Shawn Layden, ehemaliger CEO von SIE America und Vorsitzender von Worldwide Studios, hat kürzlich in einem Podcast die Bedeutung von Exklusivität bekräftigt.
Im Podcast What’s Up PlayStation sprach der ehemalige Sony-Manager über die Bedeutung von First-Party-Spielen und ihre Funktion auf dem Markt. „Exklusivität wird immer wichtig sein, sie hilft dabei, die Funktionen Ihrer Plattform hervorzuheben. Was können Sie hier technisch tun, was Sie anderswo nicht tun können? Aber wenn sich Ihre Plattform etabliert und der Markt erkennt, wo Sie in diesem Pantheon der Gaming-Optionen stehen, wird die Notwendigkeit von Exklusivität meiner Meinung nach etwas geringer.“
Blockbuster-Produktionen sind eine „Achillesferse“
In einem kürzlich veröffentlichten Interview mit GamesBeat beschrieb der ehemalige PlayStation-Frontmann die explodierenden Budgets von First-Party-Spielen als ihre „Achillesferse“. „Wenn die Kosten für ein Spiel 200 Millionen US-Dollar übersteigen, wird Exklusivität zur Achillesferse“, so Layden gegenüber GamesBeat.
„Es reduziert Ihren adressierbaren Markt. Besonders, wenn Sie in der Welt des Live-Service-Gamings oder Free-to-play tätig sind. Eine andere Plattform ist nur eine weitere Möglichkeit, den Trichter zu öffnen und mehr Leute anzulocken“, so Layden weiter.
An anderer Stelle im Podcast sprach Layden auch über die Exklusivitätsphilosophie von PlayStation in den Anfangsjahren und darüber, wie sich der Fokus darauf, eine offene Plattform für Dritte zu sein, von Sega und Nintendo unterschied. „PlayStation war nie eine First-Party-Plattform. Schauen Sie sich Nintendo und SEGA in den 90er Jahren an, deren First-Party-Produktionen machten den Löwenanteil des Softwaremarktes aus. Man konnte auf N64 veröffentlichen, aber die Top-10-Spiele waren dort immer Nintendo-Spiele“, so Layden.
„PlayStation begann immer mit der Ausrichtung des Plattformgeschäfts auf Dritte. First Party ist nicht dazu da, Electronic Arts oder Square Marktanteile zu stehlen, sondern First Party ist dazu da, den Kuchen größer zu machen“, schließt Layden.
via VGC, Bildmaterial: Sony PlayStation
Ist halt schon einfach, aus der Entfernung mit geballtem Fachwissen zu flexen. Aber die Ironie an der ganzen Sachen ist schon wieder, mit Shawn Layden fing ja der Blockbuster-Wahn bei Sony auch irgendwie an. Und mit "Wahn" meine ich in dem Falle eben, mit jedem neuen Ableger auch gleichzeitig eine neue Superlative zu schaffen. Also getreu dem Motto "Bigger, Better, More Expensive". Und jetzt steht man halt bei 200 Millionen Dollar Budgets da und hat dieses Jahr wohl keinen First Party Titel mehr, muss einige Ziele korrigieren und, genau wie anderen Firmen auch, Mitarbeiter entlassen und Studios dicht machen.
Nun hat es ja auch Deviation Games endgültig getroffen. Ne Meldung, die bestimmt bei einigen Leuten komplett untergegangen ist. Deviation Games wurde damals mit so viel Getöse als Sony-Partner enthüllt, ohne ein Spiel zu zeigen. Man weiß halt nun, auch dieser Titel sollte wohl einer der Live Service Titel werden.
Was ich halt auch vor kurzem geschrieben habe, ich vermisse am meisten das Sony, was sich gerne auf Experimente eingelassen hat und wirklich Nintendo und Sega damals in die Schranken gewiesen hat, dass man auf PlayStation die Spiele entwickeln kann, die man eben auf den anderen Plattformen nicht zu sehen bekommt. Von der Philosophie ist nicht mehr viel übrig. Mit seiner Aussage, dass man halt Third Party Studios pusht und auch schon immer so war, hat Shawn Layden größtenteils recht, aber das macht man aktuell auch nur, weil man drauf angewiesen ist. Mir fällt hier gerade nur Stellar Blade ein wo man schnell Potential erkannt hat und der alte PlayStation Spirit wieder zu spüren ist, dass man solchen Titeln halt ne Chance gibt. Ob das bei PlayStation irgendwann mal wieder die Norm wird, ich wage es zu bezweifeln.