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Im Test! Ghost of Tsushima: Director’s Cut

TitelGhost of Tsushima: Director’s Cut
Japan20. August 2021
Sony Interactive Entertainment
Nordamerika20. August 2021
Sony Interactive Entertainment
Europa20. August 2021
Sony Interactive Entertainment Europe
SystemPlayStation 4, PlayStation 5
Getestet fürPlayStation 5
EntwicklerSucker Punch Productions
GenresAction-Adventure
Texte
Deutschland Nordamerika Japan
VertonungDeutschland Nordamerika Japan

Huch! Zum mittlerweile zweiten Mal dürfen wir Jin Sakais Reise auf der Insel Tsushima begleiten und auch bei diesem Mal habe ich es mit dem Sightseeing etwas übertrieben. Der Director’s Cut zu Ghost of Tsushima bietet nicht nur alle bisherigen Inhalte für PS4 und PS5, sondern auch neue Abenteuer auf der Insel Iki und einiges mehr. Deshalb setzt dieser Test den Fokus vor allem auf die neuen Inhalte auf der Insel Iki. Falls ihr unseren Test zur PS4-Version von Ghost of Tsushima noch nicht gelesen habt, könnt ihr das hier nachholen.

Die Politik um die verschiedenen Editionen des Director’s Cut ist bei vielen Fans umstritten, denn wer das Abenteuer von Jin bereits erlebt hat, muss gut aufpassen, damit er nicht die falsche Edition im Einkaufswagen hat. Wir verraten euch, ob die Iki-Erweiterung den Preis wirklich wert ist und wer unbedacht bei dem Director’s Cut zugreifen kann.

Alles neu macht Iki

Die wohl größte Neuerung des Director’s Cut sind Jins Abenteuer auf der Insel Iki. Hier trifft Jin auf die neue Bedrohung durch die Schamanin „Adler“, die mit ihren Giftmischungen versucht, die Gedanken von Menschen zu manipulieren und so neue Krieger für sich zu gewinnen. Auf der Insel muss sich Jin mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen und den Kampf gegen den Adler aufnehmen.

Auch die Insel Iki sieht wirklich atemberaubend aus.

Keine Sorge, wir werden euch keine Details der Geschichte verraten, doch wir können euch eine kurze Einschätzung zur Story geben. Wie auch im Hauptableger ist die Geschichte nicht unbedingt das, was uns im Director’s Cut vorantreibt. Besonders die Nebencharaktere, die im Hauptteil des Spiels vorkamen, kommen hier viel zu kurz. Nur Yuna erhält einen kurzen Gastauftritt auf der Insel, alle anderen Charaktere finden – wenn überhaupt – nur eine kurze Erwähnung in einem Nebensatz.

Die neuen Nebencharaktere, die mit der Geschichte auf Iki dazukommen, sind leider nicht so tiefgründig wie Masako, Ishikawa, Norio und die anderen Charaktere aus dem Hauptspiel. Eigentlich trefft ihr auch nur auf zwei relevante Charaktere, während alle anderen Figuren nur gesichtslose Nebendarsteller sind.

Mehr vom Gleichen

»Die Insel Iki hat atemberaubende Landschaften zu bieten. Von Blumen übersäten Feldern bis hin zu schroffen Küsten brilliert die Insel mit allem, was Mutter Natur zu bieten hat.«

Vor allem die Stärken, mit denen das Hauptspiel punkten konnte, werden in der Erweiterung fortgeführt. Die Insel Iki hat atemberaubende Landschaften zu bieten. Von Blumen übersäten Feldern bis hin zu schroffen Küsten brilliert die Insel mit allem, was Mutter Natur zu bieten hat. Während meiner acht Spielstunden, die ich für die Hauptgeschichte benötigt habe, konnte ich nicht einmal alle Areale erleben.

Viele Nebenquests bieten versteckte Höhlen voller Schätze und weitere spannende Orte, die erkundet werden wollen. Die Mythischen Geschichten sind ebenfalls mit an Bord und bieten einen spannenden Showdown mit einem Bossgegner und neue Ausrüstung, die es zu sammeln gilt. Vor allem deshalb lohnt es sich, auch nach der abgeschlossenen Hauptgeschichte weiter die Insel zu erkunden.

»Natürlich hat die Insel neben zahlreichen Haupt- und Nebenquests allerlei Nebenaktivitäten zu bieten. Neben den bekannten Bambusständen, Haikus und (zu meiner Freude) Onsen gibt es einige neue Aktivitäten.«

Natürlich hat die Insel neben zahlreichen Haupt- und Nebenquests allerlei Nebenaktivitäten zu bieten. Neben den bekannten Bambusständen, Haikus und (zu meiner Freude) Onsen gibt es einige neue Aktivitäten, die ihr absolvieren könnt. Die wohl herausforderndste Aktivität ist der Bogenschießstand. Hier müsst ihr in einer vordefinierten Zeit eine bestimmte Anzahl an Zielen treffen. Durch die reale Pfeilphysik braucht es einiges an Übung, um im rechten Winkel die Ziele schnellstmöglich zu treffen.

Neben den Schießständen gibt es außerdem Schreine mit Rätseln und einige Heiligtümer, die bestimmten Tieren gewidmet sind. So beherbergt Iki nicht nur das natürliche Habitat für Affen, sondern auch für Katzen und Hirsche, die allesamt gestreichelt werden wollen.

Welche Edition soll es sein?

Komm her, Kitty kitty!

Der Schwierigkeitsgrad des Director’s Cut ist meiner Meinung nach etwas angezogen worden. Natürlich kann es auch an der langen Pause liegen, die zu meiner letzten Spielsession bestand, doch auch nach sämtlichen Spielstunden kam es mir so vor, dass Iki eine größere Herausforderung darstellt. Ansonsten hat Iki leider kaum Neuerungen zu bieten. Eine neue Fähigkeit für Jin gibt es nicht, sondern für sein Pferd: Ihr könnt nun auf Gegner zustürmen und ihnen so Schaden zufügen.

Wer sich trotzdem in Jins neues Abenteuer stürzen will oder es bislang verpasst hat, hat die Qual der Wahl. Insgesamt gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, den Titel zu erwerben. Falls ihr das Spiel bislang noch nicht erlebt habt, könnt ihr natürlich zur Vollversion greifen. Allerdings müsst ihr euch hier entscheiden, ob ihr lieber die PS4- oder gleich das Paket aus PS4- und PS5-Version kaufen wollt, denn ein nachträgliches Upgrade ist nicht möglich.

Wer das Abenteuer von Jin schon besitzt, kann sich nur die Iki-Erweiterung zu einem geringeren Preis kaufen. Allerdings müsst ihr auch hier drauf achten, ob ihr lieber zur PS4- oder zur PS5-Version greifen wollt.

PS5-Version mit einigen Neuerungen

Falls ihr im Besitz einer PlayStation 5 seid, lohnt es sich allemal, die paar Euro für die PS5-Version mehr zu investieren. Die PS5-Version bietet eine 4K-Auflösung bei stabilen 60 FPS. Diese werden in der Regel auch immer erreicht, nur wenn es etwas mehr Action auf dem Bildschirm gibt, sinkt die Bildrate etwas ab.

»Doch das wohl beste Feature des Director’s Cut ist das haptische Feedback des PS5-Controllers.«

Doch das wohl beste Feature ist das haptische Feedback des PS5-Controllers. Werft ihr beispielsweise euren Greifhaken, um damit Hindernisse aus dem Weg zu räumen, blockiert die Schultertaste etwas, um Jins Anstrengung zu simulieren. Durch die Vibrationen des Controllers werden euch Wetterverhältnisse, das Hufgetrappel eures Pferdes oder der Untergrund angezeigt. Auch das Spannen des Bogens fühlt sich durch die adaptiven Trigger immersiver an als zuvor.

Durch den Lautsprecher des Controllers dringt außerdem die Stimme des Adlers zu euch durch, was gut zum Geschehen auf der Insel Iki passt (ohne zu viel zu spoilern). Mit den Schamanen gibt es außerdem einen neuen Gegnertyp, der die Gegnerhorden durch seinen Gesang verstärkt. Dieser Gesang ist ebenfalls durch den Lautsprecher des Controllers zu hören, genauso wie die meditativen Gesänge bei den Haikus. Dieses Feature verschafft den Kämpfen und den Meditationen eine ganz neue Atmosphäre, die ich gerne schon früher gehabt hätte.

Solltet ihr euch Iki entgehen lassen?

Von der japanischen Lippensynchronisation habe ich nicht so viel gemerkt. Im Hauptspiel sind einige Zwischensequenzen zu sehen, in denen die Charaktere im Fokus stehen und bei denen man tatsächlich beobachten kann, dass die Lippen synchron zum Gesprochenen sind. Da die Figuren auf der Insel Iki allerdings nicht so sehr in den Vordergrund rücken und auch bei Zwischensequenzen nicht so im Fokus stehen, konnte ich hier die Lippensynchronität nur erahnen. Schade, denn die ferne Sicht auf die Charaktere trägt dazu bei, dass sie nur oberflächliche Figuren bleiben.

Packt den Rucksack für euren Trip nach Iki

Die Iki-Erweiterung triumphiert mit den gleichen Stärken des Hauptspiels, weist aber auch die gleichen Schwächen auf. Vielmehr sind die Charaktere nur oberflächliche Figuren, deren Schicksal uns einen feuchten Kehricht kümmert. Doch wer wie ich mehr von Jins Vergangenheit erfahren möchte und sich einfach nicht an der Insel Iki sattsehen kann, kann bedenkenlos zugreifen. Ihr habt Ghost of Tsushima noch nie gespielt? Dann gibt es mit der großartigen PS5-Version keine Ausrede mehr!

 

Story

Eine neue Bedrohung wartet auf der Insel Iki. Ihr müsst verhindern, dass die Gefahr nicht auf eure Heimat Tsushima überschwappt.

Gameplay

Wie auch im Hauptspiel stehen euch zahlreiche Möglichkeiten offen, wie ihr eure Kämpfe bestreitet. Fordert die Gegner direkt heraus oder greift aus dem Hinterhalt aus an.

Grafik

Was auf PlayStation 4 schon von hoher Qualität war, wird auf PlayStation 5 umso mehr getoppt. Wenn ein Spiel einen Fotomodus verdient hat, dann Ghost of Tsushima.

Sound

Durch die Wiedergabe der Stimmen aus dem Controller tauchte ich noch mehr in den Inselkomplex ein als je zuvor.

Sonstiges

Blätter flüstern nah. Ein guter Freund beim Grasen. Und die Katze döst.

Bildmaterial: Ghost of Tsushima: Director’s Cut, Sony / Sucker Punch

2 Kommentare

  1. Schöner Test!
    Habe mir ja auch noch mal die PS5-Vollversion geholt/ die alte PS4 Version ist verkauft, und muss sagen, dass ich auch hauptsächlich von dem Controller Feedback von den Neuerungen begeistert bin. Das erste mal fiel es mir auf, als ein Flötenspiel angestimmt wurde.
    Insel Iki bin ich noch nicht angegangen, da ich kurz vor dem beenden des ersten Kapitels stehe (ist ja zu Beginn des 2. dann zugänglich) und schon gehört habe, dass es etwas anspruchsvoller sein wird, so dass ich auch dann wohl erst mal die Hauptgeschichte vorantreiben werde, um noch etwas stärker zu werden ;)
    Schade dass die Neben Charaktere aus dem Hauptteil keine große Rolle hier mehr spielen, denn sie sind mir doch sehr ans Herz gewachsen. Freue mich aber dennoch, auf die Erweiterung!

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