Diese Nachricht schlug heute ein wie eine Bombe. Es war hinlänglich bekannt, dass Tatsumi Kimishima nur eine Art Übergangs-Präsident für Nintendo wird. Kimishima hatte die Nachfolge des verstorbenen Satoru Iwata 2015 angetreten. Nun übergibt der 68-Jährige den Staffelstab an Shuntaro Furukawa, 46 Jahre jung und seit 1994 bei Nintendo. 11 Jahre lang war Furukawa in Deutschland. Nun steht er an der Spitze von Nintendo.
Bei der heutigen Vorstellung der aktuellen Geschäftszahlen hatte auch Furukawa seinen ersten großen Auftritt. Und er gibt gleich mal die Richtung vor. Nintendo „muss den Fokus auf Dinge legen, die nur wir bieten können“, sagte Furukawa bei der heutigen Konferenz, berichtet das Wall Street Journal. „Andernfalls verlieren wir den Grund, zu existieren.“
Furukawa kommt aus der Finanzabteilung von Nintendo und hatte bisher eher mit Investoren und Analysten das Vergnügen, als mit Spiele-Entwicklung wie sie einst Satoru Iwata ausübte. Furukawa hat bisher keine Spiele entwickelt und war auch nicht an der Entwicklung von Konsolen beteiligt, aber von Kennern wird er als enthusiastischer Gamer beschrieben. Auf die Frage, welches Spiel er gerade mag, war seine Antwort: Golf Story.
Das Wall Street Journal zitiert auch Hideki Yasuda vom Ace Research Institute: „Ich habe ihm unzählige Fragen zu Zahlen gestellt, aber wir sind in der Vergangenheit auch ganz oft plötzlich beim Chat über Games gelandet.“ Tatsumi Kimishima wird Nintendo als Berater für den neuen CEO an der Seite von Shigeru Miyamoto weiterhin zur Verfügung stehen. Für ihn sei es in seinem Alter schwierig geworden, so viel herumzufliegen.
Furukawa sagte, er wolle Nintendo Switch nun einem noch breiteren Publikum zugänglich machen. Er verwies dabei auch auf Nintendo Labo. Ein Kurs, den schon Kimishima eingeschlagen hatte. Schon vor Monaten wurde bekannt, dass Nintendo weitere „Peripherie-Geräte“ für Nintendo Switch plant. Vor einigen Wochen beauftragte man sogar eine externe Kapitalfirma, nach Start-up-Ideen Ausschau zu halten.