Erinnert ihr euch noch an Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging? Das kleine graue Modul für den Nintendo DS, mit dem man sein „geistiges Alter“ testen konnte. Eine neue Studie zeigt jetzt: Die Idee hinter dem Spiel war tatsächlich gar nicht so weit hergeholt.
Wie Forscher herausgefunden haben, können gezielte Gehirntrainings-Spiele den natürlichen Alterungsprozess unseres Gehirns messbar verlangsamen. Bei Probanden über 65 Jahren, die zehn Wochen lang täglich 30 Minuten lang Denkübungen spielten, stieg der Spiegel des wichtigen Botenstoffs Acetylcholin um rund 2,3 Prozent – das entspricht in etwa dem, was unser Gehirn sonst über zehn Jahre Alterung verliert.
Dr. Kawashima hatte also recht
Das heißt: Wer regelmäßig mit Spielen wie Gehirn-Jogging trainiert, kann seinem Gedächtnis und der Konzentration tatsächlich etwas Gutes tun. Wichtig ist allerdings, dass es sich um gezielte mentale Übungen handelt – Casual Games wie Candy Crush oder Solitaire zeigen laut Studie keine messbaren Effekte.
Das dürfte vor allem Dr. Ryuta Kawashima freuen, den Neurowissenschaftler, der die Spiele damals gemeinsam mit Nintendo entwickelte. Das erste „Brain Training“ erschien 2006 und wurde zum Megaerfolg – mit über 19 Millionen verkauften Exemplaren weltweit. Seit 2020 gibt es übrigens auch eine Version für die Nintendo Switch.
Erst kürzlich haben wir über die positiven Auswirkungen von Videospielen auf die Psyche berichtet. Hier ist unser Artikel dazu. Was ist eure Meinung zu solchen Spielen? Habt ihr den Eindruck, dass sie irgendetwas bringen?
via Eurogamer, Bildmaterial: Dr. Kawashima’s Gehirn-Jogging, Nintendo

Darüber habe ich mich vor einigen Monaten auch nachgedacht. Ob die Generation, die mit Videospielen aufwächst oder bereits aufgewachsen ist, nicht deutlich resistenter gegen Alzheimer ist. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es ausschließlich "Gehirntraining" ala Dr. Kawashima sein muss, um so ein Effekt zu erzielen. Candy Crush und Solitair sind noch vergleichsweise sehr simpel und können ganz passiv durchgehauen werden. Aber wenn man mal bedenkt, dass man sich sonst immer in neue Mechaniken einfinden muss, einige sogar die Arbeit machen, neue Dinge im System zu finden oder zu brechen, bei einigen Fighting Games sich Combos aneignen müssen, Timings lernen müssen, optimale Routen für Speedruns auswendig lernen und sich sonst noch ganz aufwendige Techniken bei bringen, dann müsste das Gehirn sehr gut beschäftigt sein.