Als Nintendo die neue Nintendo Switch OLED vorstellte, waren viele Nintendo-Fans überrascht und enttäuscht. Zuvor gab es zahlreiche Meldungen rund um eine „Nintendo Switch Pro“, die technisch besser sein und sogar 4K-Unterstützung bieten sollte.
Doch noch mehr überrascht waren laut Bloomberg die Entwickler, die bereits an 4K-Spielen mit einem Software-Toolkit gearbeitet haben, das sie von Nintendo bekamen. Wie Bloomberg berichtet, arbeiteten mindestens 11 Firmen, darunter Zynga, mit Tools von Nintendo für 4K-Switch-Spiele und eine Konsole, die es gar nicht gibt.
Bloomberg kann mindestens 11 Studios bestätigen
Laut den Quellen von Takashi Mochizuki und Olga Kharif arbeiten Teams von 11 Spielefirmen mit den 4K-Entwicklungs-Kits für die Switch. Die Unternehmen seien über die ganze Welt verstreut, von großen Publishern bis hin zu kleinen Studios. Namentlich nennt der Bericht dabei Zynga.
Bloomberg und Mochizuki halten daran fest, dass diese Switch, die auch 4K-Spiele darstellen kann, weiterhin zu Nintendos Plänen gehört. Sie wird frühestens Ende 2022 erscheinen, wie mit der Sache betraute Quellen gegenüber Bloomberg verraten hätten.
Nintendo und Zynga dementieren sofort
Nintendo hat gegenüber Bloomberg eine Liste von Fragen zu dieser Berichterstattung als „inaccurate“ abgelehnt. Bei Twitter verbreitete man kurz nach Veröffentlichung des Artikels ein Statement.
Der Bericht, wonach Nintendo Tools liefere, um die Spiele-Entwicklung für eine Nintendo Switch mit 4K-Unterstützung voranzutreiben, sei „falsch“ und entspreche nicht der Wahrheit. Zynga-Sprecherin Sarah Ross stellte ebenfalls klar, dass die Firma „kein 4K-Entwicklerkit von Nintendo“ habe.
Diese Entwickler-Kits sind natürlich eigentlich eine übliche Sache. Sie bieten normalerweise die Technik, die auch Endkunden erwarten dürfen, bieten aber zusätzlichen Speicher für Debugging-Software und zusätzliche Anschlüsse, um die Arbeit zu erleichtern. Das Original-Kit der Switch überträgt die Signale mit einer Auflösung von 1080p auf den Fernseher. Das neue Entwickler-Kit laut Bloomberg in 4K.
Die 4K-Switch hat schon eine lange Geschichte
Bloomberg berichtet schon seit über einem Jahr über eine neue Switch, die unter anderem ein größeres OLED-Display bieten soll. Das hat sich bekanntlich bewahrheitet. Ursprünglich war auch ein schnellerer Chip von Nvidia geplant, der 4K-Grafik am TV möglich machen sollte. Der Grund dafür, dass sich die Pläne geändert hätten, sei laut Bloomberg die Komponentenknappheit während der Coronavirus-Pandemie, mit der nicht nur Nintendo zu kämpfen hat.
Dass die ursprünglichen Pläne konkurrenzfähiger gewesen wären als die Switch OLED, liegt auf der Hand. Die technische Lücke zur PlayStation 5 und Xbox Series wird immer größer, auch wenn die Switch aktuell noch erfolgreich ist.
Gleichwohl räumt Bloomberg ein, dass eine 4K-Switch vielleicht nie erscheint. Nintendo habe aus strategischen Gründen oder wegen technischen Herausforderungen schon oft Produkte zurückgestellt. Als Beispiel nennt Bloomberg das Schlaf-Gadget, das Nintendo 2014 sogar offiziell angekündigt hatte und das nie erschienen ist.
Auch bei Videospielen fährt man diese Strategie offensichtlich. Pikmin 4 beispielsweise ist seit Jahren „fast fertiggestellt“ und zuletzt gab es Gerüchte um eine Metroid Prime Trilogy, die nur auf den richtigen Zeitpunkt wartet.
Bildmaterial: Nintendo