Das böse Wörtchen „Zensur“ ist aktuell dank Debatten um Stellar Blade wieder in aller Munde, oft in falscher Verwendung, aber das sei mal dahingestellt. Jetzt sorgt eine Bekanntgabe von Aniplex für neue Aufregung, insbesondere in der Visual-Novel-Community.
Erst vor wenigen Tagen haben Publisher Aniplex und Type-Moon die Veröffentlichung von Tsukihime: A Piece of Blue Glass Moon im Westen auf den 27. Juni 2024 datiert. Das Spiel ist ein bereits 2021 in Japan veröffentlichtes Remake der beliebten Visual Novel Tsukihime und erscheint bei uns für PS4 und Nintendo Switch. Sogar physisch – so weit, so gut.
Wie Aniplex jetzt aber bei Twitter bekannt gab, müssen sich PlayStation-Fans auf Schnitte vorbereiten. So wird es aufgrund von „unterschiedlichen Veröffentlichungsrichtlinien“ ganz konkret zwei „Änderungen“ an dem Artbook geben, das der physischen Limited Edition für PS4 beiliegt. Die Switch-Variante ist nicht betroffen.
„Aufgrund der unterschiedlichen Veröffentlichungsrichtlinien der Plattformen wird das Artbook, das der physischen Limited Edition für PlayStation 4 beiliegt, mit grafischen Änderungen auf zwei Seiten gedruckt, während das Artbook, das der physischen Limited Edition für Nintendo Switch beiliegt, ohne Änderungen gedruckt wird“, heißt es ganz konkret.
Nur das Artbook betroffen …
Aniplex verspricht, dass diese „grafischen Änderungen“ lediglich das Artbook betreffen: „Trotz dieser Anpassungen am Artbook für PlayStation 4 wird das Spiel sowohl für PlayStation 4 als auch für Nintendo Switch unverändert bleiben“ – allein: Vielen Fans fehlt der Glaube.
In den Kommentaren bringen Fans ihre Verwunderung zum Ausdruck, dass lediglich das Artbook betroffen sein soll. Andere kündigen an, vorsichtshalber auf die Switch-Version zu wechseln. Einige Fans bedanken sich für die Transparenz. Tsukihime hat in den USA bereits ein Mature-Rating erhalten.
Erinnerungen werden wach an die als „Anti-Ecchi-Richtlinien“ bekannt gewordenen neuen Vorgaben von Sony, die man mutmaßlich 2018 eingeführt hat. Sony gab sich dazu seit jeher bedeckt, bestätigte aber 2019 gegenüber einem Journalisten auf Anfrage, dass man Richtlinien erarbeitet habe, damit Entwickler „ausgewogene Inhalte auf der Plattform anbieten“ könnten und Spiele „nicht das gesunde Wachstum und die Entwicklung“ junger Menschen beeinflussen würden.
Erstmals richtig Fahrt aufgenommen hat die Sache damals mit Senran Kagura Burst Re:Newal. Publisher XSEED strich damals aufgrund von „Wünschen des Plattformhalters“ einen „Intimacy Mode“ aus der PS4-Version des Spiels, der in der Steam-Version enthalten geblieben war. Lokalisierungsproduzent Tom Lipschultz von XSEED sprach damals von einer „brandneuen Richtlinie“. Im Anschluss hatten wir mehrere Fälle dokumentiert, die mutmaßlich auf diese Richtlinien zurückzuführen waren.
Mehr über Tsukihime selbst lest ihr hier.
Bildmaterial: Tsukihime: A Piece of Blue Glass Moon, Aniplex, Type-Moon

Da muss vielleicht angemerkt werden, Nintendo legt keine Hand an Third Party Produkte an, solange die innerhalb der Behörden für Altersfreigaben auch eine Freigabe erteilt bekommen. Die Wii U Ära war natürlich geprägt von Nintendo-Zensuren für den Westen, aber eben auch nur bei Spielen, die sie entwickelt oder die sie in Auftrag gegeben haben. Ist ja noch nicht so lange her, wo Furukawa genau das Thema ansprach, dass Nintendo vollstes Vertrauen in die Behörden für Altersfreigaben und Jugendschutz hat. Somit dürfte zumindest gesichert sein, dass man auch in Zukunft halt Third Party Produkte unangetastet lässt.
Sony fährt hier leider ne seltsame Schiene, schon seit vielen Jahren hat man in Deutschland seinen eigenen Jugendschutz, der außerhalb der USK/BzKJ stattfindet. Die Freigaben die da auf den Guthabenkarten und den PS Plus Karten sind, sind meines Wissens weder bindend noch müsste sich irgendwer daran halten - trotzdem tun es die Einzelhändler natürlich. Das gleiche gilt auch für die Personalausweisprüfungen im Store, wo man aber längst nicht mehr für jeden einzelnen Einkauf aufgefordert wird, wenn man lediglich mit PayPal zahlt. Das war mal schlimmer, trotzdem macht das sonst keiner, da man an den Konsolen halt Passwörter und Sperren für die Stores einrichten kann, wovon jeder Erziehungsberechtigte natürlich Gebrauch machen soll, alles andere ist ein aufgezwungener Jugendschutz von Sony, den man seit vielen Jahren vollzieht.
Diese Anti-Ecchi-Politik gab es übrigens schon bevor Jim Ryan das Ruder komplett übernommen hat. Genau genommen startete der Irrsinn als man das Sony HQ nach Kalifornien verlegt hat und kurze Zeit später John Kodera zum PlayStation CEO ernannt wurde, ein Job, den er schnell wieder los sein sollte.
Wie ich es schon in meinem Zensur-Thread vorab geschrieben habe, es wirkt etwas seltsam, dass man nun mit Stellar Blade und dem Tsukihime Remake gleich zwei Titel hat, die anscheinend nicht Konform mit dieser Content-Policy gehen. Dass man hier nur was am Artbook zu nörgeln hat ist Glück im Unglück. Aber man sollte halt bis zum Release abwarten, wenn man unbedingt die PlayStation 4 Version haben möchte.
Also die Kritik an der Zensur finde ich richtig und wichtig. Aber der Aufschrei mit den psn account bei helldivers ist einfach nur lächerlich. Ich mein es stand von anfang an da das eine psn account pflicht ist, der einzige grund warum dies kurzfristig nicht so war, war aufgrund der Server probleme . Dies wurde alles kommuniziert. Vor allem das heuchlerischeste ist das dies auf einer Plattform passiert wo man eh gezwungen wird ein account zu machen um es überhaupt spielen zu können, da gab es aber anscheinend kein Problem. Der einzig berechtigte Kritikpunkt bei der ganzen Sache ist die Unsicherheit in den Regionen in dem es kein psn gibt. Aber hier wurde auch schon kommuniziert das man daran arbeitet. Hier bleibt es also abzuwarten was da rauskommt.
Es ist kein Zufall! Sei der Jim Ryan zur CEO von Sony Interactive Entertainment ernannt wurde (davor bis 2018 als CEO Sony Interactive Entertainment Europe) hat er Finger im Spie gehabt und so keine Shitdown erstehen sollen. Da man bei Vergangenheit im Social Media mehre Beschwerde kam wie das Spiel Cyberpunk 2077 oder wie Fallout 77 dem Fall war, aber das war nur wegen des Qualitäten des Spiel nicht Sauber war.
Sony war damals immer (fast) flexible, wenn es im Spiel angeht, aber da hätte ich von Nintendo erwartet, was wiederum das Gegenteil macht; Keine Zensur! Aber zur Artbook ist halt halb so schlimm, da würde nur die Hradcore Fans darüber aufregen.
Ja, so sieht es aus. Jeder wird es wie bei Stellar Balde hoffen, dass es bald auch für PC erscheinen wird und dem Nexus-Mod wird dann Willkommen heißen
Ich habe eh die Switch-Version bestelllt, von daher betrifft mich das nicht wirklich. Allerdings finde ich den Weg von Sony irgendwie nicht so schön.