Die Aktie von Square Enix ist seit ihrem Höchststand in diesem Jahr um 30 % gefallen und hat den Marktwert des Unternehmens um fast 2 Milliarden US-Dollar reduziert.
Der Aktienkurs des Unternehmens erreichte in den Tagen vor der Veröffentlichung von Final Fantasy XVI im Juni seinen Höchststand in diesem Jahr, schloss am Mittwoch jedoch auf dem niedrigsten Stand seit Mai 2022.
Bereits Anfang August berichteten wir, dass Square Enix steigende Umsätze dank Final Fantasy XVI verzeichnet – die Gewinne aber im Sinkflug sind. Hier spielen auch die enttäuschenden Leistungen anderer Big-Budget-Veröffentlichungen mit rein. Marvel’s Avengers etwa, dessen Support diesen Monat endet, und Forspoken, dem Debüt von Square Enix‘ Luminous Productions Studio, das nach Angaben des Unternehmens mit „glanzlosen“ Verkaufszahlen startete.
Analysten und anonyme Mitarbeitende besorgt
In einem Bloomberg-Artikel, der den jüngsten Abschwung von Square Enix analysiert, behaupten anonyme Mitarbeitende und Auftragnehmer, das Unternehmen leide unter Problemen mit seiner Spieleentwicklungsstruktur und Qualitätskontrolle, während Analysten Bedenken hinsichtlich längerfristiger Aussichten äußerten.
„Den Markt mit unfertigen, schlechten oder ungetesteten Spielen zu überschwemmen, ist ein schlechter Schachzug“, sagt der in Tokio ansässige Entwickler Michael Prefontaine und bezieht sich dabei auf Marvel’s Avengers, Forspoken und The DioField Chronicle. „Das Unternehmen hat sich mit zu vielen Titeln ohne angemessene Aufsicht überfordert.“
Spiele sind „irgendwie OK“, sagt Serkan Toto
„Square Enix hat Probleme mit seinem Spiele-Output“, sagte Serkan Toto, Branchenberater in Tokyo, der ergänzt, dass zu viele der Spiele „irgendwie konventionell“ seien und nicht den Anspruch hätten, Blockbuster zu werden. „Diese Titel erhalten auf Metacritic eine Bewertung von 70 Prozent, sind irgendwie OK und einfach nur sehr vergesslich“. 2022 überflutete Square Enix seine Fans förmlich mit unzähligen Veröffentlichungen wie Harvestella, Star Ocean: The Divine Force, The DioField Chronicle, Valkyrie Elysium und Forspoken – innerhalb weniger Wochen.
Aktuelle und ehemalige Mitarbeitende von Square Enix behaupten Berichten zufolge, eine der Ursachen für solche Probleme sei die Entscheidung von Square Enix, einzelnen Produzenten zu viel Kontrolle über den Umfang und die Richtung von Projekten zu geben. Sie sagen auch, dass die Spiele unter unzureichender Dokumentation und Teamstruktur gelitten hätten.
„Wir sind weiterhin besorgt über die Spieleentwicklungsstruktur und die Kontrolle der Spielequalität des Unternehmens, die die längerfristige Leistung einschränken könnten“, erklärt Yijia Zhai, Analyst bei Macquarie Capital Securities Japan.
Bildmaterial: Square Enix