Mit Shuten Order steckt bereits das nächste Projekt vom „The Hundred Line“- und „Danganronpa“-Schöpfer Kazutaka Kodaka in den Startlöchern, das gleich fünf verschiedene Genres in sich vereinen soll. Obwohl der Kern des Spiels die Aufklärung des Mordfalls am Anführer einer Sekte ist, reichen verschiedene Story-Routen von detektivischer Untersuchung über Stealth-Action und Death Games bis hin zu einem Dating-Simulator.
In dieses ungewöhnliche Konzept spielt auch die Protagonistin des Spiels – man spielt nämlich das Opfer des Falles, den man löst. Die ermordete Anführerin der Sekte wird, wie Kodaka gegenüber Famitsu erklärt, „durch die Macht Gottes wiederbelebt“ und soll herausfinden, wer sie getötet hat.
Ihrer androgynen Gestalt zum Trotz ist die Kultführerin namens Rei Shimobe eine weibliche Figur. Die Charaktere um sie herum gehen aber davon aus, dass sie ein Mann ist, und viele Wendungen der Geschichte ergeben sich daraus, dass das Geschlecht der Protagonistin nicht klargestellt wird. Laut den Entwicklern erschwerten diese Umstände die englische Übersetzung des Spiels. Das liegt vermutlich daran, dass es im Japanischen wesentlich einfacher ist, bei Pronomen mehrdeutig über das Geschlecht zu sprechen.
Daraus sollen dann auch erzählerische Konsequenzen resultieren: SpielerInnen haben im Dating-Game-Zweig die Aufgabe, drei weibliche Figuren zu umwerben, um ihr Ziel zu erreichen. Und das, obwohl Rei „keinen Wunsch verspürt, sich in sie zu verlieben“. Kodaka beschreibt diesen Teil des Spiels eher als „psychoromantische Schulkomödie“ denn als typische Schulromanze. Wie gut das funktioniert, erfahrt Ihr spätestens am 5. September 2025, wenn Shuten Order für Switch und PCs erscheint.
via Automaton Media, Bildmaterial: Shuten Order, Spike Chunsoft, DMM Games, Too Kyo Games, Neilo

Oh wei. Da werden sich die englishen Lokalisierer wie ein gefundenes Fressen drauf schmeißen.
Ich hab jetzt schon die Head Line vor meinem geistigen Auge. Die Übersetzung ist fürn Arsch und die Lokalisierer haben Ihre persönliche Agenda einfließen lassen.
Das kann nur in die Hose gehen.
Mein erster Gedanke war hier: Wenn die Unsicherheit über das Geschlecht so ein zentraler Punkt für die Story ist, warum posaunt man die Auflösung dann schon vor Release so heraus?
Ansonsten gibt es durchaus ähnliche Fälle, da der nahezu vollständige Verzicht auf Pronomen eben eine Eigenart der japanischen Sprache ist. Und man wird dafür sicherlich auch eine zufriedenstellende Lösung finden, es ist jetzt kein Präzedenzfall.
Da bin ich ja mal gespannt, was das wird. Ich hoffe, die Übersetzer leisten gute Arbeit.
So wie ich das verstanden habe, weiß man das als Spieler von Anfang an, nur die Figuren um die Protagonistin herum wissen es nicht.
Na ja, und im Text steht, dass die Leute um sie herum sie für einen Mann halten. Da sehe ich dann aber keine Unsicherheit des Geschlechts; die Untergebenen lägen halt mit ihrer Zuordnung falsch. Aber eine Ambivalenz kann nur dort bestehen, wo sich jemand unsicher ist, seien es andere Figuren oder der Spieler selbst.