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JPGAMES.DE: raz0rback2s Spiele der Dekade

Wer mich flüchtig kennt, der kann mein Meisterwerk des Jahrzehnts sehr leicht erraten. Wer mich gut kennt, für den dürfte auch der dicht folgende Platz dahinter keine Überraschung sein. Für die weiteren Titel auf meiner Liste muss man aber tiefer gehen und in meine Seele blicken. Die ist verrückt, liebt es übertrieben, auch mal düster, kann brutal sein, aber ist vor allem herzlich.

Hier sind meine Spiele des vergangenen Jahrzehnts:

raz0rback2s Spiele der Dekade
Platz 5: God of War
Was God of War besonders für mich auszeichnet und neben vielen anderen Lobeshymnen vielleicht noch nicht so sehr erwähnt wurde, ist die Art, wie Nebenaufgaben über die Charaktere erzählt und dargeboten werden. Kratos ist dabei der ungeduldige Spieler, der nicht so viel Zeit hat und nur schnell durch die Hauptgeschichte flitzen will, um seinen Freunden zu erzählen, wie cool alles war und dass er das Spiel des Jahres gespielt hat. Atreus aber ist der neugierige Komplettierer, der mit seiner naiven Art jeder noch so schaurigen Gestalt helfen will. So schlägt man sich quasi durch das Erledigen oder auch Nicht-(gleich)-Erledigen der Aufgaben auf die Seite von Kratos oder Atreus und das Ganze ist noch in die Geschichte eingebunden. Sehr einzigartig, sehr besonders, sehr Spiel des Jahrzehnts.
Platz 4: Yakuza 0
Ersetzt gerne die 0 hinter Yakuza durch eine x-beliebige andere Zahl, das Ergebnis bleibt das gleiche: Yakuza ist ein grandioses Meisterwerk und ist glücklicherweise dann auch endlich im Westen eingeschlagen und hat sich vor allem in diesem Jahrzehnt einen Namen gemacht. Zwar habe ich mit Teil 4 die Reihe entdeckt, aber ich erwähne Yakuza 0 doch noch mal gesondert, denn sollte es da draußen noch irgendwelche Skeptiker geben, dann gebt ihnen ein paar Stunden mit Yakuza 0 und die Skepsis dürfte sich in Wohlgefallen auflösen. Das Highlight schlechthin wird für mich immer Majimas erste Szene bleiben. Vielleicht zeigt man diese einfach Skeptikern, dann hat man bereits in 15 Minuten überzeugt.
Platz 3: Persona 3 Portable
“Portable???” Entschuldigt, ich habe das Original auf PS2 verpasst und ich weiß, was alles die portable Version nicht mitbringt, aber was sie eben doch alles in sich hat, das ist nun mal perfekt. Außerdem kam das Original ja schließlich nicht im vergangenen Jahrzehnt auf den Markt. Gut, hätten wir das aus dem Weg geschafft! Dann will ich nur noch schnell erwähnen, wie auch Persona 3 mich einfach über seine tollen Charaktere gewonnen und mich durch das düstere Setting in seinen Bann gezogen hat. Wie die Gruppe über sich hinauswächst und ihre neue Stärken entdeckt, war für mich der Höhepunkt des Spiels, das kein anderes Persona mehr so perfekt eingebunden hat. Schließlich noch das Finale selbst, das dieses Abenteuer auch unvergesslich macht. Aigis, ich liebe dich! So, jetzt ist es raus…
Platz 2: Dark Souls III
Man muss glaube ich nicht mehr viele Worte über Dark Souls verlieren, aber wenn ich ein Spiel ein zweites und sogar drittes Mal durchspiele, was ich sonst nie tue, dann muss das wahrlich etwas heißen. Der dritte Teil ist für mich die Perfektion eines ungemein befriedigenden Spielprinzips, das zu Recht ein eigenes Genre erschaffen hat. Dabei verliere ich mich noch nicht mal in den ganzen Story-Fetzen, die mindestens genauso viel Aufmerksamkeit erregt haben. Es ist das Erforschen, das Entdecken, auch mal Versagen und am Ende dennoch siegen, das dieses Spiel einem so meisterhaft lehrt. Durch Teil 3 habe ich mich auch größtenteils ohne Online-Komponente geschlagen, was diesem Ausflug nochmal eine besondere Note verpasst hat.
Platz 1: The Legend of Heroes: Trails in the Sky
Wenig überraschend setzt sich für mich das Rollenspiel schlechthin an die Spitze. Dabei kann ich auch keinen Teil aus der Trilogie picken, sondern sehe es eher als Gesamtwerk. Es hat für mich alles, was ein meisterhafter Genre-Vertreter dafür mitbringen muss: Hervorragende Dialoge und klasse Charaktere, eine dicht gesäte Geschichte rund um die Welt, in der man sich befindet, und erklärt, wie diese funktioniert. Einen Plot-Twist im ersten Teil, der einen aus den Socken haut und den man nie mehr vergisst. Teilweise verstörende Story-Details in späteren Teilen, aber auch ein tolles Kampfsystem, das zum Experimentieren einlädt und das auch nach zahlreichen Stunden nie langweilig wurde. Dass jeder NPC eine eigene Geschichte erzählt, die man ganz für sich und optional erleben kann, ist dabei das Sahnehäubchen und macht für mich Trails in the Sky zu einem Meisterwerk, das ich in dieser Hinsicht mit nichts vergleichen kann.

Bildmaterial: From Software / Bandai Namco Entertainment, Atlus, Sega, Sony, Nihon Falcom / XSEED