Branche News

Tadel von höchster Ebene: Die „Game Key Cards“ für Switch 2 gelten als nicht erhaltenswert

Das klingt ja immer recht doof, aber: Wir haben’s ja gesagt. Game Key Cards sind Murks! Die sogenannten „Schlüsselkarten“ für Nintendo Switch 2 sind Cartridges, die aber nicht als Speicher für das Spiel funktionieren, sondern nur ein Aktivierungscode beinhalten, um die Dateien herunterzuladen.

Im Gegensatz zu einer einmaligen Aktivierung muss die „Game Key Card“ in der Konsole sein, um das Spiel spielen zu können – wird also essenziell gebraucht, um das Spiel genießen zu können. Mit dem neuen Vertriebsformat sind bekanntlich nicht alle Nintendo-Fans einverstanden, wir haben umfangreich berichtet.

Die japanische Nationalbibliothek (National Diet Library, kurz NDL)  sieht das ähnlich. Sie wird diese „Game Key Cards“ nicht in ihren Katalog aufnehmen. Auf Nachfrage erklärten Vertreter der Bibliothek, dass nur physische Medien, welche die Spieldatei selbst abgespeichert haben, als bewahrenswert gelten.

„Da eine Schlüsselkarte für sich genommen nicht als Inhalt gilt, fällt sie nicht in unseren Zuständigkeitsbereich für Sammlung und Bewahrung.“ Damit haben sie nicht ganz unrecht – ohne die Server von Nintendo sind die „Game Key Cards“ an sich wertlos.

Sobald Nintendo als Wirtschaftsunternehmen entscheidet, dass es sich nicht mehr lohnt, die Server mit den Spieldateien laufen zu lassen, sind sie weg – für immer. Genauso wie bereits unzählige Titel, die wir nie wieder erleben können. Die NDL archiviert erst seit Oktober 2000 Videospiele systematisch, für die Zeit davor sind sie auf andere Projekte und Privatleute angewiesen, die ihre Titel spenden.

Auch digitale Inhalte müssen erhalten werden

Die Bibliothek ist eine der größten Wissensspeicher der Welt und hat einen riesigen Fundus an Videospielen, etwa 9.600 Stück. Während SammlerInnen die Bibliothek für ihre ablehnende Haltung gegenüber „Game Key Cards“ feiern dürften, ist die Entscheidung im Kontext der Erhaltung auch bedenklich. Schließlich müssen auch digitale Medien archiviert werden. Digitale Zeitschriften und Bücher sind in der NDL bereits vorhanden, ein wenig Hoffnung gibt es also.

Die Publisher werden sich aus Kostengründen vielleicht immer öfter für die „Game Key Card“ entscheiden, um eine physikalisch anmutende Veröffentlichung, die auch im Handel sichtbar wird, in einer Box billiger produzieren zu können. Das geht dann allerdings auf Kosten der langfristigen Spielbarkeit – und damit der Spieler.

Welche Spiele schon in den digitalen Jagdgründen sind, könnt ihr auf Does it play?! nachschlagen. Das Projekt hat sich der Katalogisierung von physischen Spielen und deren Spielbarkeit (ohne Downloads und Patches) verschrieben.

via Automaton Media, Bildmaterial: Der Super Mario Bros. Film, Nintendo, Illumination Entertainment

7 Kommentare

  1. Ist das denn Tatsächlich so?
    Was ist denn, wenn Eigentümer von GKCs die heruntergeladenen Spieledaten auf eigenen Speichern gespeichert haben?
    Sind denn Dann die GKCs Tatsächlich wertlos?...Und sind die Spieledaten denn Dann Tatsächlich für immer weg?

    Nehmen wir mal an du Modest deine Konsole und sicherst deine GKC-Spiele anderweitig auf externen Speichern, dürftest du auf der sicheren Seite sein. Solange du den Key hast, könntest du - selbst wenn du deine Spiele versehentlich löschst - sie in diesem Fall problemlos wiederherstellen und spielen.

    Du denkst aber vermutlich an den Worst Case: Die Server werden abgeschaltet und just in diesem Moment gehen bei deiner Konsole mit allen Spieldaten die Lichter aus. Ohne externe Sicherung wäre das tatsächlich eine Sackgasse und die Spiele unwiderbringlich verloren, sofern Nintendo keine Kulanzlösung anbietet. Aber wie gesagt: Ein mögliches Szenario, aber extrem unwahrscheinlich. Bis zu dem Punkt gibt es vermutlich von jedem betroffenen Spiel schon 5 Remaster. :D

    @Topic: Das Thema der Erhaltung von Videospielen ist ja trotz des noch jungen Alters des Mediums äußerst bedeutsam. Da sollten auf jeden Fall sowohl physische als auch digitale Spiele archiviert werden. Wie Mirage schon sagt, die GKCs sind als reine Schlüssel für die Erhaltung nutzlos und die Japanische Nationalbibliothek benennt diesen Fakt ganz pragmatisch.

    Ist allerdings schon lustig, wie selbst aus den unerwartetsten Ecken plötzlich solche kleinen Seitenhiebe gegen die GKCs fliegen.^^

  2. du Modest deine Konsole

    Halte ich für unnötig...

    Da gibt es sicher paar Andere Wege, Ohne Modding.

    Z.B. entsprechende Speicherkarte + entsprechenden Card-Reader + Transfergerät (PC / Laptop / Smartphone / Tablet / ... ) ...
    Oder vll. funktioniert es & reicht somit schon ja auch einfach mit dem Anschluss eines externen Speichers an die Switch 2.

    Du denkst aber vermutlich an den Worst Case:

    Nö...die Fragen waren nur mal so für Leute in den Raum gestellt, die die hier im ersten Kommi von mir zitieren Worte tatsächlich glauben. 😉

  3. @Schattenflamme du hast recht, es ist kein modding nötig.
    Denn man muss nur einmalig online sein für die keycard.
    Du kannst theoretisch mehrere SD Express Karten erstellen und diese weglegen , oder aber einfach Image Abbilder dieser auf externen Festplatten, Clouds usw speichern.

    Im Falle dieses Museums , wäre es also möglich die Spiele zu sichern.

    Wichtig dabei ist nur , es muss die selbe Switch sein, wenn man keine von Nintendo unerwünschten Dinge machen möchte.

    Sollte diese mal kaputt gehen, nutzen einem die Backups für diese Switch nichts mehr und die Key Cards sind wieder wertlos 😅


    Da man aber bis jetzt sogar noch einmal gekaufte digitale Spiele der Wii und des Dsi runterladen kann, verstehe ich diese Panik nicht.

    Manche haben das mit dem 3Ds Store wohl auch in den falschen Hals bekommen und verstehen nicht, dass man nur nichts mehr kaufen kann, aber laden kann man noch immer als was man schon gekauft hat.
    Genauso funktioniert Pokémon Bank noch und auch die Übertragung zu Pokémon Home geht noch, insofern man Pokémon Bank denn zur Abschaltung auf dem 3DS aktiv hatte.

    Wie es bei der Konkurrenz aussieht weiß ich nicht genau, aber ich glaube auf der Xbox 360, ps3 und ps Vita kann man auch noch immer alles runterladen.

    Daher werden wir es zu Lebzeiten wohl nicht mehr wirklich erleben, das uns unsere gekauften Inhalte nicht mehr zur Verfügung stehen.

    Selbst als stadia geschlossen wurde , habe ich alle Ubisoft Spiele von dort auf den Pc übertragen bekommen und kann sie jetzt über GeForce Now und Amazon Luna spielen.

  4. Das klingt ja immer recht doof, aber: Wir haben’s ja gesagt. Game Key Cards sind Murks!

    Ich verstehe vollkommen, warum ihr die nicht mögt aber das hier ist zumindest ein schlechtes Beispiel.

    Die Nationalbibliothek wird auch nicht Musikstreaming archivieren weil es auch da nicht geht bzw keinen Sinn ergibt. Das ist dann aber kein beleg dafür, dass Musikstreaming "Murks" ist. Es ist Murks, wenn ich etwas archivieren will - absolut. Aber nicht völlig verallgemeinert.

    Und ich vermute das Museum wird auch keine Spiele archivieren auf Datenträger die z.B. ohne Day One Patch nicht lauffähig sind aus diesem Grund.

    Die Ironie ist, dass am Ende auch Raubkopierer dafür gesorgt haben, dass vieles noch Verfügbar ist. Natürlich nicht so wirklich legal :/

  5. Wichtig dabei ist nur , es muss die selbe Switch sein, wenn man keine von Nintendo unerwünschten Dinge machen möchte.

    Sollte diese mal kaputt gehen, nutzen einem die Backups für diese Switch nichts mehr und die Key Cards sind wieder wertlos

    Seh ich auch nicht So.
    Sicherungskopien, von Software, zu der man jeweilige Softtwarelizenz als Eigentum erworbenen hat, darf man "immer" (sobald man einen Datenträger für die Sicherungskopien als Eigentum erworben hat...jedenfalls ist es Sinngemäß so) für den Eigengebrauch erstellen.
    Man darf eben "nur" nicht jeweilige Softwarelizenz vervielfältigen oder einen Kopierschutz umgehen.
    Nintendo kann einem rechtlich also rein gar nichts, wenn man sich daran hält...und darf sich rechtlich dementsprechend auch nicht einfach mal deshalb an Accounts "vergreifen" .
    Verkauft oder verschenkt man z.B. jeweilige Softwarelizenz, gehen sämtliche diesbezügliche Rechte auch dementsprechend an den dann neuen Eigentümer jeweiliger Softwarelizenz über.

    verstehe ich diese Panik nicht.

    Die verteh ich Auch nicht.
    Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es an den vielen Desinformationen, die vielerorts (mitunter ja auch hier) verbreitet werden und der eben damit geschürten Angst und Panik + noch so manch anderen Dingen liegt.
    Wundern tu ich mich jedenfalls Auch nicht, weshalb da Panik besteht...dafür ist einfach zu viel im Umlauf, was die hervorrufen wird.

An dieser Stelle siehst du nur die letzten 5 Kommentare. Besuche das Forum um die komplette Diskussion zu diesem Thema zu sehen.