| Titel | Ghost of Yōtei |
| 02. Oktober 2025 | |
| Sony | |
| 02. Oktober 2025 | |
| Sony | |
| 02. Oktober 2025 | |
| Sony | |
| System | PlayStation 5 |
| Getestet für | PlayStation 5 |
| Entwickler | Sucker Punch |
| Genres | Open-World-Action-Adventure |
| Texte |
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| Vertonung |
Die „Samurai-Ära“ Japans ist popkulturell gerade wieder voll im Trend. Auch die Gaming-Welt bleibt von diesem Phänomen natürlich nicht verschont und neben Titeln wie Rise of the Ronin, Assassin’s Creed Shadows und dem bereits im Jahre 2020 erschienenen Ghost of Tsushima scheint das Interesse der geneigten Spielerschaft an diesem Thema schier ungebrochen.
Zur Überraschung vieler japanischer Entwickler und Publisher schaffte das weltweit von den Kritikern und auch von den Fans gefeierte Samurai-Abenteuer Ghost of Tsushima vom US-amerikanischen Entwickler Sucker Punch das bisher unmöglich Geglaubte. Denn mit diesem Samurai-Spektakel erschufen sie ein episches Abenteuer, welches den Spirit und das Gefühl dieser in Japan so bedeutenden Ära fast perfekt in Spieleform vermitteln konnte und das alles aus der Feder eines US-amerikanischen Entwicklers. Mit „Iki Island“ bekam der ohnehin schon fantastische Titel ungefähr ein Jahr später noch eine äußerst gelungene DLC-Erweiterung spendiert.
Dem enormen Erfolg von Ghost of Tsushima ist es außerdem zu verdanken, dass es das lang erwartete und heiß ersehnte Remake von Like a Dragon: Ishin! aus dem Hause Sega überhaupt in einer übersetzten Version in westliche Gefilde geschafft hat. Denn vor dem Verkaufserfolg von Ghost of Tsushima galten Titel die in dieser Ära Japans angesiedelt waren nur als Ladenhüter für westliche Märkte.
Im Zuge einer State-of-Play-Ausgabe im September des Jahres 2024 kündigten Sony und der Entwickler Sucker Punch dann endlich das Nachfolgeprojekt zu Ghost of Tsushima an. Der bereits von vielen Fans heiß erwartete und lang ersehnte Titel trägt den Namen Ghost of Yōtei und soll uns erneut in das von vielen kriegerischen Auseinandersetzungen geplagte Japan versetzen.
Am 2. Oktober war es dann endlich so weit und das exklusiv für PlayStation 5 erhältliche Samurai-Abenteuer erschien endlich. Ob sich der erneute Ausflug in das von blutigen Konflikten geplagte Japan lohnt oder ob man sich ruhig auch mal eine Pause von den unzähligen Samurai-Abenteuern nehmen kann, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test.
Blutige Rache und unbeschreibliches Leid
Die tragische Geschichte von Ghost of Yōtei spielt im Jahre 1603, ganze 329 Jahre nach den Geschehnissen des ersten Teils. Wir befinden uns in der Gegend rund um den stattlichen Berg Yōtei in der Region Ezo, dem heutigen Hokkaido in Japan. Die einsame und von blutiger Rache getriebene Heldin „Atsu“ befindet sich nach einem tragischen Vorfall auf einem dunklen und äußerst blutigen Pfad, der ihr endlich Rechenschaft und Genugtuung bringen soll.
Dieser tragische Vorfall kostete Atsu ihre Familie und damit auch ihre Zukunft. Als letzte Überlebende dieses Massakers entschließt sich Atsu dazu den Verantwortlichen dieses Überfalls das Handwerk zu legen und ihrer rechtmäßigen Strafe zuzuführen. Dem Tod. Fortan wird Atsu von den Bewohnern dieser Region als „Onryō“ bezeichnet. Ein rachsüchtiger Geist, der die Lebenden ihrer gerechten Strafe zuführen will. Da in der Bevölkerung davon ausgegangen wird, dass Atsu dieses Massaker nicht überlebte, ist der Öffentlichkeit lange Zeit nicht klar, dass es sich in Wahrheit um die letzte Überlebende dieser abscheulichen Tat handelt.
Die Gruppierung der Drahtzieher des Überfalls trägt den Namen „Yōtei Sechs“ und wird in der gesamten Region Ezo gefürchtet. Atsu hat sich nun zum Ziel gesetzt die gesamte Gruppe der Yōtei Sechs dem Tod zuzuführen und trägt dabei die Todesliste jederzeit offen und sichtbar bei sich. Doch auf diesem Weg der blutigen Rache finden sich nicht nur Feinde. Von hier aus entspinnt sich nun also die tragische Geschichte rund um eine von blutiger Rache getriebene Heldin, deren Geist einfach nicht zur Ruhe kommen kann und die ihren endgültigen Frieden in einem Racheakt sieht, den dieses Land bisher noch nicht erlebt hat.
Wundervolle Spielwelt und fantastische Kämpfe geben sich die Klinke in die Hand
Speziell die wundervoll gestaltete Spielwelt ist es, was Ghost of Yōtei so besonders macht. Die harmonisch gestalteten Landschaften versetzen einen nicht selten ins Staunen und sorgen dafür, dass man sich regelmäßig in der fantastischen Aussicht über die weiten Landschaften von Ezo verliert. Der mächtige und unglaublich malerische Mount Yōtei lässt die Szenerie oft fast schon unwirklich und teils einfach fast schon zu schön wirken. Als würde man eine Tech-Demo spielen quasi.
Wie auch schon bei Ghost of Tsushima sind die äußerst spannenden Bosskämpfe ein absolutes Highlight von Ghost of Yōtei. Neben den Hauptmissionen die oft in die bereits erwähnten Bosskämpfe münden, erwarten uns auch allerlei Nebenbeschäftigungen wie Bambusstände, Fuchs-Schreine, heiße Quellen und sogar spannende Samurai-Duelle außerhalb der Story sind möglich. Diese Duelle werden an sogenannten „Duellbäumen“ gestartet und bringen die ein oder andere zusätzliche Belohnung mit sich. Man bekommt also einiges geboten und der Entdeckertrieb wird gefördert.
Vor allem die Hauptmissionen laufen zwar mehr oder weniger immer nach demselben Prinzip ab, schaffen es aber dennoch, den Spieler stets bei Laune und interessiert zu halten. Das fantastische Setting und die spektakuläre Umsetzung sind dafür auf jeden Fall mitverantwortlich. Die Nebenaktivitäten dienen, wie auch schon bei Ghost of Tsushima, in erster Linie dazu die Attribute und Fähigkeiten von Atsu weiter auszubauen und zu verstärken und den typischen Spielfluss etwas aufzulockern. Denn nur Bombast ist auf Dauer auch etwas zermürbend.
Im allgemeinen Spielverlauf ist man jedoch weitestgehend frei in seinen Möglichkeiten. Ob man zwischen den Hauptmissionen lieber frei erkundet oder seine Zeit mit den unzähligen Nebenaktivitäten verbringt, bleibt jedem selbst überlassen. Über die übersichtliche Weltkarte kann man sich gezielt sein nächstes Ziel aussuchen und diesem nachgehen.
Auf dem Weg zu diesem Ziel finden sich allerdings immer wieder andere Aktivitäten, die einen regelrecht ablenken. Aber genau das ist es ja auch, was eine gute und interessant gestaltete offene Spielwelt auszeichnet. Geleitet wird Atsu, wie auch schon bei Ghost of Tsushima, vom Wind selbst. Per Touch-Wischer auf dem Controller setzt sind der Wind in Gang und leitet uns so in die richtige Richtung.
Größere Waffenauswahl sorgt für mehr Flexibilität im Kampf
Neben allerlei Nahkampfwaffen wie Katana, Doppel-Katana, Kusarigama, Yari und Odachi gibt es auch unzählige Fernkampfwaffen wie Bögen, Kunai, Rauch- und Explosionsbomben und auch Flinte und Pistole dürfen genutzt werden. An Waffenvielfalt mangelt es Ghost of Yōtei also keinesfalls. Aber auch dutzende Rüstungen und Kopfbedeckungen gibt es zu finden.
Diese haben nicht nur kosmetischen Nutzen, sondern bringen auch das ein oder andere Attribut mit sich. Doch als wäre dies noch nicht genug, gibt es außerdem die Möglichkeit die Rüstungen zu färben. Dazu kann man verschiedene Färbereien, die in der Spielwelt verstreut sind, aufsuchen. Rein kosmetisch versteht sich, aber dennoch eine nette Idee die für den ein oder anderen Spieler vielleicht einen zusätzliche Anreiz bietet.
Anders als im Vorgänger Ghost of Tsushima gibt es bei Ghost of Yōtei nun keine unterschiedlichen Kampfhaltungen mehr. Stattdessen setzten die Entwickler von Sucker Punch jetzt auf geballte Waffenvielfalt. Wo man sich bei Tsushima noch je nach Gegnertyp mit der entsprechenden Kampfhaltung auf die jeweilige Situation einstellen musste, ändert man bei Yōtei nun geschickt die entsprechende Bewaffnung um sich so bestmöglich auf die jeweilige Situation einzustellen. Ein vermeintlich kleiner Kniff, der sich durch die nun größere Waffenvielfalt aber unglaublich stark und positiv auf das Spielgefühl auswirkt.
Optisch ein Augenschmaus wie kein zweiter
Vor allem optisch lässt Ghost of Yōtei die Konkurrenz absolut im Regen stehen. Die fantastische Grafik lässt die unglaublich farbenfrohe Welt von Ezo förmlich erstrahlen. Die Lichteffekte untermalen die toll gestalteten Locations zusätzlich und auch die Charaktermodelle sind fast perfekt ausgefallen. Der Titel lief während unserer Testsession außerdem stets mit flüssigen 60 Frames und sah stets perfekt aus. Ein Augenschmaus für die Sinne, könnte man sagen und einer der schönsten Titel die ich in meiner Gaming-Karriere je spielen durfte.
Selten gab es einen Titel, vor allem im Open-World-Genre, der es schaffte so ein fast schon perfekt anmutendes optisches Bild zu vermitteln, wie es bei Ghost of Yōtei der Fall ist. Man möchte fast schon sekündlich auf die Screenshot-Taste drücken um den jeweiligen Moment einzufangen.
Toller Soundtrack trifft auf gewaltige Soundeffekte
Auch soundtechnisch zieht Ghost of Yōtei alle Register. Der fantastische Soundtrack ist perfekt gewählt und auch die Soundeffekte und die Klangteppiche ergänzen sich wunderbar. Vor allem die Synchronisation kann sich sehen lassen und speziell die japanische verleiht dem Titel das gewisse Etwas und die letzte Prise Atmosphäre. Ein rundes Gesamtpaket, an dem es absolut nichts zu mäkeln gibt.
Spielwelt augenscheinlich größer, als sie tatsächlich ist
Der einzige Punkt, der mich dann am Ende doch etwas gestört hat, ist die Tatsache, dass einem das Spiel eine größere Spielwelt über die Weltkarte vorgaukelt, als man dann am Ende wirklich zu sehen bekommt. Große Teile der Karte können nicht besucht werden und hinterließen bei mir zumindest manchmal ein Gefühl der Unfertigkeit. Schade, aber vielleicht halten sich die Entwickler von Sucker Punch hier ja noch Möglichkeiten für einen DLC offen. Man hat jedoch nie das Gefühl, dass die Spielwelt zu klein oder kleiner als bei Ghost of Tsushima ausgefallen ist.
Rache-Meisterwerk mit dem ein oder anderen Story-Twist
Ghost of Yōtei ist vor allem eins: ein absolutes Meisterwerk. Speziell die Story-Inszenierung und die allgemeine Präsentation des Titels sind über jeden Zweifel erhaben. Hier bekommt man ein waschechtes Samurai-Abenteuer auf höchstem Hollywood-Niveau serviert, das praktisch keine Wünsche offenlässt.
Speziell die Hauptmissionen und die spektakulären und spannend inszenierten Bosskämpfe sind das Highlight des Titels und versetzen einen nicht selten ins Staunen. Absolut stilsicher und fantastisch umgesetzt.
Aber auch die toll gestaltete Spielwelt mit ihren unglaublich schön anzusehenden Locations gepaart mit der fantastischen Optik und dem tollen Soundtrack versetzen einen quasi nonstop in das alte Japan der Edo-Periode. Die perfekte Synchronisation setzt dem Ganzen dabei noch die Krone auf.
Ghost of Yōtei gehört meiner Meinung nach, wie auch schon der Vorgänger Ghost of Tsushima, zu den absoluten Pflichttiteln für alle PlayStation-Besitzer. Einfach ein Spiel, das man gespielt haben sollte. Von meiner Seite aus also ein absoluter Pflichtkauf und das nicht zuletzt, weil mir beim Abspann sogar die ein oder andere Träne in den Augen stand. Ein emotionales, sehr brutales und absolut episches Samurai-Abenteuer der Oberklasse und erneut ein Beweis dafür, dass epische Samurai-Abenteuer durchaus auch von westlichen Entwicklern umsetzbar sind.
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: Ghost of Yōtei, Sony, Sucker Punch










Ich bin zwar noch nicht durch, aber das Spiel ist meiner Meinung nach mindestens auf der gleichen Stufe wie GoT. Besonders die noch lebendigere Open World und die vielen kleinen Twists in den eigentlich eintönigen Beschäftigungen sind eine Wohltat. Nur bin ich leider etwas übersättigt, was die Genre/Setting-Kombination angeht. Nach Ghost of Tsushima, dem Directors-Cut, Rise of the Ronin und kürzlich AC Shadows bin ich bereit für etwas Neues. Bin mal gespannt, ob und wie Sucker Punch die Reihe fortsetzt.
Danke für den Test. Ich bin auch aktuell dabei es zu spielen (habe erst 2 Besiegt) und ich finde es auch fantastisch. Optisch umwerfend, spielerisch herausfordernd und sehr spaßig und selbst die Geschichte finde ich bis jetzt ziemlich interessant (bei Tsushima fand ich sie ok). Besonders gefällt mir da wie bei so einen ernsten Thema dann doch so gut ein paar mal Humor untergebracht wurde. Außerdem finde ich Atsu klasse, kein Ehre, Pflicht oder Rache ist schlecht Gelaber sondern einfach pur den Gegner auf die Fresse hauen (zumindest bis jetzt). Also für mich bis jetzt ein sehr gelungenes Sequel und je nachdem wie die Story weitergeht definitiv Konkurrenz für Goty.
Also ich finde das Spiel relativ meh. Weder außergewöhnlich schlecht, noch gut und erst Recht in fast nichts besonders. Man hat einfach so gut wie alles was man kopieren oder recyceln konnte auch genauso wiederverwertet und das betrifft auch Dinge, wie dass die Beine/ Füße sich nichtmals an das Terrain anpassen, womit sogar ein Shadow of the Colossus auf der ps2 weiter war. Das wurde schon damals bei GoT bemängelt und hier hat man es genauso gelassen. Auch generell die Optik auf der PS5 pro im performance Modus sieht echt bescheiden aus. Klar, die Natura kann schön sein aber wenn man genauer hinsieht, würde ich glatt behaupten, die Texturen wären aus MH wilds auf PS5 kopiert worden. Oder eben GoT...
Ansonsten ist alles beim gleichen. Wer GoT mag, wird Yotei wahrscheinlich auch mögen aber mir ist da einfach viel zu wenig anders oder neu. Das ist eben genau das, weswegen ich auch nicht jedes AC spiele, weil sie auch nur in inkrementalen Schritten gehen und wenn sucker Punch so weitermacht, haben wir schon das zweite große Studio was nichts anderes mehr machen wird als open world action RPGs, die sich extrem ähneln.
In Sachen Füße die sich nicht an das Terrain anpassen muss ich aber ganz klar sagen, dass ich GoT und Ghost of Yotei jeweils gut über 60 Stunden gespielt habe und nie auch nur eine Sekunde lang das Gefühl hatte, dass hier technisch etwas nicht ganz in Ordnung oder unsauber wäre. Dafür sehen die Titel einfach zu gut aus. Das Gesamtbild macht es hier einfach aus für mich und das ist fantastisch.
Texturen sind ein weiteres Thema bei dem ich ganz klar widersprechen würde. Bereits Tsushima hatte einen etwas spezielleren Grafikstil und zumindest für mein Empfinden sollten und wollten die Titel auch nicht aussehen wie andere moderne oder vergleichbare Titel. Der Grafikstil hatte schon immer eine etwas eigene Note die ich auch mochte. Aber das ist eben Geschmackssache.
Aber nun mal ernsthaft, welcher aktuelle Titel sieht denn realistisch gesehen besser aus als Yotei? Also jetzt speziell im Open-World-Genre. Vielleicht Cyberpunk.. aber das blendet auch viel mit teils völlig übertriebenen Lichteffekten und Reflektionen