Als großer Fan der Sonic-Reihe ist dieses Jahr für mich ein kleines Fest. Erst veröffentlicht SEGA mit Sonic Mania ein klassisches Spektakel, welches an die Qualität der ersten Spiele anknüpfen kann, und der nächste 3D-Ableger steht mit Sonic Forces ebenfalls bald an. Auf der Gamescom 2017 hatte ich die Gelegenheit, eine aktuelle Demo des neuen Titels, in welchem ihr euren eigenen Charakter erstellen könnt, auszuprobieren.
In der Demo konnte ich vier Level anspielen, wovon eines im Vergleich zur E3-Demo gänzlich neu war. Bei der ersten Stage handelte es sich um ein Level mit Modern Sonic, welcher quasi die aktuelle Sonic-Ära und somit die 3D-Stages darstellt. Hierbei düste ich in rasanter Geschwindigkeit durch das Level und wich dabei Hindernissen und Gegnern aus. Die Fähigkeiten kennt man bereits aus den aktuelleren Ablegern. Diese beinhalten beispielsweise auf Knopfdruck mit rasanter Geschwindigkeit zu rennen und dabei Gegner ohne Probleme einfach wegzustoßen, oder mithilfe der sogenannten „Homing-Attacke“ Gegner direkt anzuvisieren und anzugreifen. Natürlich ist es für Sonic wichtig, sich mit Ringen, welche überall in den Level verteilt sind, auszustatten. Denn wenn er getroffen wird und keine Ringe besitzt, verliert ihr und müsst beim letzten Checkpoint starten.
Die erste Stage brachte mir das, was ich an den aktuellen Sonic-Spielen mag, wenn sie denn mal gut sind: Flotte Action, eine coole Umgebung und ein sehr guter Soundtrack. Auch ließ sich Sonic trotz der hohen Geschwindigkeit gut steuern, was natürlich wichtig ist.
Bei dem zweiten Level konnte ich den klassischen Sonic steuern, welcher mit Gameplay aus den ersten Spielen überzeugen kann. Dort besitzt ihr nicht viele Fähigkeiten, aber die benötigt man auch nicht unbedingt. In der Demo musste man in einem Bosskampf gegen Eggman kämpfen, dem Bösewicht der Sonic-Reihe. Dieser begann als Hommage an den allerersten Kampf gegen den Eiermann in Sonic 1, entwickelte sich dann aber nach ein paar Treffern zu einer neuen Form. Darin musste man den Angriffen ausweichen und Eisenkugeln, welche Eggman nach Sonic wirft, zurückwerfen. Das war nun nicht schwer, aber aufgrund von wenigen Ringen für mich doch ein bisschen kniffliger als ich zugeben möchte.
Wirklich interessant wurde dann die dritte Stage, denn darin übernahm man die Kontrolle über einen Avatar-Charakter. Diese könnt ihr in der Vollversion selbst erstellen und dabei aus acht verschiedenen Tierarten wählen. Jede Art besitzt eigene Vorteile, beispielsweise einen kleinen Doppelsprung oder dass man bei einem Treffer noch immer einen Ring behält. Der Avatar-Charakter besitzt eine Art Enterhaken, mit dem er quasi die Homing-Attacke von Sonic nachahmen und sich somit zu Gegnern ziehen kann. Auch ist es damit möglich, an in der Luft schwebenden Vorrichtungen zu schwingen oder beim rasanten Rasen um die Ecke zu driften. Letzteres macht der Charakter automatisch, also rennt man nun nicht andauernd in Wände.
Das gefiel mir persönlich sehr gut.
Bevor das Level gestartet wurde, bekam ich die Auswahl über drei verschiedene Waffen. Diese öffnen euch in den Stages selbst unterschiedliche Wege und bringen somit einen großen Wiederspielwert. Die Feuerwaffe kann beispielsweise dafür genutzt werden, mithilfe eines Flammenwerfers die Gegner zu grillen, oder durch die Elektrowaffe erhaltet ihr eine lange, elektrische Peitsche. In den Stages selbst findet ihr auch die in Sonic Colors erstmalig vorgestellten Wisps. Sammelt ihr also einen Feuer-Wisp ein, während ihr die passende Waffe habt, könnt ihr beispielsweise in der Luft mithilfe von feurigen Explosionen mehrfach springen. Mit dem Elektro-Wisp ist es möglich, sich an Ring-Ketten entlangzuziehen und somit schnell ganze Abschnitte eines Levels zu absolvieren.
Erstmalig zeigte SEGA ein Tag-Team-Level. Darin steuert ihr Sonic und den Avatar-Charakter gleichzeitig und könnt jederzeit zwischen den beiden wechseln, wobei dies recht automatisch geschieht, je nachdem welche Fähigkeit ihr nutzt. Kurz nach Beginn der Stage konnte ich auch eine Tag-Team-Fähigkeit nutzen: den Double-Boost. Hierfür musste nur schnell eine Taste gedrückt werden, um die Fähigkeit aufzuladen, aber es sah dann umso imposanter aus, wie die beiden Charaktere mit absolut rasanter Geschwindigkeit durch die Gegnermassen und eine Pyramide hinaufdüsten. Die Musik änderte sich dabei ebenfalls und sicherlich beeindruckt das nicht jeden so sehr wie mich, aber es hat mich in dem Moment echt gepackt. Direkt darauf ging es im freien Flug in die Pyramide, wobei man seine Fluggeschwindigkeit ebenfalls erhöhen konnte.
In der Pyramide selbst gab es dann verschiedene Wege das Level abzuschließen, je nachdem welche Waffe man mit sich führt. Hier fiel mir dann aber auch auf, dass die Steuerung doch etwas schwammiger ist, als mir lieb wäre. Um von Zahnrad zu Zahnrad in dieser doch äußerst mechanischen Pyramide zu springen, brauchte ich einige Anläufe, um die Entfernungen besser einschätzen zu können. Hinzu kamen dann immer wieder haufenweise Gegner, die es zu besiegen galt, und irgendwie fühlte es sich alles einfach danach an, den Spieler nach der riesigen Raserei ein wenig zu bremsen, damit das Level nicht direkt wieder vorbei ist. Der Fokus bei dem gesamten Spiel wird wohl aber sowieso darauf liegen, die Level mehrfach zu spielen um die unterschiedlichen Wege zu erkunden und um die in jedem Level versteckten roten Münzen zu finden. Diese bringen im vollen Spiel wahrscheinlich wieder diverse Boni, wie es in den aktuellen Ablegern meist der Fall war.
Ich persönlich war von der Sonic-Forces-Demo beeindruckt, aber die schwammige Steuerung mit dem Avatar-Charakter beunruhigt mich etwas. Grafisch hat mich das Spiel aber durchaus überzeugt. Gespielt wurde auf einer normalen PlayStation 4 und es lief absolut flüssig, trotz der flotten und zahlreichen Action, welche sich auch im Hintergrund abspielte. Richtig begeistern konnte mich jedoch der Soundtrack, wobei dies keine Überraschung ist. Denn auch wenn die Sonic-Spiele in den letzten Jahren für viele Diskussionen sorgten, so war der Soundtrack durchweg gut und auch Sonic Forces scheint da keinen Unterschied zu machen. Ich freue mich auf das neue Abenteuer mit Sonic und ich denke, dass Fans des blauen Igels hier durchaus auf ihre Kosten kommen werden.