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Im Test! Dragon Quest Builders 2

TitelDragon Quest Builders 2
Japan20. Dezember 2018
Square Enix
Nordamerika12. Juli 2019
Square Enix
Europa12. Juli 2019
Square Enix
SystemNintendo Switch, PlayStation 4
Getestet fürPlayStation 4
EntwicklerOmega Force
GenresSandbox-Rollenspiel
Texte
Deutschland 
VertonungJapan

Bildmaterial: Dragon Quest Builders 2, Square Enix, Nintendo

Die ersten Reaktionen, als Square Enix Dragon Quest Builders ankündigte, waren wohl zu Recht ein wenig von Verwirrung geprägt. Eine Mischung aus Dragon Quest und Minecraft? Wie soll das funktionieren?! Das Spiel konnte allerdings mit seinem niedlichen Stil und seinem Bau-System überzeugen.

So sehr, dass ein zweiter Teil vor der Tür steht, welcher zahlreiche Neuerungen mit sich bringt. Darunter ist ein Mehrspieler-Modus nur eines der offensichtlichsten neuen Dinge. Ob die Formel noch weiter ausgebaut oder komplett zerstört wurde, haben wir uns für euch auf PlayStation 4 angeschaut.

Erbauen ist verboten!

Die Story setzt knapp 100 Jahre nach dem ersten Teil an und basiert lose ein wenig auf Dragon Quest 2, so wie der Vorgänger bereits lose auf dem allerersten Dragon-Quest-Spiel aufbaute. Somit gab es in der Welt von Dragon Quest Builders 2 vor vielen, vielen Jahren Hargon, einen Herrscher über die Monster. Dieser diente Malroth, dem Gott der Zerstörung.

Jemand mit einem solchen Titel hat natürlich gemeinsam mit seinem Gefolge nur eines im Sinn: Dinge kaputtmachen. Doch beide wurden letztendlich aufgehalten, was aber die riesige Folgeschaft von Hargon nicht daran hinderte, weiterhin für Zerstörung und Chaos zu sorgen. Unter dem Namen „Die Kinder Hargons“ scharen sich zahlreiche Monster zusammen und unterdrücken die Menschheit.

Die größten Feinde der Kinder Hargons sind sogenannte Erbauer. Hierbei handelt es sich um Menschen, welche die Fähigkeit haben, Dinge zu bauen oder aus anderen Materialien etwas Neues zu erschaffen. Da dies genau das Gegenteil von dem ist, was Hargons Gefolgschaft möchte, nämlich zerstören, jagt man noch heute alle Erbauer.

Das Ende ist nah…

Ihr übernehmt letztendlich die Rolle eines solchen Erbauers, dessen Geschlecht ihr auswählen könnt. Auf einem Schiff wacht ihr auf, nur um festzustellen, dass ihr von Monstern gefangen wurdet. Diese nutzen dann eure Fähigkeiten, um ihr Schiff zu reparieren, lassen euch aber wissen, dass euer Ende bevorsteht.

Dazu kommt es jedoch nicht, denn das Schiff geht in einem Sturm unter. Nur euer Erbauer überlebt den Crash, trifft kurz darauf aber auf eine andere, bisher völlig unbekannte Person. Diese hört auf den Namen Malroth, welcher sein Gedächtnis verloren hat, aber erstaunlich gut darin ist, Dinge kaputtzumachen und zu kämpfen.

Nach kurzer Zeit erfahrt ihr, dass die Insel, auf welcher ihr gestrandet seid, die Insel des Erwachens ist und sie ab sofort euch gehört. Dort könnt ihr nun völlig frei alles nach euren Wünschen gestalten. Allerdings stehen nicht wirklich viele Mittel zur Verfügung, weshalb es dann auf eine andere Insel geht. Dort beginnt euer Abenteuer dann endlich wirklich, denn dort lernt ihr neue Dinge und neue Mitstreiter kennen, die euch auf eure Insel begleiten sollen.

Ärmel hochkrempeln, es wird gebaut

Zu dem Zeitpunkt, an dem ihr in Grünfeld landet, könnt ihr noch nicht wirklich viel. Mithilfe eines Hammers ist es möglich, Dinge in der Umgebung abzubauen und in eurem Inventar zu verstauen. Dies reicht von Blöcken, aus denen der Boden gemacht ist, hin zu Bäumen, um Holz zu gewinnen, oder sogar ganze Möbelstücke, die ihr falsch platziert habt. Als Erbauer könnt ihr also nicht nur erschaffen, sondern auch mehr oder weniger zerstören. Beim Sammeln von Material hilft euch übrigens Malroth, welcher immer mit euch unterwegs ist.

»Ihr müsst nicht immer die gesamte Arbeit übernehmen, denn die Bewohner eurer Dörfer oder Städte helfen euch.«

Die erste Insel dient letztendlich als großes Tutorial, um euch nach und nach neue Funktionen und Werkzeuge zu geben, mit denen ihr dann bei Rückkehr auf eure eigene Insel ordentlich loslegen und drauflos bauen könnt.

Ihr bekommt immer eine Hauptaufgabe, welche als nächstes großes Ziel ansteht. Dazwischen, oder zum Erreichen dieses Zieles, stehen dann zahlreiche kleine Mini-Aufgaben, welche euch die Bewohner der Gegenden auftragen. Sei es Material sammeln, Gemüse anbauen oder einen bestimmten Raum bauen, die Aufgaben sind recht vielfältig, enden aber logischerweise meist darin, dass ihr etwas baut.

Das Schöne hieran ist, dass euch viel dabei geholfen wird, beispielsweise in Form von Bauplänen. So erinnere ich mich beispielsweise gern daran, wie ich den Plan bekam, ein Badehaus zu bauen. Hierfür bekam ich dann den Bauplan, welcher der Erbauer kurzerhand auf dem Boden an der von mir gewählten Stelle platzierte. Dort wurde mir dann angezeigt, welche Materialien, Blöcke und Möbel ich platzieren muss, damit es ein hübsches Bad wird. Nichts verpflichtet mich jedoch, ein Bad immer nach diesem Vorbild zu bauen, dank des Raum-Systems.

Restaurants, Badehäuser, Scheunen und vieles mehr

Das Raum-System ist in Dragon Quest Builders 2 sehr wichtig, denn damit können vor allem die Bewohner der Welt interagieren und quasi ein Leben führen. Damit alle in Sicherheit schlafen können, ist beispielsweise ein Schlafzimmer nötig. Ein solcher Raum besteht dabei aus einer Art Bett und einer Lichtquelle. Befinden sich diese Dinge in einem Raum, erkennt das Raum-System: Oha, ein Schlafzimmer! Und bezeichnet dies künftig auch dementsprechend.

Doch dabei hört es nicht auf. Baut ihr beispielsweise zwei Räume aneinander, wovon einer eine Küche und ein anderer ein Essensraum ist, erkennt das Spiel automatisch, dass es sich hierbei um ein Restaurant handelt. Es gibt zahlreiche dieser Kombinationen, wovon euch Dragon Quest Builders 2 auch einige vorgibt, aber vieles wird auch zufällig durch Platzieren von Möbeln entdeckt. So habe ich den Topf-Raum entdeckt! Was der bringt, keine Ahnung, aber ich hatte immerhin einen coolen Raum voller Töpfe!

Ihr müsst aber nicht immer die gesamte Arbeit übernehmen, denn die Bewohner eurer Dörfer oder Städte helfen euch. Als Beispiel nehmen wir wieder Grünfeld, den Bauernhof. Dort pflanzt ihr im Laufe der Geschichte zahlreiche Gemüsesorten an. Das Einzige, was ihr jedoch dann noch machen müsst, ist das Ernten der Pflanzen. Die Felder werden von euren fleißigen Helfern gegossen. Diese gehen allesamt ihrem Tagesablauf nach, was viel Leben in die Dörfchen bringt.

Glück geht durch den Magen

Je glücklicher ihr eure Bewohner macht, desto mehr Herzen sammelt ihr ein. Auf eurer eigenen Insel könnt ihr diese nutzen, um neue Bauteile oder Möbel freizuschalten, die ihr dann herstellen könnt. Auf den anderen Inseln könnt ihr die Herzen nutzen, um die jeweiligen Dörfer aufzuwerten. Je höher das Level, desto fleißiger sind die kleinen Bienchen, welche durch die Gegend wuseln. Doch nicht immer sind sie am Arbeiten, denn der Tagesablauf beinhaltet auch etwas essen, baden oder auf die Toilette gehen. Natürlich können diese Dinge nur erledigt werden, wenn ihr die jeweiligen Räume dafür zur Verfügung stellt.

Nicht nur die Bewohner müssen ihren Magen mit leckeren Speisen füllen. Auch ein mächtiger Erbauer bekommt irgendwann Hunger. Ist euer Charakter hungrig, kann er nicht mehr rennen und regeneriert keine Lebensenergie mehr. Apropos rennen: Auf Knopfdruck lauft ihr schneller, jedoch nur für kurze Zeit. Im Laufe des Spiels lassen sich Renngeschwindigkeit und Ausdauer erhöhen.

In Dragon Quest Builders 2 müsst ihr, um nötige Materialien zu finden oder Aufgaben zu erfüllen, oft weite Wege zurücklegen. Damit ihr schneller hin- und herspringen könnt, gibt es Wegepunkte, die ihr aktivieren und künftig direkt dahin springen könnt. So eine Exkursion ist jedoch selten ohne Komplikationen, denn zahlreiche Monster stellen sich euch in den Weg.

Kämpfe als nette Nebentätigkeit

Die Kämpfe laufen recht simpel ab, denn eines ist der Erbauer rein vom Design her gar nicht: Ein Kämpfer. Ihr könnt mithilfe einer Waffe zuschlagen, doch euer Begleiter Malroth ist der eigentliche Monster-Schlachter. Dafür müsst ihr in Boss-Kämpfen mit taktischen Tricks erst einmal dafür sorgen, dass der Feind überhaupt angegriffen werden kann, aber darüber möchte ich euch gar nicht zu viel verraten. Im Großen und Ganzen ist der Erbauer jedoch recht schwach und benötigt oft die Hilfe von Dorfbewohnern in den Kämpfen, welche ihr auch mit neuen Waffen ausrüsten und somit verstärken könnt.

Ein wenig zum Nachdenken bringen euch auch die Rätsel des ersten Erbauers. Diese sind in der Welt zu finden, manchmal sehr einfach, oft aber auch versteckt. Diese stellen euch ohne weitere Erklärung vor die Aufgabe, durch das Erbauen etwas zu erwirken oder zu verändern. Ein einfaches Beispiel: Füllt ein Becken mit Wasser! Wie macht man das? Indem einfach der Block entfernt wird, welcher das Wasser davon abhält, ins Becken zu fließen. Es gibt aber auch tatsächlich kniffligere Rätsel als dieses simple Beispiel.

Als Belohnung hierfür bekommt ihr Minimedaillen, welche Kenner der Serie bekannt sein dürften. Diese könnt ihr auf eurer eigenen Insel bei dem alten Einsiedler abgeben, welcher den Erbauer zu Beginn des Spiels auf die Reise schickt. Immer, wenn ihr eine bestimmte Anzahl an Münzen abgegeben habt, erhaltet ihr eine Belohnung.

Urlaub mit Freunden auf einer Insel, die ihr selbst gestalten könnt

Die eigene Insel, auf der ihr machen könnt, was ihr wollt, dient nicht nur euch selbst als Schauplatz zum Bauen. Eine große Neuerung in Dragon Quest Builders 2 ist die Möglichkeit, mit anderen Spielern gemeinsam zu bauen. Dabei könnt ihr, wenn ihr wollt, mit komplett fremden Spielern neue Gebäude bauen und Abenteuer erleben. Am sinnvollsten ist es aber wahrscheinlich, mit Freunden zusammen zu spielen und sich richtig abzusprechen.

Auf der eigenen Insel spielt sich auch einiges an Story-Abenteuern ab, aber die meiste Zeit wird die Geschichte auf anderen Inseln fortgeführt. Dies hilft auch dabei, sein eigenes Tempo festlegen zu können. Es empfiehlt sich jedoch natürlich, die Geschichte weiter zu spielen, bevor man zahlreiche Gebäude baut, da man ja im Laufe der Story immer mehr Dinge freischaltet.

»Ein sehr hilfreiches Feature ist die Tasche, welche unabhängig von eurem Inventar immer verfügbar ist. Diese birgt quasi unendlich viel Platz.«

Ein sehr hilfreiches Feature ist die Tasche, welche unabhängig von eurem Inventar immer verfügbar ist. Diese birgt quasi unendlich viel Platz, womit ihr euch nie Sorgen darüber machen müsst, einen Gegenstand nicht aufnehmen zu können. Auch das Bauen ist dadurch deutlich angenehmer, da ihr eure gesammelten Blöcke nicht unbedingt in einer Kiste aufbewahren müsst und immer Zugriff darauf habt.

Manche Materialien müsst ihr aber gar nicht mehr einsammeln, denn nach dem Beenden von Grünfeld könnt ihr kleine Inseln besuchen, auf denen die Story nicht vorangetrieben wird. Dort findet ihr nicht nur zahlreiche Bau-Materialien, sondern habt auch eine kleine Aufgabe, für die es eine tolle Belohnung gibt: Findet alle geforderten Objekte, beispielsweise verschiedene Pflanzensorten, und erhaltet einen unendlichen Vorrat von einem Material.

Nie wieder Probleme mit Holz zu haben hilft bei einem solchen Spiel sehr. Wirklich spaßig ist das Suchen nach den gewünschten Objekten nicht unbedingt, zumal die „kleinen“ Inseln eigentlich absolut riesig und komplett unspektakulär sind.

Was braucht ein Spiel heutzutage, um für zahlreiche coole Social-Media-Beiträge zu sorgen? Richtig, einen Foto-Modus! Dieser ist auch hier vorhanden, mit verschiedenen Filtern und Einstellungsmöglichkeiten. Square Enix geht allerdings noch einen Schritt weiter als viele andere Spiele und gibt die Möglichkeit, die Bilder direkt im Spiel mit anderen zu teilen. Es werden sogar regelmäßig Wettbewerbe stattfinden, bei denen die Spieler nach Thema Bilder hochladen können. Andere Erbauer können Bilder mit einem „Gefällt mir“ ausstatten, was dann für wöchentliche Best-of-Listen sorgt.

Niedlicher Grafik-Stil mit schönen Melodien

Wir haben die PlayStation-4-Version von Dragon Quest Builders 2 getestet, welche ohne technische Probleme lief. Das Spiel ist sicher kein Witcher 3, aber der Stil des Spiels ist charmant und passt für dieses Genre sehr gut. Selbst mit zahlreichen Dörflern auf dem Bildschirm, die durch die Gegend wuseln, bleibt das Spiel flüssig. Ich persönlich mag den Grafik-Stil hier sehr, zumal die Dörfler alle auch durch ihre Bewegungen und Gesichtszüge einiges an Persönlichkeit erhalten.

Die Dragon-Quest-Reihe war schon immer die Heimat von schönen Melodien. Auch Dragon Quest Builders 2 ist da keine Ausnahme. Natürlich gibt es viele bekannte Songs, oft in neuer Version. Ist ein Kampf gewonnen, gibt es die gewohnte Fanfare, bei einem Level-up eures Erbauers den üblichen Jingle. Eine Sprachausgabe gibt es nicht, abgesehen von freudigen oder traurigen Geräuschen der Bewohner.

Ein würdiger Nachfolger wurde hier erbaut!

»Mit Dragon Quest Builders 2 erwartet euch einiges an Arbeit, aber es ist spaßige Arbeit. Man muss natürlich grundsätzlich Lust auf dieses Genre haben, denn wer hier ein Rollenspiel erwartet, ist leider an der falschen Adresse. Auf PlayStation 4 macht der Titel viel Spaß, ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass die Nintendo-Switch-Variante aufgrund der Mobilität der Konsole für flotte Spielrunden sorgen kann. Durch die zahlreichen Quests und die niedlichen Dorfbewohner fühlt sich dieser Teil deutlich lebendiger an als das erste Dragon Quest Builders. Wer den ersten Ableger mochte, wird Dragon Quest Builders 2 sehr wahrscheinlich noch mehr mögen.«

 

Lose auf Dragon Quest 2 basierend, schließt Dragon Quest Builders 2 direkt an seinen Vorgänger an und wirft euch in eine von Zerstörung beherrschte Welt.
Ihr baut mit eurem Hammer Objekte ab, nur um dann an anderer Stelle wieder neue Dinge zu errichten. Dragon Quest meets Minecraft, was erstaunlich gut funktioniert.
Niedliche Mischung aus gewohntem Dragon-Quest- und Chibi-Stil.
Bekannte Melodien, teilweise in neuer Form. Auch neue Lieder sind natürlich vorhanden.
Im Multiplayer-Modus könnt ihr gemeinsam mit Fremden oder mit Freunden zahlreiche Dinge errichten. Die Texte sind komplett Deutsch, mit ein bis zwei kleinen Fehlerchen.

 

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