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Im Test! Hyrule Warriors: Chronik der Versiegelung oder auch: „eine Mission geht noch“

Titel Hyrule Warriors: Chronik der Versiegelung
Japan 06. November 2025
Koei Tecmo
Nordamerika 06. November 2025
Nintendo
Europa 06. November 2025
Nintendo
System Nintendo Switch 2
Getestet für Nintendo Switch 2
Entwickler Koei Tecmo / AAA Games Studio
Genres Hack and Slay
Texte
Deutschland Nordamerika Japan
Vertonung Deutschland Nordamerika Japan

Inzwischen erwartet uns mit Hyrule Warriors: Chronik der Versiegelung bereits der dritte Warriors-Ableger zur Zelda-Reihe. Ähnlich wie „Zeit der Verheerung“ die Vorgeschichte von „Breath of the Wild“ spielbar machte, befasst sich „Chronik der Versiegelung“ mit den Ereignissen aus der Vergangenheit mit Prinzessin Zelda, die in „Tears of the Kingdom“ eine wichtige Rolle spielen. Zusammen mit König Rauru und anderen bekannten Persönlichkeiten aus dem Hauptspiel kämpft man sich also erneut im Warriors-Stil durch epische Schlachten gegen Monsterhorden.

Wer „Zeit der Verheerung“ gespielt hat, weiß jedoch, dass das Entwicklerteam damals keine 1:1-Vorgeschichte umgesetzt hat, sondern vielmehr eine Alternativhandlung präsentierte. Ob euch das auch in „Chronik der Versiegelung“ erwartet, verrate ich euch in den nächsten Zeilen.

Wer braucht schon Link!

Wer The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom gespielt hat, erinnert sich vermutlich daran, dass Prinzessin Zelda zu Beginn des Spiels durch mysteriöse Vorkommnisse in die Gründungszeit von Hyrule geschleudert wird. Verwirrt über ihren Aufenthaltsort lernt sie schnell König Rauru und Königin Sonia kennen. Beide sind aktuell damit beschäftigt, der Plage – eine Manifestation von Groll und Boshaftigkeit – Einhalt zu gebieten. Diese breitet sich auf einige Bereiche des Landes aus.

Da Zelda wie König und Königin über Lichtkräfte verfügt, beschließt sie, den beiden zu helfen. Sie widmet sich dem Studium ihrer Fähigkeiten, während sie zeitgleich einen Weg sucht, um in ihre Zeit zurückzugelangen. Dabei lernt sie nicht nur, besser mit ihren Fähigkeiten umzugehen, sondern erfährt ebenso mehr über die Vergangenheit der Sonau, die einst die Oberfläche bevölkerten, deren antike Technologie, die Konstrukte, sowie andere Relikte.

Da sich das Königreich gleichzeitig in seiner Gründungsphase befindet, knüpft König Rauru Kontakte zu den anderen Völkern, die in Hyrule leben. Dazu gehört das Wüstenvolk der Gerudo, das derzeit mit Ganondorf einen männlichen Herrscher hat. Durch seine bösen Machenschaften gelangt er an einen Mysterienstein und wird zum Dämonenkönig Ganondorf, der eine Armee von Monstern auf Hyrule hetzt. Das neugegründete Reich sieht sich somit seiner ersten Bewährungsprobe gegenüber und stellt sich den mächtigen Monsterhorden entgegen.

Das Konstrukt und der Krog

Neben dem für Zelda typischen Handlungsstrang mit bekannten Charakteren trefft ihr in Chronik der Versiegelung auf weitere Persönlichkeiten, die ihre eigene Motivation in dieser turbulenten Zeit verfolgen. Einer von ihnen ist Calamo. Er ist ein reisender Krog, der seinen Wald zurückgelassen hat und nach einem Ort sucht, an dem er Wurzeln schlagen kann. Auf seiner Reise wird er von einem mysteriösen Konstrukt begleitet, das nicht nur gut mit dem Einhänder umgehen kann, sondern auch sehr wortkarg ist. Beide scheinen der Armee des Dämonenkönigs feindlich gegenüberzustehen, ihre Beweggründe werden jedoch erst im Laufe der Handlung deutlich.

Der zusätzliche Handlungsstrang von Calamo und dem mysteriösen Konstrukt ist gut in die bekannte Geschichte rund um Zeldas Vergangenheitsreise eingeflochten. Ein Grund dafür ist, dass Calamo nicht nur ein schlagfertiger Krog ist, sondern auch eine glaubhafte Motivation für seinen Auftritt besitzt. Gleiches gilt für das mysteriöse Konstrukt und dessen Verhalten. Das sorgt für einen zusätzlichen Anreiz, die Handlung kennenzulernen. Denn wer Tears of the Kingdom bereits kennt, hat durch die Erinnerungsvideos im Spiel bereits eine Vorstellung davon, wie die Geschichte von Chronik der Versiegelung verläuft.

Muss man Tears of the Kingdom kennen?

Einige Spieler und Spielerinnen werden sich eventuell die Frage stellen, ob sie diesen Warriors-Teil spielen können, ohne Tears of the Kingdom gespielt zu haben. Grundsätzlich lautet die Antwort ja. Chronik der Versiegelung erzählt eine in sich schlüssige und zusammenhängende Geschichte, die die Vorgeschichte vom Hauptspiel darstellt. Dabei werden keine wesentlichen Handlungsstränge aus dem Hauptspiel gespoilert. Falls man anschließend Tears of the Kingdom spielt, wird man bei einigen Szenen, die mit dem Versiegelungskrieg zusammenhängen, nur vermutlich nicht ganz so überrascht sein.

Gleichzeitig werden bestehende Wissenslücken gefüllt, falls man Tears of the Kingdom bereits kennt und wissen möchte, wie genau König Rauru und seine Weisen in der Vergangenheit dem Dämonenkönig entgegengetreten sind. Bei mir kam es nicht nur einmal vor, dass ich mir dachte: „Ah, okay. So sind nun die Übergänge innerhalb der Erzählung.“ Wer das alles bereits zur Genüge kennt oder sich damit viel auseinandergesetzt hat, den wird die Handlung allerdings wenig überraschen. So tauchen unter anderem Szenen aus den Erinnerungsvideos von Tears of the Kingdom logischerweise auch in diesem Spiel auf.

Zum Glück gibt es die Erzählung vom mysteriösen Konstrukt und Calamo, die das ein wenig ausgleicht. Des Weiteren dürfen sich Spielende auf eine gute Erzählstruktur freuen. Das Spiel wird unter anderem in vielen wunderschönen Zwischensequenzen erzählt. Diese motivieren nicht nur für bevorstehende Schlachten, sondern sind gleichzeitig eindrucksvoll inszeniert – insbesondere in Bosskämpfen. Manchmal fühlte es sich für mich so an, als würde ich einen sehr guten Actionfilm spielen.

Krieger und Kriegerinnen, versammelt euch

Apropos gut inszeniert. Das gilt ebenfalls für die verfügbaren spielbaren Charaktere. Im Grunde sind alle bekannten Gesichter aus dem Hauptspiel vorhanden. Da wäre zum einen König Rauru, der den Gegnern mit seinen Lichtkräften und seiner mächtigen Sonanium-Lanze den Garaus macht. Daneben darf seine ältere Schwester, Mineru, nicht fehlen, die dank ihres Wissens über die Sonau und die Konstrukte die Monster in die Enge treibt.

Nicht zu vergessen ist Zelda, die sich dem Dämonenkönig ebenfalls mit ihren Lichtkräften entgegenstellt. Unterstützt werden diese Charaktere von tapferen Soldaten der hylianischen Armee. Im Laufe des Spiels gesellen sich dazu weitere Charaktere aus allen Völkern des Landes, sodass sich am Ende eine gute Anzahl unterschiedlicher spielbarer Charaktere ergibt. Sie sind mit verschiedenen Waffen wie Lanzen, Zweihändern oder Bögen ausgestattet und wollen gemeinsam mit uns das Böse bezwingen.

Mit den passenden Charakteren geht es anschließend von Mission zu Mission, um den Monsterhorden Einhalt zu gebieten. Dabei bleibt Chronik der Versiegelung dem typischen „Hyrule Warriors“-Gameplay treu. Mit Kombinationen aus normalen und starken Angriffen schnetzelt ihr euch durch die Vorposten in den jeweiligen Gebieten und erobert diese zurück. Dabei warten zwischenzeitlich Kommandanten wie Moblins oder Leunen auf euch und in vielen Fällen ein großer Bossgegner am Ende.

Persönliche Charaktertechniken

Dabei wurden, wie in Zeit der Verheerung, Mechaniken aus dem Hauptspiel übernommen. Wenn ihr einem Angriff perfekt ausweicht, läuft die Zeit langsamer und ihr könnt mehrere Angriffe ausführen, um die Schwachpunktanzeige des Gegners zu durchbrechen. Dieses Gameplay-Element wurde um die Charaktertechniken erweitert, die jedem Charakter nach Belieben auf den Aktionstasten des rechten Controllers zugewiesen werden können.

Mit diesen Charaktertechniken lassen sich unter anderem die gefährlichen Angriffe der Gegner brechen, die sich durch eine rote Aura ankündigen. Stürmt beispielsweise ein Leune auf euch zu, könnt ihr diesen mit der passenden Charaktertechnik kontern und dessen Verteidigung brechen. Gleiches gilt für Flugmonster. So schießt Zelda etwa mit der entsprechenden Charaktertechnik Lichtpfeile auf ihre Gegner und bringt sie zu Boden. Das funktioniert übrigens auch, wenn Gegner Sprungangriffe ausführen.

Zwar haben die Charaktertechniken eine gewisse Abklingzeit, sie erweitern das bestehende Gameplay aber so weit, dass man nicht nur blind auf die Gegner einschlägt. Es gilt, die jeweiligen Schwachpunkte der Gegner herauszufinden und diese dann in den passenden Situationen anzugreifen und zu kontern. Das ist in der Regel effizienter, vor allem bei einem höheren Schwierigkeitsgrad.

Flammenwerfer voraus

Ebenfalls auf den Aktionstasten verteilen lassen sich die Sonau-Bauteile, die man aus Tears of the Kingdom kennt. Während sie im Hauptspiel mit Links Fähigkeiten zusammengesetzt werden konnten, um beispielsweise Rätsel zu lösen oder sich selbst ein Gefährt zu basteln, dienen die Bauteile hier fast nur dem Angriff. So können Gegner mit dem Flammenwerfer verheizt, mit dem Frostwerfer eingefroren oder mithilfe eines Hydranten weggespült werden.

Da Gegner ebenfalls elementare Schwächen besitzen können, sollte man immer die passenden Sonau-Bauteile ausgerüstet haben. Glücklicherweise lassen sich die Bauteile auf die jeweiligen Tasten beliebig verteilen und auch im Laufe des Kampfes ändern. Das macht das Kampfgeschehen sehr dynamisch und ermöglicht eine schnelle Anpassung der eigenen Taktiken, während man zwischen den Charakteren wechselt.

Mit jedem Einsatz verbrauchen Sonau-Bauteile Energie. Diese füllt sich entweder mit der Zeit wieder auf oder kann, wenn es schnell gehen soll, mit einer Batterie aufgefüllt werden. Batterien sind auf dem Schlachtfeld versteckt oder stehen in begrenzter Anzahl im Inventar zur Verfügung. Der Verbrauch gilt auch für bestimmte Angriffsaktionen einiger Charaktere.

So besitzt Mineru beispielsweise nicht nur Kombinationen aus normalen und starken Angriffen, sondern letztere lassen sich mit Sonau-Bauteilen erweitern. Am Ende eines starken Angriffs fügt dann noch der Flammenwerfer Schaden zu oder Gegner werden mit dem Ventilator weggeblasen. Bis zu einem gewissen Grad lassen sich die Sonau-Bauteile in den jeweiligen Slots austauschen.

Nicht nur abwechslungsreich

Die Sonau-Bauteile sind zwar vorhanden, ich habe sie im Laufe meiner Spielzeit jedoch nicht immer wahrgenommen. Das liegt unter anderem daran, dass sie sich den Platz mit den Charaktertechniken auf den Aktionstasten teilen. In der Regel hatte ich das Gefühl, dass mich Letztere besser im Kampf voranbringen. Es gibt zwar Bauteile wie den Hydranten, der speziell bei schlammüberzogenen Monstern hilft, und wenn ich diesen benötigte, habe ich diesen fix ausgerüstet.

Im späteren Verlauf des Spiels tauchen jedoch unterschiedliche Gegnertypen auf, sodass man auf dem Schlachtfeld häufiger zwischen den verschiedenen Sonau-Bauteilen wechseln muss. Das kann den Spielfluss schon mal geringfügig stören.

Zwar lässt sich ebenfalls die rechte Schultertaste mit einer Aktion wie den Sonau-Bauteilen belegen, diese bietet sich allerdings gut für die Rakete an. Damit lassen sich vor allem Missionen auf Zeit schnell bewältigen. Das ist insofern praktisch, da ich den Eindruck hatte, dass die Bewegungsgeschwindigkeit der Charaktere beim Laufen im Vergleich zum letzten Teil etwas reduziert wurde.

Wem beim vielen Fliegen mit der Rakete die Ersatzbatterien ausgehen, sollte bei eroberten Feldlagern haltmachen. An dieser Stelle bietet sich eine kurze Verschnaufpause an. Je nach eingestelltem Schwierigkeitsgrad werden die Herzen der Charaktere sowie die Ersatzbatterien wieder aufgefüllt. Gleichzeitig können dort Vorräte in nützliche Effekte in den Bereichen Kampf, Unterstützung und Spezial investiert werden. Dadurch erhalten die Charaktere mehr Erfahrungspunkte oder die Spezialanzeige lädt sich schneller auf. Das ist wirklich praktikabel.

Synchron und Synthese

Neben den gewohnt eindrucksvollen Spezialangriffen dürft ihr euch auf neue Synchronangriffe zweier Charaktere freuen. Wenn Charaktere in der Nähe kämpfen, füllt sich nach und nach eine Synchronleiste. Sind die Leisten beider Charaktere aufgefüllt, führen die Verbündeten, die am nächsten zueinander stehen, einen mächtigen Synchronangriff aus. Je nach Charakterkombination und je nachdem, welchen Charakter ihr gerade steuert, ergeben sich daraus unterschiedliche Synchronangriffe.

So greift Zelda in ihrem Synchronangriff grundsätzlich mit ihrem Lichtbogen an, anschließend führt der zweite Charakter seinen Synchronangriff aus. Führt Zelda mit Rauru einen Synchronangriff aus, bündeln beide ihre Lichtkräfte in Form von zwei mächtigen Lichtstrahlen, die auf die Gegner abgefeuert werden. Diese Spezial-Synchronangriffe sehen nicht nur spektakulär aus, sondern richten ebenso großen Schaden an.

Für weitere Abwechslung im alltäglichen Schnetzeln sorgen die Synthese-Angriffe, die bestimmten Charakteren als Charaktertechnik zur Verfügung stehen. Das mysteriöse Konstrukt kann beispielsweise an seinen Einhänder ein Bokblin-Horn oder den Stachel eines Echsalfos kleben, um zusätzlichen Schaden zuzufügen und die gegnerische Abwehr zu durchbrechen.

In der Luft spielt die Musik

Noch abwechslungsreicher sind die Flugmissionen, die das mysteriöse Konstrukt und Calamo an wenigen Stellen absolvieren. Dabei verwandelt sich das Konstrukt in ein flugfähiges Konstrukt, welches mit Sonau-Energie durch die Gegend düst, während Calamo auf seinem Rücken Platz nimmt. Gleichzeitig werden mit der Sonau-Energie Laserstrahlen auf fliegende Gegner abgefeuert. Mithilfe erweiterbarer Sonau-Bauteile lässt sich in der Luft dann sogar ein Griock auf den Boden der Tatsachen zurückbringen.

Die Flugmissionen sind imposant inszeniert, bleiben in den meisten Fällen aber leider nicht mehr als eine nette Abwechslung. Das liegt zum einen daran, dass die Missionen nicht allzu oft vorkommen. Gleichzeitig hat mir die Mobilität der Bodenschlachten gefehlt. Die Flugroute ist vorbestimmt, genauso wie die Sonau-Bauteile, die einem zur Verfügung gestellt werden. So habe ich die Variation der normalen Missionen ein wenig vermisst, obwohl die Flugmissionen durch ihre Inszenierung wirklich Spaß machen.

Abseits der Hauptmission

Abseits der Hauptmissionen, die man nach ca. zehn bis zwölf Stunden abgeschlossen hat, erwarten einen auf der Karte natürlich noch jede Menge weitere Missionen und Aufgaben, um die 100 % vollzumachen. Da gibt es Missionen zum Freischalten von Charakteren und Fähigkeiten, zum Aufwerten von Waffen oder zur Erledigung von Kameradenaufträgen. Letztere kann man als kleine Nebenmissionen betrachten, die sich oft fast wie von selbst erfüllen.

Bei Kameradenaufträgen müssen bestimmte Ziele erreicht werden, indem zum Beispiel bestimmte Charaktere eine gewisse Anzahl an Gegnern während einer Schlacht besiegen, Spezialangriffe ausführen oder die Schwachpunktanzeige von Monstern leeren. Wer gerne die 100 % im Spiel erreichen möchte, ist damit gut bedient.

Gleiches gilt für die Rückeroberung von Hyrule. Nachdem Ganondorf über das Land hergefallen ist, färbt sich die Karte von Hyrule schwarz-rötlich. In unterschiedlichen Missionen gilt es, die Gebiete neben der Hauptmission von den Monsterhorden zu befreien. Ansonsten lassen sich weitere Aufgaben, die in dem Gebiet liegen, wie die Verbesserung von Fertigkeiten, nicht freischalten. Das ist erst möglich, nachdem das besetzte Gebiet befreit wurde.

Das Problem dabei ist, dass zurückeroberte Gebiete nach einiger Zeit wieder zu besetzten Gebieten werden können. Das bedeutet, dass in dem Gebiet einmalig eine weitere Mission erscheint, in der man verhindern muss, dass es erneut besetzt wird. Dieses Prinzip mag im Zuge der Geschichte und der Macht von Ganondorf irgendwie Sinn ergeben. Allerdings fühlen sich diese Missionen etwas spielstreckend an.

Meiner Meinung nach hätten solche zusätzlichen Missionen besser in weitere Missionen gesteckt werden können, die im Untergrund oder im Himmel stattfinden. Im Vergleich zu den Bodenschlachten in Hyrule gibt es nur wenige Schlachten in diesen Gebieten. Das ist insoweit schade, da diese in Tears of the Kingdom von Bedeutung sind und sich weitreichend erkunden lassen.

Technisch sauber

Während Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung bei sehr vielen Gegnern auf dem Bildschirm die technischen Grenzen der alten Switch teilweise sehr ausreizte, lief Chronik der Versiegelung bei meinem Durchgang in der Regel flüssig, ohne dass mir Framerate-Einbrüche aufgefallen sind. Selbst wenn sich viele Monster in den Vorposten tummelten, liefen die Animationen flüssig und kamen nicht ins Stocken.

Gleiches gilt für die bereits angesprochene, sehr gute Inszenierung der Zwischensequenzen, die einfach Spaß machen. Dazu trägt ebenfalls die deutsche Vertonung bei. Erneut sind unter anderem Florian Hoffmann als König Rauru, Julia Casper als Zelda und Paulina Weiner als Königin Sonia mit von der Partie und machen ihre Sache hervorragend. Dazu gesellen sich die typischen Zelda-Soundtracks, die ruhige Momente gut unterstreichen und gleichzeitig heroische Ereignisse noch pulsierender wirken lassen.

Aufbruch in Hyrule – Eine Mission geht noch

Wer seine letzten Wissenslücken zu Tears of the Kingdom und dem Versiegelungskrieg schließen möchte, für den ist Hyrule Warriors: Chronik der Versiegelung genau das Richtige. Aber auch diejenigen, die bislang noch nichts mit Tears of the Kingdom am Hut hatten, aber die Warriors-Teile mögen, können mit diesem Spiel ihre Freude haben. Immerhin wird in dem Spiel nur die Vorgeschichte von Tears of the Kingdom erzählt.

Leider hat sich das Durchspielen der Haupthandlung etwas kurz angefühlt und einige wenige Missionen spielstreckend. Ein wenig mehr Abwechslung zwischen Untergrund-, Hyrule- und Himmelmissionen hätte dem Spiel generell gutgetan.

Allerdings gibt es jede Menge zu tun: Wer alles freischalten möchte, ist mehr als doppelt so lange mit dem Titel beschäftigt. Das gewohnt gute Gameplay wurde um die Charaktertechniken und Synchronangriffe erweitert, sodass sich erneut spektakulär große Monsterhorden bezwingen lassen. Gleichzeitig sind die Schlachten und Zwischensequenzen eindrucksvoll inszeniert. Dazu tragen der kraftvolle Soundtrack und die sehr guten Synchronsprecher und Synchronsprecherinnen bei, sodass ich mir dachte: „Okay, eine Mission geht noch.“

 

Story

In Hyrule Warriors: Chronik der Versiegelung reist Zelda durch mysteriöse Vorkommnisse in die Gründungszeit von Hyrule. Dort unterstützt sie König Rauru und Königin Sonia im Kampf gegen den Dämonenkönig Ganondorf. Die Handlung verknüpft bekannte Charaktere mit neuen Figuren wie Calamo und einem mysteriösen Konstrukt. Auch Spielende ohne Vorkenntnisse aus TotK können der Handlung folgen, welche durch eindrucksvolle Zwischensequenzen eine motivierende Erzählweise bietet.

Gameplay

Bekannte Mechaniken werden um individuelle Charaktertechniken und vielseitig einsetzbare Sonau-Bauteile erweitert. Dadurch wirken Kämpfe taktischer und dynamischer. Trotz kleinerer Schwächen im Spielfluss bleibt das Spiel durch spezielle Angriffe wie Synchron- und Synthese-Angriffe, Flugmissionen und zahlreiche Nebenaufgaben stets motivierend und bietet auch nach Abschluss der Hauptmissionen viel zu tun.

Grafik

Eindrucksvolle Zwischensequenzen motivieren beim Durchspielen und unterstützen die Erzählung. Im Gegensatz zum Vorgänger läuft Chronik der Versiegelung technisch stabil und flüssig, selbst bei vielen Gegnern auf dem Bildschirm.

Sound

Das Spiel ist dank der gelungenen deutschen Vertonung mit bekannten Synchronsprechern und Synchronsprecherinnen sowie dem stimmungsvollen Zelda-Soundtrack besonders mitreißend. Das trägt wesentlich zum Spielspaß bei.

Sonstiges

Es gibt einen lokalen Koop-Modus für bis zu zwei Spielende. Es kann im Splitscreen auf derselben Konsole oder über GameShare auf zwei einzelnen Konsolen lokal oder online gespielt werden.

Bildmaterial: Hyrule Warriors: Chronik der Versiegelung, Nintendo, Koei Tecmo, AAA Games Studio

6 Kommentare

  1. Einige Spieler und Spielerinnen werden sich eventuell die Frage stellen, ob sie diesen Warriors-Teil spielen können, ohne Tears of the Kingdom gespielt zu haben. Grundsätzlich lautet die Antwort ja.

    Das ist für mich die beste Info der gesamten Review! Nach Breath of the Wild habe ich nicht vor, Tears of the Kingdom auch nur mit der Kneifzange anzufassen und bin echt froh, dass ich die Geschichten der Warriors-Games auch für sich genießen kann.
    Bei Zeit der Verheerung war es ohnehin klar, weil es eine alternative Zeitlinie war (die man auch als kanon ansehen kann, warum verschließen sich die Fans dem Gedanken, dass es ne andere Zeitlinie ist?), aber da Chronik der Versiegelung ja wirklich direkt mit Tears of the Kingdom verbunden sein sollte, hatte ich befürchtet, dass ich nur eine "halbe Geschichte" haben könnte.

    Da es aber eine in sich geschlossene Geschichte sein soll, bin ich einfach froh, dass das Spiel (und Zeit der Verheerung) MEIN Kanon sein werden und ich an die Storys der "Mainline"-Spiele keinen Gedanken verschwenden muss!

  2. Da es aber eine in sich geschlossene Geschichte sein soll, bin ich einfach froh, dass das Spiel (und Zeit der Verheerung) MEIN Kanon sein werden und ich an die Storys der "Mainline"-Spiele keinen Gedanken verschwenden muss!

    Nun ja, eigentlich ist es ja so, dass in TotK es nur Rückblicke gab, die nun ausführlicher und zusammenhängender erzählt werden, weswegen man diese "Schnipsel"Rückblenden in TotK auch nicht gesehen haben muss.

    Freu mich drauf ^^

  3. Das Ding ist 1000x besser als Tears, und hat schon bis Mission 4 1000x mehr Story.

    Spoiler anzeigen

    Und Link kommt auch vor, ziemlich sicher. oder sollte man ihn ??? nennen?

    Ist er es nicht, kommt Link dennoch, klar, denn ein Zelda ohne Link wäre wie ein Fisch ohne Wasser.
    Möglich dass der Link der hier vorkommt ein anderer ist, als in Breath/Tears.

    Aber abwarten und weiterspielen.

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