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PlayStation Vita feiert heute 10. Geburtstag – über eine unglückliche Konstellation

Eigentlich sollte im Sommer der Online-Store der PlayStation Vita schließen. Nach Protesten der Fan-Gemeinde lenkte Sony ein und gab bekannt, dass die digitalen Regale noch ein bisschen verfügbar bleiben. So feiert der berüchtigte Sony-Handheld heute doch noch einen nicht komplett traurigen 10. Geburtstag.

Am 17. Dezember 2011 ist PlayStation Vita erstmals in Japan erschienen, erst im Folgejahr eroberte die Vita auch den Westen. Wobei, „erobert“ ist in diesem Kontext natürlich der völlig falsche Ausdruck. Der Handheld wird heute rückblickend als kommerzieller Misserfolg betrachtet.

Für das technisch überlegene Gerät gab es einfach kein Vorbeikommen am Nintendo 3DS. Fans der PS Vita glauben noch heute, dass daran in erster Linie Sony selbst Schuld trägt. Das Marketing um den Handheld klang schnell ab, die First-Party-Unterstützung noch schneller.

Erst mit der PSP drang Sony in das von Nintendo dominierte Handheld-Business ein. Und mit der PS Vita verabschiedete man sich schon wieder. In Japan kam die PS Vita durchaus gut an, deshalb haben einige der leckersten Software-Häppchen auch dort ihren Ursprung.

Sony selbst hat zu wenig beigetragen

Fans lieben den Handheld heute noch für Spiele wie Persona 4 Golden, Gravity Rush, Zero Escape oder Ys: Memories of Celceta. Sony selbst hatte bis auf Tearaway kaum gelungene Titel selbst beizutragen. Uncharted: Golden Abyss und Killzone: Mercenary dürfen wohl als die publikumswirksamsten Vorstöße gewertet werden.

Doch es reichte nicht.

Heute dominiert Nintendo den Handheld-Markt wieder als alleiniger Player und hat die Grenzen zwischen Handheld und TV-Gaming mit der Nintendo Switch verschwimmen lassen. Einen Sony-Handheld wird es vermutlich nie wieder geben.

„Not our business“, sagte Jim Ryan. Dass sich daran mit dem Mega-Erfolg der Switch und der beliebten PS5 etwas geändert hat, steht kaum zu erwarten. Das Konsolengeschäft ist ein Geschäft mit Erfolgsgarantie für Sony. Was im Handheld-Markt damals möglich war, zeigte die PSP auch nach Verkaufszahlen. Der PS Vita ist das leider nicht gelungen.

Welche Erfahrungen habt ihr mit der PS Vita gemacht?

Bildmaterial: Sony

3 Kommentare

  1. „Not our business“, sagte Jim Ryan.
    Da ist es einfach den Sündenbock auszumachen. :D
    Mal im Ernst der Braten war lange durch, bevor Jim Ryan das Zepter in die Hand nahm. Es lag einfach an der mangelnden Unterstützung an 1st-Party Titeln. Die PS Vita war überraschend sehr beliebt im Heimatland Japan, aufgrund der riesigen JRPG Auswahl. Das ist genau das Problem, so ungern ich das zugebe, werden JRPG immer noch als Nische verpönt.

    Hier hätten wir mehr solcher Uncharted: Golden Abyss gebraucht. Das ist ein Paradebeispiel, welches die Funktionen der PS Vita vollumfänglich nutzen, das Touchpad in Kombination den Rätseln war klasse. Es hätte mehr solcher Spiele gebraucht. Rachet and Clank wäre genau das richtige gewesen, war auf der PSP immer sehr beliebt. Ich frage mich auch wo blieb ein Jak and Daxter für die Vita von Naughty Dog? Auch hier wäre ein neuer Ableger genau das richtige gewesen. Und mehr 3rd Support hätte auch nicht geschadet, abseits von den Japano Rollenspielen.



    Ein großes Problem waren auch die Custom Speicherkarten, warum SONY nicht einfach Micro SD genommen hat, bleibt mir ein Rätsel. Dennoch ist es eine tolle Konsole, auch heute noch. Spiele selbst damit aktuell immer mal wieder. Es gab mal immer wieder Patente in der Richtung von den Japanern und hoffe sie kommen irgendwann mal wieder gestärkt zurück. Nintendo und Valve haben es ja demonstriert, Handheld Geräte sind immer noch gefragt. :thumbup:

  2. So wie ich das sehe, kam die Vita einfach nur zum falschen Zeitpunkt raus. Das war die Ära der Smart Phones, die auch heute wie ich finde beliebter sind als sie es verdienen. Mich wundert es, dass sich unter diesen Umständen der 3DS gut geschlagen hat. Gegen Alltagsgeräte die mehr oder weniger das gleiche tun anzukommen ist nicht leicht.

    Alles auf Sony zu schieben und zu meinen "Sie haben nicht genug getan" ist mMn Copium mal tausend. Die Industrie hat sich zu der Zeit komplett gewandelt. Wenn man sich mal ansieht, was Third Party Developer die nicht zu Sony's Riege gehören, mit dem Ding angestellt haben, fällt sehr schnell auf, dass da nicht viele neue oder speziell für die Handheld konzipierte Spiele dabei waren. Sagen wir es doch einfach mal so wie es ist: viele Entwickler und Publisher haben die Vita schamlos als Portmaschine missbraucht. PS2 Trilogien, PS3 Trilogien, schlechte PS4 Ports. Das war der Haupt Line-Up der Konsole. Und wirklich geändert hat sich dieser Trend auch nicht, da die einzigen beiden Handhelds die heute noch existieren (Switch, Steam Deck) ebenfalls nur mit Ports bekleckert sind. Traditionelle Handheld Konsolen haben seit 2011 keinen Platz mehr im Markt.

    Nur sehr wenige Developer waren auch interessiert darin etwas originelles zu entwickeln. Der Westen hatte komplett keine Interesse. Ein Metal Gear hat gefehlt. Ein Final Fantasy hat gefehlt. Ein Tekken hat gefehlt. Selbst ein neuer Kingdom Hearts wollte nicht auf dieser Konsole tanzen. Die PSP war da deutlich bunter und hatte auch mutige Experimente wie Coded Arms, die versucht haben ein full blown Third Person Shooter auf einem Handheld zu sein, der nur ein Analog Stick hatte. Wenn ich daran denke, was ich alles mit der PSP verbinde, dann fallen mir nur sehr wenige von Sony publishte Spiele ein. Ich finde da hat Sony nur das einzig Richtige getan und das sinkende Schiff verlassen.

  3. Für mich bis heute der beste Handheld jedenfalls was die Hardware betrifft. Ich gebe da auch Sony die Schuld für das scheitern. Man muss das halt den Entwicklern etwas schmackhaft machen. Am Anfang gab es Spiele und dann war Ende und mein Lieblings handheld Entwickler Imageepoch hat auch nix gemacht.

    So schade um dieses Meisterwerk an Hardware :(

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