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Palworld vs. Nintendo: Nintendo scheitert mit „Fangen“-Patent in Japan

Ihr erinnert Euch sicher: Im letzten Jahr führte der Rechtsstreit mit Palworld-Entwickler Pocketpair zur Anmeldung diverser „Anti-Palworld“-Patente seitens Nintendo. Seinerzeit kassierte das Unternehmen nur vermeintlich eine „verheerende Niederlage“. Kürzlich erteilte man Nintendo dann ein US-Patent, das die Beschwörung einer anderen Figur und deren Kampf im Namen des Spielers abdeckt. Die Details lest Ihr hier.

Nun aber wurde Nintendo ein Patentantrag in Japan für eine Fangmechanik, die der in einigen Pokémon-Spielen verwendeten ähnelt, verweigert. Der Antrag wurde im März 2024 eingereicht und beschreibt unter anderem das Fangen einer Spielfigur, dessen Methode der in den Spielen Pokémon: Let’s Go Pikachu! und Let’s Go Evoli! ähnelt.

Die Patentbeschreibung ​​besagt, dass die Mechanik „bewirkt, dass der Computer, sobald das Fang-Item die Spielfigur trifft, prüft, ob der Fang erfolgreich war“. Wenn der Computer den Fang als erfolgreich bewertet, „wird die getroffene Spielfigur dem Spieler zugewiesen“. Der Antrag beschreibt außerdem zahlreiche weitere Situationen, darunter die Verwendung einer ähnlichen Mechanik, um Spielfiguren mit Items zu treffen, die deren Bewegungsfreiheit einschränken können.

Antrag abgelehnt

Wie GamesFray berichtet, wurde der Antrag vom Japanischen Patentamt (JPO) zurückgewiesen, nachdem dieses den Stand der Technik – also Beispiele für die Verwendung der Erfindung vor Antragstellung – geprüft hatte, der von einem Dritten eingereicht worden war.

In der Ablehnungsmitteilung des JPO heißt es: „Die in diesem Antrag beanspruchten Erfindungen wurden in Japan oder anderswo vor der Antragstellung erfunden.“ Anschließend werden Spiele wie Ark, Craftopia, Monster Hunter 4 und Pokémon GO als Beispiele angeführt, deren Mechaniken unter die Beschreibungen im Antrag fallen könnten, was darauf hindeutet, dass diese Ideen bereits existierten.

Laut GamesFray sei es „plausibel“, dass Pocketpair besagte dritte Partei war, die dem JPO den Stand der Technik aufzeigte. Die Ablehnung durch das japanische Patentamt ist zwar nicht bindend für den laufenden Rechtsstreit zwischen Nintendo und Pocketpair – insbesondere da Nintendo noch Berufung einlegen oder die Anmeldung ändern kann. Doch ist anzumerken, dass Richter die Entscheidungen von Patentprüfern in der Regel respektieren. Daher könnte Pocketpair auf diese Ablehnung verweisen, um die Entscheidung des Richters zu beeinflussen.

via VGC, Bildmaterial: Palworld, Pocketpair

8 Kommentare

  1. Diese ähnliche Fangmethode von Pokemon gibt es schon bei anderen Games wie Nexomon.

    Es gibt ist richtig und wichtig, diese Art von Patente abzulehnen.

    Mich wundert es nur warum Nintendo eher spät diese Patente durchzudrücken versucht.

    Kalte Füße wegen Palworld bekommen?:/

  2. Ich finde so etwas völlig hirnrissig, man muss erstmal auf den Gedanken kommen so etwas patentieren zu wollen, was eher als Blaupause einer Spielmechanik gilt.

    Damals war man noch bestrebt durch eigene Interpretation und Kreativität innerhalb desselben Genres einen Eindruck zu hinterlassen oder eben bewusst eine gewisse Spielerschaft zu bedienen.

    Heutzutage hat man wohl Schiss vor der Konkurrenz?

    Wieso eigentlich Nintendo und nicht die Pokémon Company?

    Am Ende hat Pokémon so Sau viel Kritik mittlerweile angehäuft und verkauft sich trotzdem wie blöd und die eigene "Nachlässigkeit" in Sachen Qualität auszugleichen indem man versucht durch Patente die Konkurrenz klein zu halten oder einzuschränken ist irgendwie schon etwas korrupt.


    Wenn man diesen lächerlichen Gedanken weiter spinnt wollen sie dann nach dem nächsten großen Mario dann "Springen und Rennen" in Games patentieren zu lassen, damit das Ur-DK und Super Mario Bros. bitte nicht mehr so einfach kopiert werden können, das wäre ja grotesk wenn es plötzlich nur noch gute Jump & Runs gibt.


    Ich meine da gibt es ja SOOOOO viele die sich in den letzten Jahren bewährt haben, da wären Astro Bot und.... Ja, einfach so viele die Nintendo da qualitativ direkt ausstechen könnten, bevor Team Asobi das nochmal gelingt am besten gleich beantragen, hätte man das gleich erkannt und umgesetzt hätte sich ein freches Yooka-Replaylee vielleicht noch verhindern lassen sich verbessern zu wollen, was erlaubt sich Playtonic da bitte einfach in einem fast toten Genre der 3D Platformer rumzufischen?

    Es gab doch jetzt DK Bananza, da hat die Konkurrenz sich bitte zu fügen und fortan ähnliche Gameplay Mechaniken zu unterlassen. :S:S:S

    Nintendo möchte auch weiterhin alle 5-10 Jahre ein neues 3D Mario bringen und erneute Galaxy Versionen, da ist kein Platz auf dem Markt für Trittbrettfahrer. 8o:S

  3. Erfreuliche Bewertung und hoffentlich der ausschlagebende Punkt, um die Klage von Nintendo abzuweisen. Schon früher hat Nintendo rechtliche Schritte gegen Fan-Editionen bei Pokemon und gegen Streamer eingeleitet und sogar manche Turniere mussten aufgrund von Unterlassungsaufforderungen seitens BigN gecancelt werden - alles unter dem Deckmantel des Schutzes der eigenen Marken.

    Bis zu einem gewissen Grad hatte man Verständnis, schließlich sind es nicht unbedingt die Konsolen, sondern vor allem die IPs, die Nintendo so groß gemacht haben und entsprechend vehement wollen sie diese vor Missbrauch schützen. Mittlerweile haben sie aber einen Punkt erreicht, bei dem man nur noch den Kopf schütteln kann. Nintendo war früher ein InnovationsMOTOR! Sie haben Genres begründet oder entscheidend mitgestaltet! Jetzt sind diese kreativen Ideen rar gesät und statt sich selbst weiterzuentwickeln, um der Konkurrenz das Wasser abzulaufen, fürchten sie sich vor Nachahmern und verklagen alles, was auch nur im Ansatz Ähnlichkeit zu den erfolgreichsten Hausmarken bietet.

    Andere Entwickler haben schon lange einen wesentlich offeneren Ansatz gewählt und pflegen sogar den Kontakt zur Community und Moddern. Es wäre eine kleine Offenbarung, wenn sie sich auch nur zaghaft an diesen Beispielen orientieren würden. Stand jetzt glaube ich aber, dass sie ihre IPs lieber in einer dunklen Schublade versauern sehen würden, ehe ein anderer Entwickler mit einem ähnlichen Spielprinzip erfolgreicher ist.

  4. Mich wundert es nur warum Nintendo eher spät diese Patente durchzudrücken versucht.

    Weil hirnrissige Spieler mit zu viel Langeweile unbedingt schlafende Hunde wecken mussten, in dem sie Nintendo zuspammen mit Forderungen gegen Palworld vorzugehen. Wobei es da noch um die Designs der Monstren ging. Wenn man allerdings einmal die Justizabteilung von so einer großen Firma ins Rollen bringt, löst das nun mal eine regelrechte Lawine aus. Besonders wenn diese Firma inzwischen von einem Präsidenten geführt wird der in erster Linie für die Zahlen arbeitet^^
    Allerdings hät man damals auch kaum ahnen können, was für übertriebene Ausnahmen das Ganze annehmen würde... Es ist halt ziemlich lächerlich. Es ist natürlich wichtig sein kreatives Eigentum zu schützen aber darum geht es inzwischen definitiv nicht mehr,,, Es geht nur noch darum mit allen Mitteln zu gewinnen, um ein Statement zu setzen. Und dazu sind denen alle Mittel recht, wie man sieht^^

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