zu um den Kaufpreis aufzublähen. Die WATA dürfte das auch nicht überlebt haben, ich glaube die wurden oder werden von der PSA übernommen. Das sind keine Sammler das sind Spekulanten.
Dieses Grading Gedöns ist einfach nur lächerlich. Was manche Leute für einen Wert darin sehen, das werde ich wohl nie verstehen
Diese "Switch-2-Grading-Welle“ ist schon ein kleines Comedy-Highlight. Da werden brandneue, überall stapelweise verfügbare Spiele bewertet, versiegelt und dann für Mondpreise auf eBay gestellt, als wären wir plötzlich im Jahr 2050 und hätten es mit extrem seltenen Prototypen zu tun.
Man muss sich das mal vor Augen halten: Die Games sind keine Retro-Schätze, keine vergriffenen Erstauflagen aus den 90ern, nicht mal schwer zu bekommen. Jeder kann sie heute noch regulär im Handel kaufen und gleichzeitig auch selbst einschicken, bewerten lassen und ins Plastik-Sarkophag packen. Trotzdem glauben manche, sie könnten damit jetzt schon Gold schürfen.
Das wirklich Ironische daran ist: Diese völlig übertriebene Spekulation und das künstliche Aufblasen von Preisen sind genau die Trends, die langfristig den Übergang zur reinen Digital-Ära beschleunigen. Wenn Publisher eines Tages sagen: "Physische Spiele machen nur noch Ärger, wir gehen komplett digital“, dann dürfen sich genau solche Reseller- und Scalper-Aktionen mit ihren künstlichen Mondpreisen gerne mal angesprochen fühlen.
Für Sammler ist das Ganze einfach nur absurd und für den Rest von uns ein amüsantes Beispiel dafür, wie manche Leute aus nichts eine "Rarität" basteln wollen. Mal sehen, wie viel von diesen perfekt versiegelten Day-One-Spielen in ein paar Jahren überhaupt noch jemanden interessiert.