Ein weiteres Pokémon-Spiel wird eingestellt. Diesmal geschieht es aber nicht wegen des Alters oder wegen zu geringer Spielerzahlen, sondern aus anderen Gründen. Denn tatsächlich läuft Pokémon Unite ganz gut – trotzdem wird es am 30. November seine Server in Belgien und den Niederlanden schließen.
The Pokémon Company hatte dies schon vor etwa einem Jahr bekannt gegeben und den Fahrplan bis hierher eingehalten. Obwohl der genaue Grund nicht offiziell bekannt gegeben wurde, gibt es mehrere Hinweise, warum Pokémon Unite die Fans in diesen Ländern im Stich lässt.
Gesetze gegen intransparentes Gacha und Lootboxen
Belgien und die Niederlande gehören zu den Vorreitern bei der Einführung von Gesetzen gegen Gacha-Mechaniken und Lootboxen in Videospielen. Dies scheint der Hauptgrund für die Serverabschaltung von Pokémon Unite in diesen Regionen zu sein.
Die Länder argumentieren, dass bestimmte zufallsbasierte Mikrotransaktionen gegen ihre Anti-Glücksspiel-Gesetze verstoßen könnten, was zu neuen Vorschriften geführt hat, die Entwickler zum Entfernen solcher Features zwingen würden.
Anstatt diese Auflagen umzusetzen, hat sich Pokémon Unite offenbar entschieden, die Server komplett abzuschalten – vermutlich, weil diese Mikrotransaktionen für das Geschäftsmodell des Spiels zentral sind. Das betrifft alle Versionen: iOS, Android und Nintendo Switch.
Bedauerlich ist das, da die Spielerzahlen von Pokémon Unite gerade erst ein enormes Wachstum verzeichnet haben. Im August hatte das Spiel acht Millionen Nutzer auf iOS und Android, was einem Zuwachs von rund 130 Prozent im Vergleich zu Mai 2025 entspricht.
Bereits seit Oktober 2024 sind alle In-App-Käufe in den beiden Ländern deaktiviert worden. Mit dem näher rückenden Termin zur vollständigen Einstellung bleibt unklar, ob die Entwickler eine Möglichkeit anbieten werden, den Fortschritt oder die Inhalte für Spieler in diesen Regionen zu erhalten.
Mit EA Sports FC ist auch ein großer Konsolentitel betroffen
Pokémon Unite ist dabei nicht das einzige Spiel, das in Ländern mit strikter Regelungen zu Gacha und Lootboxen Probleme bekommt. Bekanntester Vertreter ist sicherlich EA Sports FC 26, das in diversen Weltregionen wie Belgien und Südkorea keine FUT Coins mehr anbieten darf.
Die EA Sports FC 26 Ultimate Edition wird in diesen Ländern gar nicht erst vertrieben. Der Grund bei diesem Spiel ist, dass die Dropraten und Wahrscheinlichkeiten der Lootbox-Ziehungen nicht veröffentlicht werden.
Auch Nintendo und The Pokémon Company haben bereits Erfahrungen mit den neuen gesetzlichen Regelungen gemacht: Pokémon Masters EX und das Pokémon-Sammelkartenspiel Pocket sind in den Niederlanden und Belgien nicht verfügbar. Ebenso wurden Fire Emblem Heroes und Animal Crossing: Pocket Camp 2019 vorzeitig eingestellt.
via GameRant, Pokémon Newspaper, App2op, Active Player, Bildmaterial: Pokémon Unite, The Pokémon Company, Tencent, TiMi Studios

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