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Jim Ryan erklärt Rücktritt: Wie es jetzt bei Sony Interactive Entertainment weitergeht

Jim Ryan, Präsident und CEO von Sony Interactive Entertainment, wird im März 2024 nach fast 30 Jahren im PlayStation-Geschäft in den Ruhestand gehen, gab das Unternehmen bekannt.

So geht es vorerst weiter

Hiroki Totoki, Präsident, Chief Operating Officer und Chief Financial Officer der Sony Group Corporation, wird im Oktober 2023 die Rolle des Vorsitzenden von Sony Interactive Entertainment übernehmen, um Ryan bei seinem Übergang zu unterstützen.

Totoki wird am 1. April 2024 außerdem zum vorläufigen CEO von Sony Interactive Entertainment ernannt, während er seine Rolle bei der Sony Group Corporation fortsetzt und eng mit dem Vorsitzenden und CEO der Sony Group Corporation, Kenichiro Yoshida, und dem Managementteam von Sony Interactive Entertainment zusammenarbeitet, um „das nächste Kapitel in der Zukunft von PlayStation mitzugestalten, Unternehmen mitzugestalten, einschließlich der Nachfolge als CEO von Sony Interactive Entertainment.“

Ryan kam 1994 zu Sony Interactive Entertainment Europe, dann zu Sony Computer Entertainment Europe, und hatte seitdem eine Reihe leitender Positionen inne, darunter Präsident von Sony Interactive Entertainment Europe, Leiter des globalen Vertriebs und Marketings bei Sony Interactive Entertainment, stellvertretender Präsident von Sony Interactive, und seit Januar 2018 Präsident und CEO von Sony Interactive Entertainment.

Statements zu Ryans Rücktritt

Nachfolgend eine Reihe von Statements zu Ryans Rücktritt:

Jim Ryan, Präsident und CEO von Sony Interactive Entertainment President:

Nach 30 Jahren habe ich die Entscheidung getroffen, mich im März 2024 von SIE zurückzuziehen. Ich habe die Gelegenheit genossen, einen Job zu haben, den ich liebe, in einem ganz besonderen Unternehmen, in dem ich mit großartigen Menschen und unglaublichen Partnern zusammenarbeite. Aber es fällt mir immer schwerer, das Leben in Europa und die Arbeit in Nordamerika unter einen Hut zu bringen. Ich werde gehen, weil ich das Privileg hatte, an Produkten zu arbeiten, die Millionen von Menschen auf der ganzen Welt berührt haben. PlayStation wird immer ein Teil meines Lebens sein und ich bin optimistischer denn je, was die Zukunft von SIE angeht. Ich möchte Yoshida-san dafür danken, dass er mir so viel Vertrauen schenkt und ein unglaublich sensibler und unterstützender Anführer ist.

Kenichiro Yoshida, Vorsitz und CEO, Sony Group Corporation:

Jim Ryan war während seiner gesamten Zeit bei uns eine inspirierende Führungskraft, aber noch nie war er so inspirierend wie bei der Überwachung der Markteinführung von PlayStation 5 inmitten der globalen COVID-Pandemie. Diese außergewöhnliche Leistung des gesamten SIE-Teams wurde kontinuierlich ausgebaut und PlayStation 5 ist auf dem besten Weg, die bisher erfolgreichste Konsole von SIE zu werden. Ich bin Jim für all seine Leistungen unendlich dankbar. Da ich Jims Entscheidung, seine lange Karriere bei Sony zu beenden, respektiere, muss ich angesichts der Bedeutung des ‚Game & Network Services‘-Geschäfts eine wichtige Entscheidung hinsichtlich seiner Nachfolge treffen. Wir haben die neue Führungsstruktur intensiv diskutiert und festgelegt. Unser Ziel ist es, die Weiterentwicklung und das Wachstum der Sony Group durch einen noch größeren Erfolg im ‚Game & Network Services‘-Geschäft voranzutreiben.

Hiroki Totoki, Präsident der Sony Group Corporation; Chief Operating Officer und Chief Financial Officer; bald vorläufiger CEO von Sony Interactive Entertainment:

Ich möchte Jim Ryan meinen tief empfundenen Dank für seine herausragenden Leistungen und Beiträge während seiner 30-jährigen Karriere bei Sony aussprechen, einschließlich des großen Erfolgs bei der Einführung der PlayStation 5. Das von SIE geführte PlayStation-Geschäft ist ein wesentlicher Bestandteil des gesamten Geschäftsportfolios des Sony-Konzerns. Ich werde eng mit Jim und dem Senior-Management-Team zusammenarbeiten, um unseren anhaltenden Erfolg und unser weiteres Wachstum sicherzustellen. Ich freue mich auch darauf, gemeinsam mit allen bei SIE und seinen Geschäftspartnern die aufregende Zukunft von PlayStation und der Spielebranche zu gestalten.

Jim Ryans Nachricht an die PlayStation-Community

Jim Ryan hat zudem eine persönliche Nachricht an die PlayStation-Community verfasst, um sich für die Unterstützung zu bedanken:

Wie Sie heute in den Nachrichten gesehen haben, habe ich meinen Rücktritt nach fast 30 Jahren bei Sony Interactive Entertainment bekannt gegeben. Ich habe diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen und ich liebe SIE und unsere Community absolut, aber in letzter Zeit fällt es mir immer schwerer, die richtige Balance zwischen meinem Zuhause im Vereinigten Königreich und meinem Job in den Vereinigten Staaten zu finden. Wie in der Pressemitteilung erwähnt, werde ich meine Rolle als Präsident und CEO bis März 2024 fortsetzen. Mit Wirkung zum 1. April 2024 wird Hiroki Totoki zum vorläufigen CEO von SIE ernannt, während er seine derzeitige Rolle bei der Sony Group Corporation fortsetzt.

Ich fühle mich geehrt, die Möglichkeit gehabt zu haben, ein Unternehmen zu leiten, das Produkte liefert, die Millionen von Leben berühren. Von preisgekrönten Spielen bis hin zu den unglaublich fesselnden technischen Errungenschaften von PlayStation 5 bin ich ungemein stolz auf das, was wir erreicht haben, und sehr optimistisch für die Zukunft von Sony Interactive Entertainment.

Schon bei meinen Anfängen in Europa war klar, dass Sony etwas wirklich Besonderes geschaffen hatte. Generationen später bin ich immer noch erstaunt über die Begeisterung und Leidenschaft der PlayStation-Community. Dank Ihnen konnten wir weiterhin Innovationen entwickeln und noch bessere Erlebnisse bieten. Seit 1994 haben uns Generationen von SpielerInnen dazu inspiriert, besser zu werden, die Grenzen zu überschreiten, und die Ergebnisse waren unglaublich.

Ich danke Ihnen von ganzem Herzen.

Bildmaterial: Sony Interactive Entertainment

6 Kommentare

  1. Ich copy-paste mal (mehr oder weniger) meinen Kommentar aus dem Playstation-Thread:


  2. Für die Meldung schreibe ich sogar kurz sehr unkomfortabel mit Laptop auf dem Schoß aus dem Urlaub.


    Also man breitet ihm hier, wie es sich gehört, den berüchtigten goldenen Fallschirm aus. Nach so vielen Jahrzehnten in der Firma keine große Überraschung. Und zudem kommt, er hat in den 3 Jahren PlayStation 5 mit seinen Entscheidungen eine menge Geld generiert und der PlayStation Spate in einer Zeit, wo die Konsole kaum verfügbar war, zu Rekordeinnahmen verholfen.


    Aber bereits im letzten Jahr wurde darüber debattiert, dass seine Zukunft als PlayStation-Boss eng damit verknüpft ist, ob der Activision/Blizzard/King Deal durchgeht. Andere Faktoren könnten zusätzlich noch ne Rolle spielen wie bei der Anhörung der FTC, wo er Live in die Verhandlung zugeschaltet und befragt wurde und von der Anwältin da auseinandergenommen wurde wie ein Schuljunge, der beim Ladendiebstahl erwischt wurde.


    Sein größtes Problem waren öffentliche Auftritte wo er sich stets unsicher gegeben hat. Spieler der PlayStation Marke die sich ein wenig über den Tellerrand informieren verbinden Jim Ryan mit Aussagen zu 80 Euro bzw. 70 Dollar First Party Titeln, die Preiserhöhung der PlayStation 5 sowie die Erhöhung der Preise für die Abo-Dienste sowie den Vorstoß in Multiplayer und Service-Games. Aktuell werden die Spieler zudem lauter, weil keine richtigen First Party Titel abseits von Spider-Man am Horizont sind (wobei ich noch fest mit einer PlayStation Experience dieses Jahr rechne).


    Man wird vor allem denke ich nach jemandem suchen, der das Produkt PlayStation in der Öffentlichkeit besser verkaufen kann als Jim Ryan. Ich kann nur hoffen, sein Nachfolger wird nicht Hermen Hulst (von dem ich mir so viel erhofft hatte und bisher noch nichts wirklich abgeliefert hat. Der Vorstoß in diese Live-Service Blase soll übrigens mit auf sein Konto gehen). Denn der ist mit seiner Philosophie Japan noch ferner, als es Jim Ryan war.

  3. Nach zich Fehlentscheidungen echt kein Verlust.


    Alleine so eine Unverschämtheit ala: "Eine 100%ige Abwärtskompi wirds nie geben, weil die alten Spiele NIEMAND mehr will!"

    Klar, darum hat sich das FF Pixel Remaster auch besser verkauft als FF16.

    Die ewigen Preiserhöhungen, alleine PS+ in kurzer Zeit knapp verDREIFACHT, was ihn auch nicht störte.

  4. Nun verlässt er Sony, er hat hier und da gutes gemacht, aber das meiste eben nicht. Bis aber der Neue CEO zeigt was er für Sony zu bieten hat, wird man denke ich erst 2025/26 zu Gesicht bekommen.

  5. Ich werde ihn als die kontroverse Schaufigur schon etwas vermissen.


    Von den Entscheidungen, die Sony Playstation in den letzten Jahren getroffen hat, waren einige sicher auch ein notwendiges Übel. Meine Vermutung aktuell in der Industrie ist ja, dass sich die Spiele nicht so rentieren, wie wir es uns wünschen. Vor allem nicht, wenn man sich in Präsentation und Bombast immer übertreffen und inszenatorische Standard etablieren will, die unweigerlich kostenintensiv sein werden. Wenn man sich mal den AAA Output in den letzten Jahren anschaut, wird man es schon echt schwer haben Produkte zu finden, die nicht perfide durchmonetarisiert sind oder gar fertig serviert wurden. Da ist es doch ziemlich löblich, dass Sony sich so lange mit aufwendigen Single Player Titeln in ihrer Größenordnung im aktuellen Markt behaupten konnten. In einer Zeit, wo viele Publisher auch einfach ausgewichen sind zu Mitteln, wie Live Service Games oder Smart Phone Titeln, wo von Sony's Seite deutlich später nachgezogen wurde. Dass die Kosten für die Single Player Games mit PC Veröffentlichungen abgefedert wurden, statt auf Schlag die Spiele und Konsole teurer zu machen (was mMn gut in die Ferne verschoben wurde, bis man letztlich einknicken musste). Mit einigen seiner Aussagen zu Abomodellen hat er für mich auch bewiesen, dass ihm das Konzept Videospiel nicht komplett gleichgültig ist. Auch wenn es sicher andere monetäre Gründe gab, warum man sich so vorbildlich positioniert hat. Als CEO ist er mir persönlich nicht so ein Dorn im Auge, wie es Andere empfinden.


    Natürlich ist es aber auch nicht so, als würde mir die aktuelle Richtung von Sony sonderlich gut gefallen. Ich bin da ganz bei @Psycake , mit der Ergänzung, dass vieles dieser Spiele sich für mich auch gar nicht anfühlen wie Videospiele. Ich lege in diesem interaktiven Medium mehr Wert auf Interaktivität, als auf die Narrative. Sony's Portfolio hat da ja regelrecht den Begriff "Movie Games" etabliert. Bei ihrem Line-Up gibt es eigentlich gar nichts, was bei mir auf einer "To Do" Liste landet. Für Fans japanischer Spiele gab es auch nicht wirklich viel, mittlerweile ja auf einem All-Time Low. Schon so sehr, dass selbst der Final Fantasy VII Remake sich komplett so anfühlt, als wären gängige westliche Playstation Entwickler am Werk gewesen. Nicht zu vergessen, dass sie Teilschuld am Konzept Open World haben, das sich wie eine Seuche in allen Ecken als Basis etabliert hat. So absurd das auch klingen mag, aber aktuell bietet Sony mir als euphorischer Videospielfanatiker erstaunlich wenig Videospiele. Oder zumindest ein Angebot, dass mich auch nur ansatzweise bedienen kann.


    Nun kommt da aber der Punkt, wo ich etwas weiter in die Vergangenheit blicken und mich fragen muss, warum man denn jetzt genau Jim Ryan dafür verantwortlich macht? Ein Uncharted ist ja jetzt nicht gerade eine Franchise, die während Ryan's Führung geboren wurde. Sowas wie ein Ape Escape hat ja auch nicht er eingestampft. Ein Ambassador japanischer Spiele waren sie eigentlich auch nie. Die Richtung in der sie sich aktuell befinden, wurde deutlich vor seiner Amtszeit definiert. So genau die Unterschiede zu ihm und seinem direkten Vorgänger Shawn Layden sehe ich persönlich nicht. Außer, dass beide zu unterschiedlichen Marktsituationen eine Firma stemmen mussten, die zu absurde Größen hinaufgewachsen ist. Man geht mit ihm wie ich finde zu hart vor Gericht. Sony's aktuelle Philosophie beiseite, wird von meiner Seite für diesen Mann allein aus Respekt salutiert. Er hat sich als CEO schon ordentlich geschlagen, während die Konkurrenz ja regelrecht damit beschäftigt ist, sich in Dreistigkeit gegenseitig zu übertreffen.

    Besser könnten die Umstände aber sicher sein. Da hoffen wir mal, dass sein Nachgänger unserer Nische wohlwollender ist. Obwohl das im aktuellen Umfeld schwierig und unwahrscheinlich sein dürfte. Man kann im kompetitiven Markt halt nicht allein nur mit Leidenschaft existieren.

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