Hakenkreuze in Games: USK-Freigabe jetzt möglich

In der kürzlich erst wieder angestoßenen Debatte um Hakenkreuze in Videospielen gibt es nun eine überraschende Wende. Die USK darf ab sofort in Einzelfällen selbst die Altersfreigabe erteilen, selbst wenn Spiele verfassungswidrige Symbole wie eben Hakenkreuze zeigen. Das war bislang nicht möglich. Die USK wendet dafür die sogenannte Sozialadäquanzklausel an.

Die Verbreitung von Hakenkreuzen und anderen verfassungswidrigen Symbolen ist grundsätzlich verboten. Strenge Ausnahmen gibt es für Forschung, Lehre, Wissenschaft, Dokumentationen und Kunst. Die USK wird nun allerdings die Sozialadäquanzklausel anwenden, die andere Medien wie eben Spielfilme schon seit Jahrzehnten beanspruchen. Möglich wurde das aber nicht durch eine Entscheidung der USK, sondern durch eine neue Position der Obersten Landesjugendbehörden (OLJB), die ihrerseits alle Altersfreigaben der USK formal absegnen.

Für Spielehersteller entfällt damit das abstrakte Risiko der strafrechtlichen Verfolgung. Ein neues Wolfenstein, das Hakenkreuze darstellt, könnte ein ganz normales Prüfungsverfahren durch die USK durchlaufen. Auch für kunstvolle Spiele wie Attentat 1942 wäre nun der Weg frei. Die Macher des Spiels wurden kürzlich in Berlin mit einem Spielepreis ausgezeichnet, das Spiel selbst durfte aber nicht gezeigt werden.

via Gameswirtschaft, Titelbild: Attentat 1942