| Titel | Lost Soul Aside |
| 29. August 2025 | |
| Sony | |
| 29. August 2025 | |
| Sony | |
| 29. August 2025 | |
| Sony | |
| System | PlayStation 5, PC |
| Getestet für | PlayStation 5 |
| Entwickler | Ultizero Games |
| Genres | Action-JRPG |
| Texte |
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| Vertonung |
Vor einiger Zeit erschien Lost Soul Aside endlich in den Läden. Das Debüt des Entwicklers Ultizero Games, das als Fan-Projekt begann und sich stilistisch in der frühen Entwicklungsphase noch sehr an Final Fantasy Versus XIII anlehnte. Ähnlich wie Letzteres ging der Titel durch eine recht lange Entwicklung, bis er schließlich das Licht der Welt erblickte. JPGAMES.DE durfte sich tief in den Titel vergraben und hat ihn auf Herz und Nieren geprüft. Ob mit Lost Soul Aside eine Perle erschienen ist oder ob sich das Ganze am Ende doch nicht sonderlich von seinen Konkurrenten unterscheidet, erfahrt ihr hier.
Nicht das Imperium schlägt zurück
Ihr seid der junge Kaser, ein Waisenkind, das mit seiner Schwester Louisa in einem der Randbezirke der Imperialen Stadt Primarius lebt. Aufgezogen werdet ihr von Selene, einer jungen Widerstandskämpferin, die offen gegen den Imperator rebelliert. Mit der Zeit wachst ihr zu einem stattlichen Burschen heran und tretet Selenes Untergrundorganisation Glimmer bei.
Schnell erarbeitet ihr euch einen Ruf als verlässlicher Kämpfer. Eines Tages lässt der Imperator ein Fest in eurer Stadt ausrichten, die Gelegenheit um ihm eins auszuwischen. Der Plan ist sicher, eigentlich. Euer Unbehagen ist nur, dass eure Schwester aktiv an der Mission teilnehmen wird. Widerworte eurerseits prallen gegen eine unerschütterliche Wand aus jugendlichem Starrsinn.
Natürlich geht alles schief, dabei war doch alles so sicher geplant. Nachdem ihr das Signal während der Parade gezündet habt, tauchen urplötzlich seltsame und vor allem aggressive Kreaturen auf. Ohne dass ihr reagieren könnt, übernehmen diese die Stadt. Sie zerstören alles um euch herum und rauben den Menschen ihre Seelen. Ihr jedoch habt andere Probleme, ihr seid kurz zuvor in die Tiefe gefallen, nachdem ihr eure Schwester zuvor noch retten konntet.
Auf eurem Weg an die Oberfläche spricht eine Stimme zu euch und wenig später offenbart sich euch ein Wesen namens Arena. Ein schwebendes Energiewesen, das sich als Voidrax herausstellt. Mit seiner Hilfe macht ihr euch auf eine Reise um eure Schwester und die gesamte Welt zu retten. Nichtsahnend, dass ein altes Übel wiedergekehrt ist, das auf seine Chance gewartet hat.
Keine Überraschungen
Wenn man die Geschichte von Lost Soul Aside zusammenfassen möchte, fällt einem das Wort geradlinig ein. Ja, solide und geradlinig, das beschreibt die Geschichte rund um Kaser, Arena und die Rebellen am besten. Es ist die typische Gut-gegen-Böse-Geschichte. Die Rollen sind klar verteilt und es erwarten euch kaum, eigentlich gar keine Twists, die eine große Kehrtwende in der Geschichte bewirken. Das macht sie per se nicht schlecht, sie ragt aber auch nicht unter all den anderen Geschichten in der Masse hervor.
Lineare Areale und nette Sprungeinlagen
Lost Soul Aside punktet da schon eher mit seinem Gameplay als mit seiner Geschichte. Mit einer Mischung aus Devil May Cry und einem gewissen Anteil an Rollenspielelementen schwingt ihr euch in die Schlacht. Startpunkt ist zumeist eure Heimatstadt. Von hier aus erreicht ihr per Boot euer nächstes Gebiet. Die Oberwelt, die euch dabei gezeigt wird, kann leider nicht weiter erkundet werden und so fahrt ihr streng eure Route zum Ziel. Die Level sind meist linear, werden aber durch Sprungparcours und Rätsel aufgelockert.
Abseits eurer Strecke von A nach B gibt es nur wenig zu entdecken. Hier und da eine kleine Abzweigung. Kisten oder Gegenstände, die ihr für Materialien zerstören könnt, gehören noch zu den häufigeren Sachen, die ihr finden werdet. Meistens sind diese auch nicht wirklich versteckt oder von besonderem Interesse. Etwas versteckter sind Storyfragmente in Form von Dokumenten zu finden. Nicht jedes liefert euch dabei Interessantes über die Welt oder bestimmte Charaktere, manche erzählen einfach nur eine Geschichte um die Zeit etwas zu strecken.
Wenig zu entdecken
Wirklich versteckt sind eigentlich nur drei Dinge. So gibt es auch Parkoureinlagen auf Zeit. Diese zeigen sich entweder durch weiße, nummerierte Energiekugeln oder durch Energieansammlungen blau leuchtender Schmetterlinge. Darüber hinaus lassen sich auch Kampfportale finden. Hier müsst ihr, ebenfalls auf Zeit, Kämpfe unter verschiedenen Bedingungen absolvieren. Bei allen Aktivitäten gibt es für das Erfüllen entweder Skillpunkte oder seltene Gegenstände als Belohnung. Während die kurzen Sprungeinlagen eher als belanglose Extras gezählt werden können, machen die Kampfprüfungen mit ihren Bedingungen deutlich mehr Spaß.
Waffenklassen und Arenas Kräfte
Womit wir auch schon beim Kampfsystem von Lost Soul Aside sind. Zu Beginn eures Abenteuers steht euch nicht mehr als ein Schwert zur Verfügung, in das sich euer Gefährte Arena materialisiert. Mit der Zeit sammeln sich bis zu vier verschiedene Waffen in eurem Inventar an. Jede ist in ihrem Kampfstil einzigartig. So teilt ihr mit dem großen Zweihänder zwar mächtig Schaden aus, seid aber auch deutlich langsamer. Eure Spezialfertigkeiten haben ziemlichen Wumms, eure Gegner können diesen aber auch recht einfach ausweichen. Eure erste Waffe hingegen ist eher ein Allrounder zwischen hoher Agilität und ausgeglichenem Schaden. Mit jeder der erhaltenen Waffen ändert sich euer Spielstil ein wenig. Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann dass nicht alle Waffen gleich effektiv sind. Jede erhaltene Waffe verfügt darüber hinaus über einen eigenen Fähigkeitenbaum.
Diese verleihen euch neue Angriffe oder erweitern bestehende Kombos. Auch Statusboni können hier freigeschaltet werden. Fertigkeitspunkte wiederum gibt es unter anderem für das Sammeln von Fragmentscherben, jeweils 100 ergeben einen neuen Fertigkeitspunkt und können während des Spielens gesammelt werden. Jede Waffe verfügt zusätzlich auch über leere Slots, die ihr mit bestimmten Accessoires ausstatten könnt, und kommt in verschiedenen elementaren Ausprägungen daher.
Wenige Waffenklassen, dafür verschiedene Elemente
Natürlich könnt ihr euch auch mit Items ausstatten. Bis zu vier an der Zahl könnt ihr über ein Schnelltastenmenü abrufen. Wollt ihr andere nicht zugewiesene Gegenstände nutzen, könnt ihr den Kampf auch unterbrechen und ins Menü wechseln. Verbrauchsgegenstände und Accessoires bekommt ihr recht häufig als Belohnungen, könnt sie aber auch kaufen oder selbst herstellen.
In den in Echtzeit ausgefochtenen Kämpfen könnt ihr eure Waffen über eine Tastenkombination nahtlos wechseln, um euch an die sich wechselnden Gegebenheiten anzupassen. Die Kämpfe haben meist schon aufgrund eurer Wendigkeit ein recht hohes Tempo. Standardgegner sind auf dem normalen Schwierigkeitsgrad meist nur Kanonenfutter für euch und erfordern kein größeres taktisches Verständnis.
Werden jedoch größere Horden mit stärkeren Gegnern kombiniert, kann es schon kniffliger werden. Stärkere Gegner zeichnen sich durch eine weitere Energieleiste aus. Manchen dürfte diese als Staggerleiste aus anderen Spielen bekannt sein. Habt ihr diese bei eurem Gegner gefüllt, könnt ihr für kurze Zeit Extraschaden bewirken und auch eine spezielle Kombo ausführen, die euch in der Nähe des Gegners angezeigt wird. Auch ihr verfügt noch über extra Fähigkeiten, die sich in zusätzlichen Leisten am unteren Bildschirmrand zeigen.
Schnelle Kämpfe und große Obermotze
Zum einen könnt ihr, nachdem ihr eine größere Leiste gefüllt habt, mit Arena fusionieren. In diesem Modus könnt ihr über kurze Zeit die Drachenfähigkeiten von Arena freisetzen und hohen Schaden austeilen. Zusätzlich lernt ihr mit der Zeit verschiedene Voidrax-Fähigkeiten, die man zur einfacheren Einordnung als Zauber bezeichnen kann. Mit diesen könnt ihr z. B. Flammensäulen beschwören oder Schilde um euch herum entstehen lassen. Jede dieser Fähigkeiten kommt in zwei bis drei Ausbaustufen daher und bietet weitere Funktionen. Die Maximalstufen schaltet ihr allerdings erst mit einem New Game Plus frei.
Neben den Standardgegnern erwarten euch auch viele verschiedene Bosskämpfe und diese machen eigentlich mit den Hauptteil des Spiels aus. Die Gegner sind facettenreich, auch wenn euch einige Subbosse später auch in anderen Varianten begegnen werden. Die Bossgegner, wenn ihr nicht gerade gegen menschliche Gegner kämpft, fallen meist recht imposant aus. Teils kämpft ihr gegen riesige Voidrax mit mehreren Lebensbalken.
Die Struktur der Kämpfe ändert sich gerne mal
Dabei steht jeder Lebensbalken für ein bestimmtes Kampfmuster, auf das ihr euch einstellen müsst. Teils ändern sich die Kampfmuster komplett, teils werden sie nur nuanciert erweitert. Das macht die Kämpfe dauerhaft spannend und interessant. In wenigen Kämpfen kommen eure Waffen auch anderweitig zum Einsatz als nur zum Zerteilen von Gegnern.
So müsst ihr in bestimmten Kämpfen die Spezialfähigkeiten eurer Waffen einsetzen um so z. B. Schildgeneratoren zu aktivieren um fatalen Treffern zu entkommen. Ein interessantes Prinzip, das die Kämpfe taktischer macht, aber leider auch nur sehr selten und nicht mit allen Waffen zum Tragen kommt. Hier hätte man durch den Einsatz der Fähigkeiten die Kämpfe noch vielseitiger und einzigartiger machen können. Ein Gimmick um sich auch von Genre-Vertretern abzuheben.
Wenn ihr euch nicht gerade durch Gegner und große Bosse schnetzelt, werdet ihr entweder mit Rätseln oder Sprungpassagen beschäftigt sein. Letztere können manchmal etwas unpräzise sein, gerade wenn einem noch bestimmte Fähigkeiten fehlen und man sich auf den Standardsprung verlassen muss. Selten müsst ihr auch bestimmte Passagen unter Zeitdruck absolvieren, diese sind aber fair gestaltet. Manchmal können sie etwas knifflig sein, wenn ihr z. B. Laserstrahlen auf sich bewegenden Plattformen ausweichen müsst. Manchmal meint man in einem Jump & Run zu sein, bis man dann wieder in ein Kampfareal mit einem Boss kommt.
Auch die verschiedenen Rätsel, denen man begegnet, sind nett gemacht und beziehen zum Teil die Waffenfertigkeiten mit ein. Es sind keine harten Kopfnüsse, aber auch sie lockern das ständige Kampfgeschehen auf und tragen dazu bei, dass das Gameplay nicht eintönig wird. Auch die unterschiedlich gestalteten Welten tragen dazu bei, dass das Geschehen nicht immer gleich aussieht.
Abwechslungsreiche Welten
So erwartet euch ein Mix aus verschiedenen Landschaftsthemen. Während euer zentraler Hub die Slums einer imposanten, technisierten Stadt sind, erwarten euch in den eigentlichen Arealen mehr natürliche, fast verlassene Gegenden, welche sich die Natur mehr oder weniger wieder zurückgeholt hat. Vom vom Nebel verhangenen Bergdorf über verlassene Ruinen bis zu Schneelandschaften. Von ruhig melancholisch bis kalt und lebensfeindlich ist einiges vertreten.
Aufgebrochen wird das Ganze zusätzlich durch futuristische Dimensionen mit ihren kalten Kolossalbauten und Technik, die ein harter Designbruch zu den eher natürlichen Gegenden sind. Die Areale sind dabei schön designt, sind nicht überproportional groß um sich darin zu verlaufen, aber auch nicht zu klein. Sie wirken nicht leblos, aber ihr werdet abseits der Gegner kaum Leben finden, das zu der Szenerie beiträgt. Dadurch strahlt das Spiel eine gewisse Ruhe, aber auch Verlassenheit aus. Schade waren hingegen Clippingfehler, bei denen man das Spiel neu starten musste um weiter zu kommen. Seitdem sind aber einige Patches eingespielt worden.
Begleitet wird das Ganze mit einem orchestralen Soundtrack, der gut zu den verschiedenen Arealen passt, aber ähnlich wie die Geschichte nicht wirklich herausstechende Stücke besitzt. Gleiches kann man über die Synchronisation sagen.
Unterm Strich
Lost Soul Aside ist jetzt nicht der Gralsbringer seines Genres, aber auch kein totaler Reinfall. Eine typische Gut-gegen-Böse-Geschichte. Die Rollen sind hier klar verteilt und es gibt eigentlich keine wirklichen Überraschungen. An sich ein grundsolides Erstlingswerk mit einigen Bugs, das aber im Konkurrenzkampf mit anderen großen Titeln seiner Zunft eher in den Hintergrund tritt.
Auch wenn der Titel nicht gerade mit seiner Narrative punkten kann, so kann das Gameplay dafür umso mehr überzeugen. Die Kämpfe sind schnell, die Vielfalt der euch feindlich gesonnenen Kreaturen ist angemessen. Die mehrstufigen Bosskämpfe machen Spaß, da man sich meist etwas Neues einfallen lassen muss um dem Gegner Schaden zuzufügen. Die verschiedenen Waffen, zwar gering in der Anzahl, sind dafür aber sehr individuell hinsichtlich ihrer Einsetzbarkeit.
Es gibt genügend Kombos, die man nutzen kann aber nicht muss, zumindest auf dem normalen Schwierigkeitsgrad. Die Spezialfähigkeiten jeder Waffe hätten allerdings stärker oder überhaupt in die Bosskämpfe integriert werden können. Wer das Spiel abgeschlossen hat, bekommt mit neuen Schwierigkeitsgraden, upgradbaren Waffen und einem zusätzlichen Kampfmodus noch etwas zu tun. Ganz ohne neuen Inhalt lässt man euch dann auch nicht stehen.
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: Lost Soul Aside, Sony, Ultizero Games















Danke für den TEst. Ich kam bis jetzt immer noch nicht dazu es zu zocken (dafür sind aber schön viele Patches erschienen). Jedenfalls bin ich schon gespannt wie ich es finden werde. Ich mein wenn die anderen Spiele diese Genres ein freipass in Sachen Story bekommen wieso dann nciht auch dieses Spiel, weshalb ich darauf gespannt bin da ja das Gameplay schon recht gut sein soll.
Kann es auch unterstreichen, dass das für Action Fans ein Pflichtkauf ist. Außerhalb des Gameplays ist alles etwas holprig, aber spielerisch ist da sehr viel zu holen. Die Areale sind als Parkouren sehr unterhaltsam, haben immer wieder mal kleine Gimmicks und sind visuell sehr abwechslungsreich. Sonst muss man sich hier leider darauf einstellen, dass man viel kämpfen kämpfen kämpfen wird. Und sonst weiß das Spiel leider auch nicht, wann Schluss ist mit der Haupthandlung. Ich musste schon etwas Pause nehmen, um mich für ein New Game Plus zu motivieren und das passiert eigentlich ziemlich selten. Aber sonst ist es als Erstlingswerk mehr als nur beeindruckend. So nuanciert wie einige Gameplay Tricks hier sind, kann man es Yang Bing absolut nicht absprechen, dass er Ahnung vom Spieldesign hat. VOR ALLEM als Anfänger aus einer Region, die außer Souls Amalgamationen nichts anderes kennt.
Ich fand nur das dass Balancing bei den vier Waffen nicht so wirklich ausgeglichen war. Der Speer war im Prinzip die Imba Waffe gewesen.
Hab hauptsächlich den mit HPReg und Vampir Accessoires gespielt. Dafür den in den verschiedenen Elementarausprägungen. Mich hatte eigentlich nur gestört das man die Fähigkeit der Sense nicht wirklich in die Kämpfe mit umgesetzt hat und das Startschwert hat jetzt nicht so wirklich eine extra Fähigkeit gehabt, also keine so besondere. ^ ^
Interessant, wie es so läuft. Für mich war das Großschwert die Waffe der Wahl. Das war im Grunde mein Bosskiller, da konnte ich so schnell starke Folgeangriffe raushauen, dass deren Energieleisten geradezu geschmolzen sind! Ich hab in normalen Kämpfen immer gern experimentiert, aber bei Bossen habe ich stark mit Großschwert zugeprügelt!
Ich mein, irgendwie schon? Sie wirkte ja wie ein Greifhaken und im Kampf konntest du die Sense werfen und dich dann zu ihr hinziehen lassen, ich denke, das ist eine gute Umsetzung im Kampf.
Ja, das ist schade, vermutlich hat er nichts damit gemacht, weil es die Standardwaffe ist und man damit keine speziellen Hindernisse designen wollte oder so. Trotzdem schade drum. Aber hey, aus den anderen Waffen haben wir nen ordentlichen Nutzen ziehen können.
Ich mein es eher wie das Großschwert oder den Speer. Mit dem Großschwert hatte man Schilde aufbauen müssen, sowas hätte ich mir verstärkt gewünscht, müsste ich eigentlich auch im Text so geschrieben haben. ^ ^