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Im Test! Once Upon a Katamari ist das Comeback, das die Serie verdient

Titel Once Upon a Katamari
Japan 24. Oktober 2025
Bandai Namco Entertainment
Nordamerika 24. Oktober 2025
Bandai Namco Entertainment
Europa 24. Oktober 2025
Bandai Namco Entertainment
System PS5, Xbox Series, Switch, Windows
Getestet für PS5
Entwickler Rengame
Genres Roll(en)spiel
Texte Deutschland Nordamerika 
Vertonung

Obwohl die Katamari-Serie mit Ports und Remastern in den letzten Jahren viel Liebe erfahren hat, war die Ankündigung von Once Upon a Katamari für viele eine große Überraschung, da es seit mehr als 15 Jahren keinen neuen Hauptteil mehr gab. Ist das neue Spiel das große Comeback, das die Serie verdient hat?

Es war einmal …

Der König des Kosmos hat aus Versehen die Erde zerstört – ups! Nun muss der Prinz seinen Katamari durch verschiedene Zeitalter der Erdgeschichte rollen, um unseren Heimatplaneten wiederherzustellen.

Oberflächlich hat sich nicht viel verändert. Noch immer besteht das Kerngameplay darin, mit einem Ball, den namensgebenden Katamari, in einer 3D-Umgebung Dinge aufzurollen. Diese wiederum lassen den Ball anwachsen, wodurch er noch größere Objekte aufrollen kann. Katamari wie wir es kennen und lieben!

Neu sind Objekte wie Magnete, die Gegenstände in unmittelbarer Nähe direkt ansaugen, oder ein Radar, der uns die Position von Sammelgegenständen verrät. Zudem können wir nun Wände hinaufrollen, wenn wir senkrecht gegen sie rollen – das ist allerdings ein langsamer Prozess.

Die größte Neuerung in Once Upon a Katamari ist jedoch das Setting. Wie der Titel des Spiels es bereits andeutet, reist man in „Es war einmal“-Manier durch verschiedene Zeitepochen der Erdgeschichte, um die Erinnerungen der Erde zu sammeln und diese letztlich wiederherzustellen.

Und dafür müsst ihr – ihr ahnt es schon – Dinge aufrollen. Im Wilden Westen rollen wir etwa Cowboys und Revolver, in der Jurazeit Dinosaurier und Megafauna, im edozeitlichen Japan Samurais und in der Gegenwart Süßigkeiten und Autos.

Once Upon a Katamari verbindet die verlässliche Grundformel der Serie also mit allerlei neuen Schauplätzen, die genauso charmant und detailverliebt umgesetzt sind, wie wir es von der Serie kennen. Jede Zeitepoche hat eine eigene kleine Weltkarte mit je einer Handvoll Levels. Sind die geschafft, geht es weiter in die nächste Epoche.

Mehr Varianten denn je

Auch in spielerischer Hinsicht glänzt Once Upon a Katamari mit großer Vielfalt. Zwar geht es immer ums Rollen, doch in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen: Mal rollen wir ganz klassisch möglichst viel auf, mal müssen wir eine bestimmte Größe möglichst schnell erreichen. Mal gilt es, eine bestimmte Anzahl spezifischer Objekte (z. B. Dinosaurier) aufzurollen, mal rollen wir als Wasserball durch die Wüste, um sie in eine Blumenwiese zu verwandeln.

Once Upon a Katamari nutzt dabei so ziemlich alle Varianten, die es bereits in den Vorgängern gab, und fügt noch eine ganze Menge neuer Ideen hinzu. Die Levels selbst sind jedoch alle gänzlich neu – im Gegensatz zu einigen der älteren Katamari-Titel, die gerne Material aus den Vorgängern recycelt haben.

Aufsammeln und Sammeln

Neu ist außerdem, dass es in jedem Level nun drei Kronen zu sammeln gibt, die teils gut versteckt sind. Bei genug Kronen werden neue Orte und Levels freigeschaltet und oft wird eine bestimmte Zahl vorausgesetzt, um ein neues Zeitalter zu erreichen.

Weitere Collectibles in den Levels sind Geschenke (Accessoires) und eure zahlreichen Cousins, die quasi neue Skins für die Spielfigur sind. Apropos Skins, zum ersten Mal können wir uns in einem Charaktereditor eine ganz eigene Figur erstellen. Auch hier müssen die Bestandteile in den Levels gesammelt oder an einem Kapselautomaten gezogen werden.

Detailverliebt und voller albernem Charme

Eine der größten Stärken des Spiels ist der Humor. Die albernen Gebärden des Königs sind bereits bestens bekannt, aber auch die vielen Zeitalter bieten viel Fläche für mal mehr, mal weniger subtilen Humor. So müssen wir im alten Griechenland in einer Mission Philosophen aufrollen, von Pythagoras bis Platon, und erhalten auf einem Weg einen kleinen Einblick in ihre Philosophien.

Im Edo-Japan rollen wir den Sohn eines Kriegsherren von mickrigen 50 auf 180 Kilogramm, damit er in seiner Rüstung einen stattlichen Krieger abgibt. Und in einer Küche gilt es, einen Teigball durch möglichst viele andere Köstlichkeiten zu rollen, bevor er in der Fritteuse landet.

Besonders lustig ist ein Level, in dem wir in einem Krieg von Kühen gegen Bären teilnehmen. Welche Seite wir einnehmen, ist dabei uns überlassen. Hier müssen wir die größtmögliche Kuh oder den größtmöglichen Bären aufrollen – aber aufgepasst, wir dürfen nämlich nur eine einzige Kuh bzw. einen Bären aufrollen!

Dabei ist das Spiel in jedem Zeitalter so detailverliebt, wie wir Katamari gewohnt sind. Beispielsweise erwartet uns nicht eine Art von Dinos, sondern zahllose Vertreter nebst anderen urzeitlichen Wesen.

Jedes Level ist sein eigener kleiner Mikrokosmos, mit Menschen, Tieren und anderen Wesen, die ihrem Tagesgeschäft nachgehen, und unzähligen verschiedenen Objekten, die alle eine kulturelle Geschichte erzählen.

Garniert wird das alles von der herrlich albernen Präsentation, die hier liebevoller denn je ist. Jedes Level wird nach einem Monolog unseres Königs durch eine individuelle Zwischensequenz präsentiert, die eine kleine Geschichte erzählt, die mit charmanten Klischees das jeweilige Zeitalter aufs Korn nimmt.

Groß oder klein?

Sehr gefallen hat mir auch, dass man selbst bestimmen kann, wie intensiv man das Spiel spielen möchte. Es ist meist relativ einfach, ein Level zu bestehen – leichter als in vielen der Vorgänger. Doch möchte man alle Sammelgegenstände finden oder die beste Bewertung erreichen, so wird man meist mehrere Anläufe benötigen.

Es gibt auch zahlreiche Levels, die komplett optional sind. Oft werden nach dem Bestehen eines Levels auch Varianten mit anderen Bedingungen freigeschaltet. Vom Umfang her muss sich das Spiel also nicht verstecken, doch es zwingt euch auch nicht, dutzende Stunden darin zu versenken.

Mein größter Kritikpunkt ist, dass der König innerhalb der Levels viel zu geschwätzig ist und seine Dialogboxen auch immer mitten im Bild platziert, sodass man sie schnell wegdrücken muss, denn schließlich bleibt die Zeit nicht stehen. Dieses Problem hatten auch die Vorgänger bereits. Hier wäre eine Vertonung aus rein praktischen Gründen ein großer Vorteil gewesen, denn in der Hektik des Rollens kommen die vielen humorvollen Texte leider nicht zur Geltung.

In zeitlosem Stil durch die Zeitalter

Die Grafik hat stark PS2-Vibes und setzt auf den bekannt farbenfrohen Voxel-Stil, der hier jedoch detailverliebter denn je ist, besonders bei den ausdrucksstarken Figuren, die alle unglaublich charmant sind. Der Look von Katamari ist definitiv ein Teil des Reizes und absolut zeitlos.

Das Gleiche lässt sich über die Musik sagen, die sich mal wieder durch diverse Genres bewegt und für ein Videospiel absolut unkonventionell ist. Viele Stücke enthalten Gesang mit sehr kreativ-humorvollen Texten, die jedoch zumeist der Sprachbarriere zum Opfer fallen. Für die Ohren sind sie dennoch ein Hochgenuss. Auch das bekannte Katamari-Thema (daaaa dadadadada dada da dadada) wurde wieder in mehreren Varianten neu aufgelegt. Wem das alles nicht genug ist, der kann sich per DLC Musik aus den älteren Spielen dazuladen.

 

Jetzt auch gegen NPCs und Freunde

In einem neuen Spielmodus namens KatamariBall können wir nun auch gegen NPCs und Freunde rollen. Bis zu vier Spieler rollen um die Wette. Dabei geht es nicht nur darum, den größeren Katamari zu rollen, wir können unsere Mitspieler dabei auch aufrollen, rammen und sabotieren. Am Ende wird anhand verschiedener Kategorien eine Gesamtpunktzahl ermittelt und ein Sieger gekrönt.

Wir konnten diesen Spielmodus leider nicht gegen echte Mitspieler testen, aber gegen Computergegner hat er viel Spaß gemacht. Eine schnelle Runde mit Freunden und Familie könnte allerdings schwierig werden, da die Steuerung von Katamari ein wenig Gewöhnung erfordert und es sich daher als Partyspiel nur bedingt eignet.

Katamari stärker denn je!

Mit Once Upon a Katamari spendiert Bandai Namco uns nach all den Jahren einen mehr als würdigen Nachfolger. Das süchtig machende Spielprinzip und der charmant-verrückte Humor kommen auf dieser Reise durch die vielen Zeitalter der Erdgeschichte besser zur Geltung denn je. Besonders erfreulich ist dabei, wie viel Abwechslung das Spiel bietet, ohne seine Kerntugenden aus den Augen zu verlieren. Ein Erfolg auf ganzer Linie!

 

Story

Um die Erde wiederherzustellen, rollt ihr in diversen Zeitaltern Dinos, Cowboys, Süßigkeiten und viel mehr auf – eine alberne Prämisse, die mit viel Charme und Humor präsentiert wird.

Gameplay

Ihr rollt mit einer Kugel Dinge auf, die dadurch größer wird – einfach, aber genial! Diesmal mit einer Menge Abwechslung in der Zielsetzung und zahlreichen Collectibles.

Grafik

Die zeitlose Voxel-Grafik ist schlicht, aber wunderbar charmant, und was an aufwändigen Texturen fehlt, wird an detailverliebtem Level-Design und ausdrucksstarken Figuren wieder wettgemacht.

Sound

Die Musik vereint allerlei Genres und liefert so manchen Ohrwurm – ein Highlight!

Sonstiges

Rollt im Multiplayer-Modus gegen eure Freunde und designt euch euren eigenen Katamari.

Bildmaterial: Once Upon A Katamari, Bandai Namco, Rengame

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