In einem ausführlichen NewsPicks-Interview äußert der langjährige „Final Fantasy“-Komponist Nobuo Uematsu seine Gedanken zur aktuellen und zukünftigen Spielemusik. Uematsu bespricht nicht nur die Einschränkungen, die er beim Komponieren von Spielsoundtracks in den 1980er und 1990er Jahren umgehen musste, sondern gibt auch Ratschläge für angehende Spielemusikkomponisten und seine Gedanken zu KI-Kompositionen.
Die Rolle von Musik im Laufe der Jahre
Im Interview erklärt Nobuo Uematsu, dass „Musik die Rolle des Sauerstoffs“ für 8-Bit-Spiele spielte und ihre Geschichten und Charaktere effektiv zum Leben erweckte, da die Spiele kleine Sprites und keine Sprachausgabe hatten. Er sprach auch über die Speicherbeschränkungen, mit denen er arbeiten musste, insbesondere in den Generationen NES, SNES und PS1.
„Auf dem SNES wurde die Kapazität erhöht und ich konnte Samples beispielsweise der Geige oder der Flöte verwenden und diese dann immer wieder komprimieren“, so Uematsu. „Allerdings konnten nur acht Sounds gleichzeitig abgespielt werden und Samples verbrauchten Platz, sodass ich mir zu SNES-Zeiten immer noch Sorgen machte, dass ich nicht genug Speicher hatte.“
Da Final Fantasy VII für das CD-ROM-Format der PlayStation One entwickelt wurde, erklärte Uematsu: „Es war jetzt möglich, die Musik zu streamen, also das zu nehmen, was ich im Studio gemacht hatte, und es (im Spiel) zu reproduzieren. Wenn ich das allerdings getan hätte, hätte das Laden sehr lange gedauert. Ich denke, die Fans hätten sich beschwert, wenn sie in die Schlacht stürmen und dann ein Ladebildschirm erscheint.“
Daher verwendete Uematsu in der PlayStation-One-Generation weiterhin komprimierte Sound-Samples, um ansprechende Loop-Melodien zu erstellen und so ein Gleichgewicht zwischen verfügbarem Speicher und Klangqualität zu erreichen.
Er erklärt weiter, dass seit Final Fantasy X auf der PlayStation 2, Spielemusik Einzug in eine Zeit erhielt, „in der wir so ziemlich alles machen konnten. Mit der Weiterentwicklung der Spielekonsolen ist es für mich einfacher geworden, verschiedene Musikgenres (wie Rock und Jazz usw.) in der Spielemusik auszudrücken.“
Musik ist heute weniger interessant
Uematsu sinniert weiter darüber, warum neuere Spielemusik seiner Meinung nach weniger interessant geworden ist. Er weist darauf hin, dass das Problem möglicherweise darin liegt, dass Regisseure und Produzenten „mit der Filmmusik in Spielen zufrieden sind“, und fügt hinzu: „Ich denke, die Leute müssen mehr Freiheit beim Erstellen von (Spielmusik) haben.“ Uematsu glaubt, dass sich das Genre der „Spielemusik nicht weiterentwickeln kann“, wenn Spiele weiterhin Filmmusik im Stil von Hollywood-Filmen verwenden. Andererseits bemerkt er, dass „Spielemusik interessanter wird, wenn Komponisten darüber nachdenken ‚Was kann nur ich tun?‘ und ihr eigenes Wissen und ihre Erfahrung nutzen, um wirklich kreativ zu sein.“
Uematsu lehnt KI übrigens als Werkzeug zum Komponieren von Musik ab und betont die Rolle der Musik bei der Vermittlung von Empathie zwischen Komponist und Hörer. Er erklärt, dass das Komponieren guter Musik eine schwierige Kunst ist, die nur verwirklicht werden kann, indem man „tief in sein Inneres hineingreift, um einzigartige Aspekte zu finden und sie dann auszudrücken“.
via Automaton Media, Bildmaterial: Final Fantasy VII Rebirth, Square Enix
Weil ich auch Musik produziere, habe ich mich mit der Musik von Uematsu stärker auseinandergesetzt, da ich seine Musik sehr prägend finde.
Mir fiel mal wieder auf, wie variantenreich er doch ist. Teils so sehr, dass ich fast vermutete, dass er doch irgendwelche Hilfe gehabt haben muss, da zwischen ff 7 und ff X nur ein paar Jahre lagen. Wobei bei X waren ja mehrere beteiligt. Und die Musik war durchgehend ein Traum. Ich will damit nur sagen, dass dieser Mann ein Genie ist und eine riesige Inspirationsquelle.
Seine Musik ist dabei sehr melodisch. Er setzt viel Wert auf eine gute Melodie und dass man diese Musik auch wieder erkennt. Mir fiel dabei auf, dass ich das meist nur von älteren Spielen so kenne, da neuere Spiele, gerade größere, viel zu sehr auf Filmmusik setzen, so wie er es in diesem Artikel gesagt hat. Finde ich persönlich schade, daher stimme ich ihm zu.
Früher gab es aber auch viel weniger Sounds. Auch gab es meist keine Sprachausgabe. Daher war die Musik umso wichtiger und man konnte sie viel mehr genießen, finde ich. Heutige große Spiele haben einfach einen anderen Fokus.
Hot Take wenn man bedenkt das sein ehemaliger Schützling Soken ja erst den Best Score Game Award für FF16 bekommen hat. Oder nicht zu vergessen die ganze Musical Nummer in Alan Wake 2
Ich würde ihm definitiv Zustimmen das große Hollywood Spiele hauptsächlich solche Art Soundtrack bringen aber ich denke das liegt eher an der Narrative der Spiele. Heutzutage macht ein Spiel so viel mehr aus als nur eine unverkennbare Musik gerade durch Motion Capturing und Voice Acting verleiht man Spielen heutzutage auf andere Weise einen unverkennbaren Stempel. Besonders wenn man dann noch nen Spiel wie Last of us hat und Ellies Theme gespielt wird welches so simpel und trotzdem so unglaublich emotional und passend ist.
Ich bleibe aber dabei das ich sage den größten impact in Sachen Videospielmusik hatte ich mit Japanischen Spielen und da rede ich nicht einmal von FF im allgemeinen.
Nier war so unglaublich gut oder auch nicht zu vergessen der Metal Gear Soundtrack. "The Best is yet to come" is bis heute einer der emotionalsten Tracks die ich kenne und natürlich muss man hierbei die unendliche Kletterpartie in MGS 3 ebenfalls erwähnen. Oder der ganze Liquid Ocelot Endkampf in MGS4 der gerade durch den Musikwechsel nochmal so viel jesser wurde.
Den Part wollte ich tatsächlich auch zitieren und eine Aussage tätigen, die dir hier widerspricht: es klang von seiner Seite sehr danach, als wäre das ein Seitenhieb auf FFVII Remake's Art von "Remix". Da fiel mir schon seit dem ersten Part sehr stark auf, wie "Marvel like" sich die ganze Neukomponierung angehört hat und das hat bei Rebirth auch gar nicht nachgelassen. Und da gibt es nun wirklich keine Ausrede für, warum man diese Stilrichtung gewählt hat, denn trotz der starken narrative hatte Final Fantasy VII einen unverkennbaren Musikstil. Man ist bei diesem Spiel ja auch weitestgehend nicht allein und da frage ich mich auch schon, warum man da nicht auf mehr Identität und Individualität legt. In dem Sinne stimme ich ihm komplett zu.
Früher waren Spiele auch viel mehr als die Musik, daher verstehe ich deine Aussage an dem Punkt nicht.
Und der Part, dass ein simples Stück sehr viel auslösen kann, das gab es ja ebenso früher. Ich erinnere mich an das Stück auf FF8, wo man im All mit Squall Rinoa fangen musste. Das war auch ziemlich minimalistisch, und die ganze Szene war die Ruhe selbst. Genau deswegen blieb sie auch so besonders für mich.
The Last of us ist aber ein passendes Beispiel für Filmmusik, da das Spiel mehr Film ist, als die meisten andere Spiele. Wobei ich zugeben muss, dass ich mich grad nicht an die Musik erinnere, sondern eher an die Story.