In dieser Woche feierte Metal Gear Solid V: Ground Zeroes seinen neunten Geburtstag. „Ground Zeroes“ stellte seinerzeit quasi den Prolog zu Metal Gear Solid V: the Phantom Pain dar und lieferte das Fundament für Venom Snakes Rachefeldzug.
Eigentlich hatte Kojima aber andere Pläne für die Veröffentlichung. Das geht aus einer Reihe von Tweets des Serienschöpfers hervor, in denen er – passend zum Jubiläum – in Erinnerungen schwelgt.
Metal Gear Solid im Episodenformat
Der eigentliche Gedanke war nämlich, Metal Gear Solid V im Episodenformat aufzuziehen – „Ground Zeroes“ hätte dabei den Auftakt markiert.
Kojima erklärt: „Da PlayStation 4 Ende 2013 auf den Markt kam, wurde das Spiel mit der Fox Engine und Open World vorab veröffentlicht, um das neue Metal Gear Solid vorzustellen und auch Feedback zum Hauptspiel zu erhalten.“ Er führt weiter aus: „Die Entwicklung eines vollständigen Spiels dauert 4–5 Jahre [und] die Zeiten ändern sich während der Produktion.“ Kojima zog also den Schluss: „Also dachte ich daran, ein Episodenformat anzubieten, wie ein gestreamtes Drama, bei dem eine Episode produziert und veröffentlicht wird. Ground Zeroes sollte ein Experiment sein.“
Der Thread seines japanischen Twitter-Auftritts liefert eine noch etwas detailliertere Ausführung – der Plan sei es gewesen, „eine Episode zu produzieren, sie zu veröffentlichen und das Feedback in den weiteren Folgen zu verarbeiten.“
Nun, wie wir wissen, wurde aus dem Experiment nichts. Kojima erklärt auch warum: „Viele Leute schienen zu erwarten, dass Ground Zeroes nach seiner Veröffentlichung ein ‚vollständiges Spiel‘ sein würde, und sie verstanden es nicht. Ich habe das Gefühl, dass es zu früh war.“
Was solls – immerhin werkelt Kojima ja schon an den nächsten Experimenten. Gemeinsam mit dem Xbox-Team „beginnt er eine aufregende Reise“. Und auch an Death Stranding 2 wird bereits fleißig gewerkelt.
Bildmaterial: Metal Gear Solid V: Ground Zeroes, Konami, Kojima Productions
Das er die Probleme anscheinend nur bei Ground Zeroes sucht, wundert mich ein wenig. Denn rein spielerisch gehören Ground Zeroes (was ja, wusste man halt schon damals ein fester Bestandteil von The Phantom Pain sein sollte, da erkennt man noch die Reste dieser Episoden-Idee) und The Phantom Pain zu den besten Metal Gear Solid Ablegern. Nur war die Story halt Müll (mit dennoch einigen großartigen Momenten, die viel zu selten zum Vorschein kamen), unvollendet, die Charaktere teils unglaublich schlecht geschrieben. Und dann nahm man sich halt raus für jede noch so belanglose Mission Credits zu zeigen. Klar, hört man es nun so von Kojima hatte man andere Absichten und auch diese Credits zu Beginn jeder Mission sollten diesen TV-Serien Charakter unterstreichen. Damals wirkte es aber einfach nur völlig fehl am Platz und überheblich. Wenn es wirklich ne packende, epische Story gewesen wäre, hätte man sich diese Credits zu jeder Mission halt erarbeitet, aber in der Gesamtbetrachtung wirkte es schon recht arrogant.
Und da war, rein von der Story her, Ground Zeroes sogar noch das deutlich bessere Erlebnis. Man hatte nen richtig starken Ausblick. Es wird die Story von Peace Walker in einem neuen, düsteren Szenario weitererzählt. Man hat wie immer eine Lücke, was die Geschichte aber noch mysteriöser machte. Und dann geht es halt von einem Ereignis zum nächsten und Ground Zeroes präsentierte nicht nur einen vielversprechenden neuen Bösewicht, es gab auch noch einen absolut gelungenen Cliffhanger am Ende. Ground Zeroes zeigte sogar gut, dass das Open World Prinzip funktionieren kann. Seinen letzten guten Story-Moment hatte MGS V dann im Prolog zu The Phantom Pain. Danach war für mich nur noch die Side-Mission mit Paz interessant.
Man könnte sagen, MGS V hat all sein Potential in Ground Zeroes bereits verspielt. Denn The Phantom Pain hatte nichts davon. Die Story war nicht mehr als ein Lückenfüller, die Open World war langweilig, Skull Face war eine einzige Enttäuschung und Charaktere wie Ocelot wurden zum nervigen Sidekick. The Phantom Pain hat praktisch all das nicht gemacht, was Ground Zeroes richtig gemacht hat. Man hätte sich ganz einfach wie in Ground Zeroes auf einen größeren Hub einigen sollen anstatt zwei leblose Open Worlds wie in The Phantom Pain anzubieten. Sobald The Phantom Pain linearer wurde, wurde auch die narrative wieder interessant. Aber das waren halt alles sehr seltene Momente.
Und damit hat Kojima bei mir gerade wieder die alten Wunden aufgerissen, obwohl ich mich nun bestimmt schon fast 1 Jahr nicht mehr zu MGS V geäußert habe
Was mir die aktuellen Aussagen mitteilen: Er sah das Unglück kommen, hielt aber an einem verworfenem Konzept fest. Ground Zeroes hätte aber beweisen sollen, dass das die Formel war, die für MGS V genau die richtige war und das alleine die schiere Größe der Spielwelten von The Phantom Pain nicht automatisch ein gutes Spiel daraus machen, egal, wie gut das eigentliche Gameplay ist.
Wie oft sollte ich mir das Spiel dann kaufen? Alle 3 Monate 40€? Bis ich dann die gesamte Staffel beisammen habe. xD
Alter der Typ ist echt durch. Das er seine Arroganz immer so offen legen muss. Niemand versteht ihn er war mit seinen Gedanken allen weit voraus ähnliches plauderte er auch bei Death Stranding das ihn niemand versteht besonders die Amerikaner seine Kulturell nicht so entwickelt wie Italiener oder Franzosen. xD