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Schon das erste Verbot: Silent Hill f bekommt keine Freigabe in einem ersten Land

Mit Silent Hill f erwartet Fans des legendären Horror-Franchises ein besonders düsteres Erlebnis. Schon der erste Trailer, aber auch die von Konami selbst veröffentlichte Warnung zum Spiel lassen erahnen, dass es sich um einen der bisher heftigsten Teile der Reihe handeln könnte.

In Japan wurde das Spiel als erster Titel der Reihe mit einer CERO-Z-Freigabe versehen. Die ESRB-Beschreibung deutet auf extrem verstörende Inhalte hin und Konami selbst sagt, ihr solltet mit einem Freund darüber reden, denn: Das Spiel thematisiert „Geschlechterdiskriminierung, Kindesmissbrauch, Mobbing, drogeninduzierten Halluzinationen, Folter und grafische Gewalt“. Das gipfelt jetzt in einem ersten Verbot.

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Update, 24. März: Die Rating-Site zu Silent Hill f wurde entfernt. Offenbar ist das letzte Wort buchstäblich noch nicht gesprochen. Originalartikel: Der australische Prüfungsausschuss hat dem Spiel die Einstufung verweigert, was bedeutet, dass es in Australien ohne inhaltliche Änderungen nicht veröffentlicht werden darf. Auf der offiziellen Website der Behörde fehlt eine genaue Begründung für die Entscheidung, die in den nächsten Tagen aber an Medien weitergereicht werden dürfte.

Immer wieder Probleme in Australien

Es ist nicht ganz deutlich, ob es sich um ein prophylaktisches Verbot handelt oder ob die Einschätzung auf einer Version des Spiels basiert, die nah an einer Vollversion ist. Die Einschätzung wurde bereits am 14. März vorgenommen – am Tag der Enthüllung des Spiels. Auf der anderen Seite gibt es aber auch schon Einschätzungen von ESRB und CERO, während eine USK-Einstufung noch ausstehend ist.

Dennoch sind Änderungen an der australischen Einschätzung nicht auszuschließen. Die Einreichung in Australien ist offensichtlich über das IARC-Verfahren geschehen, vereinfacht gesagt eine Art „Selbsteinschätzung“ durch den Entwickler oder Publisher. Dabei wird ein Fragebogen eigenverantwortlich ausgefüllt, der letztlich zu einer Freigabe führt. Das Verfahren wird hierzulande durch die USK regelmäßig geprüft.

Australien hat eine „bewegte“ Geschichte mit strengen Bewertungskriterien für Videospiele: Positive Ingame-Auswirkungen durch „Drogenkonsum“ mag man beispielsweise gar nicht. Disco Elysium: The Final Cut bekam deshalb einst Probleme, doch hier ging am Ende alles gut aus. Auch sexualisierte Darstellung von Ingame-Figuren kommen in Australien nicht gut an. Deshalb hatte South Park: The Stick of Truth mal Probleme. Zuletzt sorgte Hunter x Hunter: Nen Impact für Schlagzeilen.

Und es wäre auch nicht das erste Mal, dass ein „Silent Hill“-Spiel in Australien auf „Widerstand“ stößt. Silent Hill: Homecoming wurde 2008 ebenfalls zunächst verboten, ehe eine entschärfte Version im darauffolgenden Jahr doch noch erscheinen durfte. Ob Silent Hill f ein ähnliches Schicksal ereilt oder ob Konami bereit ist, Anpassungen für den australischen Markt vorzunehmen, bleibt abzuwarten.

via GamesRadar, Bildmaterial: Silent Hill f, Konami, NeoBards Entertainment

3 Kommentare

  1. Das Spiel thematisiert „Geschlechterdiskriminierung, Kindesmissbrauch, Mobbing, drogeninduzierten Halluzinationen, Folter und grafische Gewalt“. Das gipfelt jetzt in einem ersten Verbot.

    Sind alles Themen, die real existieren und deren Bearbeitung daher eigentlich wichtig ist. Auf den Punkt gebracht könnte man sagen: Silent Hill f produziert keine eigenen Skandale sondern macht lediglich bestehende Skandale sichtbar (es gibt eine namhafte deutsche Rockband, von der man jahrelang das Gleiche behauptete, ehe sie Mitte 2023 ihr eigenes Denkmal zum Einsturz brachte). Weiß nicht, ob Verbote der richtige Umgang mit Spielen dieser Art sind. All das sage ich als einer, der wahrlich kein Silent-Hill-Fanboy ist.

  2. Eigentlich wundert mich das schon, weil wenn man sich die älteren Silent Hill Teile anschaut, sind solche Themen nichts neues schon in Silent Hill 1, 3(gezwungene Schwangerschaft Minderjährige) und 4(Säugling und Kindermord) wurde das Thema Kindesmisshandlung oder Missbrauch behandelt. Aber wenn ich so drüber nachdenke, und den Higurashi Writer so kenne legt er noch eine schippe drauf.

    Sind alles Themen, die real existieren und deren Bearbeitung daher eigentlich wichtig ist. Auf den Punkt gebracht könnte man sagen: Silent Hill f produziert keine eigenen Skandale sondern macht lediglich bestehende Skandale sichtbar (es gibt eine namhafte deutsche Rockband, von der man jahrelang das Gleiche behauptete, ehe sie Mitte 2023 ihr eigenes Denkmal zum Einsturz brachte). Weiß nicht, ob Verbote der richtige Umgang mit Spielen dieser Art sind. All das sage ich als einer, der wahrlich kein Silent-Hill-Fanboy ist.

    Dem kann ich zustimmen, das sind Themen, die sehr wichtig sind. Und sollten normalerweise zur Aufklärung dienen, und nicht verboten werden.

  3. Ironischerweise finde ich dass die Entwickler von Silent Hill wohl alles richtig machen, wenn es schon geflagt wird, immerhin sollen die Thematiken ja unangenehm sein. Ich vermute dass es nur ein vorläufiges Rating ist, mal abwarten.

    Aber die Thematiken die angegriffen werden, sind wichtig und kommen auch real so vor. Zuletzt fand ich das in Link Click sehr gut umgesetzt, weil sie einige Themen sehr ungeschönt und unangenehm präsentiert haben. Sehr erfrischend.

    Aber ich kann die australischen Bewertungen auch nicht mehr ganz ernst nehmen seitdem sie Atelier Totori zu einem R18+ Spiel hochgestuft haben um ehrlich zu sein :D

    Die ersten Trailer von SHf haben mich allemal neugierig gemacht und der psychologische Horror zieht sich allgemein schon durch die ganze Serie, die auch ohne Index durchgekommen ist :S

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