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Es nimmt kein Ende: Sony entlässt weltweit 900 Mitarbeitende und schließt London Studios

Die Welle an Entlassungen in der Spielebranche nimmt kein Ende. Nachdem Microsoft erst im letzten Monat 1.900 Mitarbeitende entließ, liefert Sony Interactive Entertainment nun die nächste erschlagende Nachricht.

Demnach soll eine „Reduzierung des gesamten Personalbestandes weltweit“ erfolgen. 900 Stellen werden gestrichen, das entspricht etwa 8 % aller Mitarbeitenden, wie in einem entsprechenden Blogeintrag von Noch-CEO Jim Ryan erklärt wird.

Ryan spricht von einer „äußerst schweren Entscheidung“ und sagt: „Dies sind unglaublich talentierte Menschen, die Teil unseres Erfolgs waren, und wir sind für ihren Beitrag sehr dankbar. Die Branche hat sich jedoch enorm verändert und wir müssen uns auf die Zukunft vorbereiten, um das Unternehmen auf die Zukunft vorzubereiten.“

Und weiter: „Wir müssen die Erwartungen von Entwicklern und Spielern und Spielerinnen erfüllen und zukünftige Gaming-Technologien weiter vorantreiben. Deshalb sind wir einen Schritt zurückgetreten, um sicherzustellen, dass wir der Community weiterhin die besten Gaming-Erlebnisse bieten können.“

Dem entsprechenden Blogeintrag ist zudem eine Kopie der E-Mail angehangen, die Ryan an das Unternehmen gesendet habe und detailliert auf die geplanten Entlassungen eingeht.

US-Mitarbeitende sollen noch im Laufe des Tages informiert werden. Für UK-Beschäftigte gibt es derzeit lediglich die Information, dass das „PlayStation Studios“-London-Studio komplett schließen und Entlassungen im Studio Firesprite stattfinden sollen.

via Sony Interactive Entertainment, Bildmaterial: Sony Interactive Entertainment

14 Kommentare

  1. Es muss immer mehr, mehr, mehr sein sonst ist alles ein Misserfolg. Jetzt nimmt man die Ergebnisse der Corona-Jahre als Ausgangspunkt und möchte diese Umsätze erneut überbieten. Dass zu dem Zeitpunkt aber viele zuhause gehockt sind und Zeit hatten zu zocken interessiert keinen. Irgendwann wird auch die Industrie mal lernen müssen dass unbegrenzes Wachstum nicht unendlich möglich ist. Natürlich leiden die kleinen Mitarbeiter als erstes darunter wärend die CEOs sich ihre Abfindungen einstecken können.

    In ein paar Jahren bemerkt man dann bei den ganzen Firmen dass man wohl doch etwas zu viel abgebaut hat.

  2. Auch wenn das Hart klingt aber ich weine dem London Studio keine Träne nach.

    Was soll diese Aussage? Beim Studio London waren 92 Menschen beschäftigt, keine 900.


    Gehen müssen vor allem Mitarbeiter von Insomniac, Guerilla und sogar Naughty Dog. Wodurch genau wären denn die Entlassungen bei Insomniac, Guerilla und ND zu rechtfertigen, wenn ich fragen darf? Diese Studios haben Millionenseller geliefert. Es ist also keinesfalls wie Du es hier darstellst, dass nur Mitarbeiter eines Studios gehen mussten, welches nichts mehr geliefert hat.


    Die Entscheidungen idiotische Spiele mit Live Service Bezug zu machen, kamen ganz sicher nicht von den betroffenen Studios und seinen Mitarbeitern, sondern von Anzugträgern, die diese Kündigungen jetzt abgesegnet haben, um ihre eigene ehrlose Haut zu retten.


    Es ist genau dasselbe wie bei Arkane, wo die Mitarbeiter gezwungen wurden ein Live Service Redfall zu entwickeln, obwohl sie dies nicht entwickeln wollten. Was können die Mitarbeiter für die schlechten Entscheidungen ihrer Bosse? Vielleicht solltest Du dein Urteil über den Wert der gekündigten Mitarbeiter nochmals überdenken.

  3. London Studio war es nicht wo mal für die SingsStar und dessen EyeToys entwickelt haben? Diese Firma wurde durch Psygnosis (Wer die noch kennt, dann wisst ihr was für eine Qualität die Spiel mal produziert haben im Anfang PSOne-Ära) von Sony aufgekauft und kam sowas raus

    Nein, Psygnosis ging in Studio Liverpool über. Die haben die ganzen WipeOut-Spiele für Sony gemacht. Am Anfang auch noch coole Games wie G-Police oder Colony Wars, später aber nur noch WipeOut.

    Wurden aber trotzdem nicht besser behandelt, denn Liverpool wurde schon 2012 geschlossen.

  4. Das einzig wirklich frustrierende an den Entlassungen ist eben, dass das an die kleineren Mitarbeiter, die aktiv in den Studios arbeiten, eben zurückkommt wenn sich die großen Firmen übernehmen. Diese Mitarbeiter werden in Scharen entlassen, ein scheidender CEO wird mit rotem Teppich und einer Abfindung von fast einer halben Milliarde Dollar (Kotick) ziehen gelassen. Oder vielleicht werden nach den Entlassungen noch ein paar unnötige Firmenberater, sogenannte Consultants in den Chefetagen, angeheuert und die mit beeindruckenden Aufwandsentschädigungen ausgestattet werden. Ein bestes Beispiel dafür war praktisch Sonys Kauf von Bungie, die man unter anderem für ihre Live-Service Expertise mitunter für diesen hohen Betrag gekauft hat, andere Teams intern bei Sony bewerten sollen und nun selbst kurz davor stehen, komplett von Sony aufgefressen zu werden.


    Worüber ich mir bei Sony massive Sorgen mache ist aber folgendes: Zum einen hat sich der Vorstoß mit der Live-Service Offensive mit Ausnahme von Helldivers II aktuell als teures Missverständnis erwiesen. Dann hat man das Problem mit diesen absurd teure Produktionskosten (Insomniac-Leak) und massiven Entwicklungszeiten neuer Titel (ebenfalls Insomniac-Leak). Das bringt natürlich etliche Probleme mit sich, man ist eben mehr auf Third Party Deals angewiesen, hat große Release-Durststrecken und somit viel Leerlauf. Am Ende verkauft Software auch bei Sony letztendlich Konsolen. Das Ergebnis davon: Man muss Gewinnprognosen nach unten schrauben, erreicht seine Ziele nicht. Dass man zudem bei den gestiegenen Produktionskosten deutlich weniger experimentieren kann, ist zudem noch ein anderer Nachteil. Dass man nochmal so etwas experimentelles wie Death Stranding als neue IP ins Leben rufen würde, ich wage es zu bezweifeln.


    Abseits mal von dieser Geschichte: Ich glaube es war immer noch ein großer Fehler, die Japan Studios und die darin enthaltenen Support-Divisionen zu schließen. Das wären heute zusätzliche Ressourcen, die man für die Entwicklung anderer Titel gut gebrauchen könnte. Da ist eben nicht nur viel Kreativität weggebrochen sondern auch eben einiges an Support-Entwicklerkraft.


    Aber um auf das Kernthema zurückzukommen: Es dürfte niemanden überraschen, dass sich Sony als großer Konzern nun in eine lange Reihe dann auch einreihen wird. Für alle Mitarbeiter, die davon betroffen sind, kann ich auch da nur hoffen, genau wie letztens bei Microsoft, dass der ehemalige Arbeitgeber keine weiteren Steine in den Weg legen wird und vielleicht dabei unterstützt, einige Leute woanders unterzukriegen. Dies sollte zumindest eine von Jim Ryans letzten Aufgaben sein, so viel wie möglich Schadensbekämpfung zu betreiben.

  5. Oder vielleicht werden nach den Entlassungen noch ein paar unnötige Firmenberater, sogenannte Consultants in den Chefetagen, angeheuert und die mit beeindruckenden Aufwandsentschädigungen ausgestattet werden.

    Das erinnert mich an so nen Sketch, den ich vor Jahren mal gesehen habe.

    Da wurden Berater angeheuert, die nach einem halben Jahr intensiver Analyse feststellten, die Firma gibt zu viel Geld für Berater aus. :P

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