| Titel | Digimon Story: Time Stranger |
| 03. Oktober 2025 | |
| Bandai Namco | |
| 03. Oktober 2025 | |
| Bandai Namco | |
| 03. Oktober 2025 / 02. Oktober 2025 (DE) | |
| Bandai Namco | |
| System | PlayStation 5, Xbox Series, PC (Steam) |
| Getestet für | PlayStation 5 |
| Entwickler | Media.Vision |
| Genres | [J]RPG |
| Texte |
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| Vertonung |
Wenn ich an Digimon denke, fallen mir sofort Songs wie „Leb‘ deinen Traum“, „Wir drehen auf“ oder „Die Hyper-Spirit-Digitation“ ein. Letzteres stammt aus Digimon Frontier und selbst diese Staffel flimmerte vor mehr als 20 Jahren über die deutschen Fernseher. Die Digimon-Marke und ihre Fangemeinde sind also in gewisser Weise NostalgikerInnen bzw. erwachsen geworden.
Zwar kommen immer wieder jüngere Fans hinzu, doch dem Entwicklerteam von Digimon Story: Time Stranger war bewusst, dass die Fangemeinde auch „ältere Semester“ wie mich beinhaltet. Wie man diese Fans abholen und unterhalten kann, wurde bereits eindrucksvoll in den Vorgängern Digimon Story: Cyber Sleuth und Hacker’s Memory gezeigt. Die Handlung bot düstere Elemente und mit den Eater wurden kuriose Wesen erschaffen, mit denen man nicht unbedingt eine sehr junge Zielgruppe erreicht.
Wie sich der neueste Ableger in diesem Zusammenhang schlägt und ob sich der Titel sowohl für alteingesessene Fans als auch für Neulinge lohnt, erfahrt ihr in den nächsten Zeilen.
Das geheime Anomaliesonderermittlungsbüro
In Digimon Story: Time Stranger geht es nicht als Cyber-Detektiv gegen kriminelle Hackergruppen, sondern als Agent bin ich Teil des Anomaliesonderermittlungsbüros, kurz „ADAMAS“. Unser Ziel ist es, die Bürgerinnen und Bürger vor Anomalien zu schützen. Diese geheimnisvollen und wissenschaftlich unerklärlichen Phänomene nehmen zu und führen regelmäßig zu gesellschaftlichen Krisen. Wir sind daher stets auf weltweiten Missionen unterwegs, sammeln unter strikter Geheimhaltung Informationen und analysieren diese in unserer Datenbank.
Dazu gehören die Phasenelektronen-Lebensformen in Tokio. Diese digitalen Lebensformen, die sowohl organische als auch elektrische Teile in sich tragen, befinden sich vor allem hinter der „Mauer der Hoffnung“ in Nishi-Shinjuku. Da es sich um digitale Wesen handelt, bezeichnen wir sie als „Digimon“. Sie scheinen mit den kürzlich immer häufiger auftretenden Anomalien in Verbindung zu stehen. Als guter Agent ist es meine Aufgabe, Informationen zu sammeln, damit meine Operatorin diese mit unserer Datenbank vergleichen kann und wir den Anomalien auf den Grund gehen können.
Zurück in die Zukunft
Was zunächst wie eine gewöhnliche Felduntersuchung aussieht, entpuppt sich schnell als brenzlige Angelegenheit. Durch eine mysteriöse Explosion werde ich aus unerklärlichen Gründen acht Jahre in die Vergangenheit versetzt. Zwar habe ich noch immer Kontakt zu meiner Operatorin, jedoch treten immer wieder seltsame Anomalien auf. So tauchen beispielsweise Phasenelektronen-Lebensformen auf, die sich im Untergrund von Shinjuku sammeln.
Ich kann zwar bei Inori Misono – einee gutherzigen Highschool-Schülerin – unterkommen, doch dann überschlagen sich die Geschehnisse mehrfach. Plötzlich taucht Aegiomon auf, das quasi Inoris Partner wird. Anschließend kommt es zu einer weiteren Überraschung: Aus einem digitalen Tor in der Stadt erscheint Minervamon. Gefolgt von einem bösartigen Digimon bzw. Titanen? Irgendwie schaffen wir es, die Situation zu bewältigen, doch zum Verschnaufen bleibt kaum Zeit.
Nach einem harten Kampf gelangen wir durch ein weiteres Tor in die digitale Welt „Iliad”. Als wäre das nicht genug, erfahren wir dort von einem bevorstehenden Krieg, inwieweit wir darin involviert sind und was es mit den Titanen auf sich hat. So beginnt meine Reise durch die Zeit und die digitale Welt, auf der Suche nach Informationen über die Anomalien und im Kampf gegen die Titanen. Wie soll ein einfacher Agent das bloß alles schaffen?
Klassisches (J)RPG mit schöner Erzählweise
Die Erzählung von Digimon Story: Time Stranger kann als klassisches japanisches Rollenspiel bezeichnet werden, mit ihren Vorzügen und Nachteilen. Letztere zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass die Geschichte einige Zeit benötigt, um richtig in Fahrt zu kommen. In den ersten Stunden wird natürlich viel erklärt. Diese Erklärungen ufern jedoch teilweise etwas aus oder werden sehr oft in Erinnerung gerufen.
Es kommt nicht selten vor, dass sich der Operator bzw. die Operatorin über das Digivice meldet und mir mitteilt, wie wichtig es ist, Informationen über die Anomalien zu sammeln und dass die grausame Zukunft in acht Jahren aufgehalten werden muss. Gefühlt passiert das in den ersten Stunden alle paar Minuten, als würde ich als Protagonist unter Gedächtnisverlust leiden.
Haben wir die meisten Erklärungen erst einmal hinter uns gelassen, können die Vorzüge eines JRPGs genossen werden. Das bedeutet emotionale Passagen in der Handlung, die unter anderem mit gut inszenierten Zwischensequenzen animiert sind. Dabei wird nicht alles durch eine rosarote Brille betrachtet, sondern es werden ebenso düstere und ernstere Themen behandelt, ähnlich wie in den Vorgängern. So kommt es nicht selten zu inneren Konflikten oder mehrschichtigen Handlungen. Diese gehen zwar nicht immer besonders tief, reichen meiner Meinung nach aber aus, um die Geschichte bis zum Schluss spannend zu erzählen.
Dazu tragen auch die unterschiedlichen Erzählweisen bei. Bereits in der Eröffnungssequenz wird euch ein Stil mit düsteren, grafischen Pop-Art-Elementen in Comic-Ästhetik und limitierter Farbpalette präsentiert. Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, kann ich sagen, dass dieser Stil im späteren Verlauf noch einmal vorkommt. Das wertet die doch sehr gradlinige Erzählung auf und gibt ihr an der einen oder anderen Stelle eine besondere Note.
Bindung zwischen Mensch und Digimon
In einem Interview sprach der Produzent, Ryosuke Hara, davon, dass das Ziel des Entwicklerteams darin bestand, das zentrale Thema „die Bindung zwischen Menschen und Digimon“ hervorzuheben. Ich finde, das ist dem Team gelungen. Besonders schön sieht man dies an der Beziehung zwischen Inori und Aegiomon, die sich im Laufe der Zeit verändert und vertieft.
Leider wirkt der eigene Hauptcharakter hin und wieder mehr wie ein Statist in einer Nebenrolle. Zwar ist er in die Handlungen komplett eingebunden, jedoch wurde der Charakter nicht synchronisiert. Dadurch wirken manche Situationen etwas befremdlich. So gibt es beispielsweise emotionale Situationen, in denen dieser seine Motivationen gegenüber Inori und Aegiomon in einem spannenden Umfeld preisgibt.
Da der Charakter jedoch keinen Ton von sich gibt, obwohl sich der Mund bewegt, und man stattdessen lediglich die jeweiligen Sätze auswählen kann, ging für mich etwas von der Stimmung verloren. Schließlich haben die Hauptcharaktere theoretisch eine Synchronstimme. Diese ist zu hören, wenn der jeweilige Gegenpart als Operator bzw. Operatorin mit ihm Kontakt aufnimmt. Ein sprechender Hauptcharakter wäre also möglich gewesen. Immerhin wird die Beziehung zu den Partner-Digimon mittels entsprechendem Bindungswert angezeigt. Doch wie erhält man eigentlich die passenden Digimon?
Du bist dran: Phasenelektronen-Lebensform
Da Digimon unter anderem aus elektrischen Teilen bestehen, ist es vergleichsweise einfach, eigene zu „züchten“ bzw. diese Daten in eine Lebensform umzuwandeln. Dazu müssen lediglich gegnerische Digimon besiegt werden. Mit jedem besiegten Digimon erhaltet ihr Daten in eurem Digivice. Habt ihr genügend Daten gesammelt, könnt ihr diese zu einem echten Digimon umwandeln und in euer Team aufnehmen oder sie in die Digifarm zum Trainieren platzieren.
Das Schöne daran ist, dass euer Digivice scheinbar so viel Speicherplatz aufweist, dass ihr quasi all eure Digimon gleichzeitig mit euch tragen könnt. Euer Team besteht aus drei aktiven Digimon, drei als wechselbare Reserve und drei Gast-Digimon, die euch auf eurer Reise hin und wieder begleiten. Während die Gast-Slots für externe Digimon stets reserviert sind, können Digimon ganz bequem immer und überall vom Team zur Box und umgekehrt gewechselt werden. Das ist ziemlich praktisch und erhöht den Komfort erheblich.
Klassisches (J)RPG die zweite
Wie bei der Handlung erwartet euch ebenfalls ein klassisches, rundenbasiertes Kampfsystem. Jedes Digimon besitzt einen Geschwindigkeitswert, aus dem sich die Zugleiste berechnet. Anschließend folgen die jeweiligen Aktionen, wobei ein Angriff einen Zug kostet. Digimon können jederzeit von der Reservebank eingewechselt werden, ohne dass dies einen Zug kostet. Gleiches gilt für die Nutzung von Items und Kreuzungskünsten.
Digimon werden in mehrere Typen unterteilt. So sind Digimon des Virus-Typs beispielsweise schwach gegenüber dem Serum-Typ, der wiederum schwach gegenüber dem Datei-Typ ist. Daneben gibt es unter anderem noch freie und unbekannte Typen, die nicht in dieses Schere-Stein-Papier-Schema integriert sind. Zudem besitzt jedes Digimon und jeder Angriff unterschiedliche elementare Attribute mit jeweils eigenen Stärken und Schwächen. Je besser man diese kombiniert, desto mehr Schaden kann man bei Gegnern erzeugen.
Das Kampfsystem wirkt auf den ersten Blick sehr überschaubar, doch durch die unterschiedlichen Digimon-Typen und elementaren Attribute entsteht eine gewisse Spieltiefe, die besonders in den Bosskämpfen zum Tragen kommt. Im Gegensatz zu den gewöhnlichen Standardkämpfen auf der Abenteuerreise können diese sehr anspruchsvoll werden, selbst wenn man nur auf dem ausgewogenen Schwierigkeitsgrad spielt.
Aufgrund der unterschiedlichen Phasen und Eigenschaften dieser besonderen Gegner, die ihre Fähigkeiten gerne mal während des Kampfes ändern, kann es etwas dauern, bis sie besiegt sind. Wenn man nicht aufpasst, kann das komplette Team auf einen Schlag besiegt werden. Glücklicherweise lassen sich die Zwischensequenzen überspringen, sodass man sich nicht alles noch einmal anschauen muss, wenn man den Bosskampf erneut startet.
Regenerieren und ausrüsten
Nach einem Kampf ist der Regenerationsmodus sehr komfortabel. Dieser heilt das Team automatisch, wenn ihr kurz stillsteht. Das machte das Erkunden und Item-Management für mich deutlich angenehmer, weil ich nicht ständig darauf achten musste, auch außerhalb der Kämpfe genügend Heilitems bei mir zu tragen. Dadurch bleibt die Spielgeschwindigkeit beim Erkunden schön dynamisch.
Ebenso komfortabel und dynamisch lassen sich die Fähigkeiten der Digimon anpassen. Jedes Digimon besitzt eigene Spezialfähigkeiten, mit denen es die Gegner angreifen kann. Zusätzlich besitzt es Ausrüstungsfähigkeiten, mit denen es durch die Fähigkeiten-Disks nach Belieben Fähigkeiten wechseln kann. So lassen sich beispielsweise schnell Wasserangriffe ablegen und gegen Feuerangriffe tauschen, weil die Digimon in einer Region eher anfällig dafür sind.
Fähigkeiten-Disks können auf verschiedenen Wegen erlangt werden: durch den Erwerb im Laden von Gwappamon, durch das Finden in Schatztruhen oder durch Digitationen. So verfügt man nach einer gewissen Spielzeit über einen großen Fundus an Ausrüstungsfähigkeiten, zwischen denen man immer wieder wechseln kann.
Die Persönlichkeit macht den Unterschied
Neben den klassischen Elementen spielen in Time Stranger die Persönlichkeiten der Digimon eine wichtige Rolle. Eine Persönlichkeit beeinflusst ein Digimon auf vielfältige Weise. So steigert eine tapfere Persönlichkeit etwa die Angriffskraft bei physischen Angriffen, während gütige Digimon eine gute Verteidigung aufweisen. Die ursprüngliche Persönlichkeit eines Digimons ist zwar bei der Umwandlung festgelegt, können jedoch im Laufe der Zeit geändert werden.
Diese Persönlichkeiten lassen sich durch das Training auf der Digifarm sowie durch Unterhaltungen während der Reise ändern. Hierbei tauchen des Öfteren Sprechblasen bei den mitgeführten Digimon auf. Sie erzählen kurz etwas, das ihrer aktuellen Persönlichkeit entspricht. Je nachdem, wie ihr antwortet, ändert sich mit der Zeit die Persönlichkeit des Digimons. Besonders mit Blick auf spezielle Digitationen sollte man hin und wieder ein Auge darauf haben.
Zusätzlich gibt es Persönlichkeitsfähigkeiten. Das sind passive Fähigkeiten, die von der Persönlichkeit eures Digimons abhängen. Je nach Persönlichkeit werden unter anderem die Kosten für Kampffähigkeiten verringert, die Statuswerte zu Beginn eines Kampfes verbessert oder die FP der Digimon höher geheilt.
Was sich wie eine Nebensache anhört, hat mich nach vielen Spielstunden irgendwie genervt. Die Digimon machen zwar nicht besonders auf sich aufmerksam. Gefühlt wollen sie jedoch ständig mit einem reden, sodass ich die Sprechblasen nach einer gewissen Zeit ignoriert habe, da es meine Erkundung unterbrochen hätte. Die Persönlichkeitsfähigkeiten sind nicht schlecht, aber die Intensität, mit der die Digimon reden wollen, ist etwas zu hoch. Besser fände ich es, wenn die Sprechblasen seltener auftauchen würden und ich dafür bessere Antworten für einen Wechsel geben könnte.
Selbst ist der Agent bzw. die Agentin
Für jede abgeschlossene Mission, einschließlich Nebenmissionen, erhaltet ihr Anomaliepunkte. Diese könnt ihr in die Agentenfähigkeiten investieren. Diese umfassen zum einen die Fähigkeiten des eigenen Agenten bzw. der eigenen Agentin sowie Verbesserungen für Digimon mit den entsprechenden Persönlichkeiten. Kurz gesagt sind es Fähigkeitenbäume, mit denen ihr unter anderem die Werte entsprechend der Persönlichkeiten verbessern könnt.
Die Agentenfähigkeiten sind da schon etwas interessanter. Bei genügend Anomaliepunkten lassen sich dort neue Kreuzungskünste freischalten. Das sind Kampfhandlungen, die vom Agenten bzw. der Agentin eingesetzt werden können. Dafür werden in einem Kampf mit jeder verwendeten Aktion im Digivice KP (Kritische Punkte) gesammelt. Sind genügend KP vorhanden, kann eine Kreuzungskunst entfesselt werden.
Je nachdem, welche Kreuzungskunst ihr aktiviert habt, kann der Effekt unterschiedlich ausfallen. Mal feuert der Hauptcharakter einen elektrischen Strahl auf die Gegner ab und richtet großen Schaden an, mal ändern sich die Statuswerte der gegnerischen Digimon oder die des eigenen Teams werden für ein paar Runden verbessert. Die Kreuzungskünste sind eine gute Erweiterung des Kampfsystems und fügen sich gut in das bestehende System ein, da der eigene Charakter während eines Kampfes nicht nur am Seitenrand steht und zusieht.
Digitiere sich, wer kann
Habt ihr eure Anomaliepunkte in die entsprechenden Agentenfähigkeiten investiert, steigt ebenfalls euer Agentenrang. Dieser ist wichtig, wenn ihr eure Digimon auf eine höhere Evolutionsstufe digitieren wollt. Je höher euer Agentenrang ist, desto höher können eure Digimon digitieren. Wie in den Vorgängertiteln sind dabei ebenfalls bestimmte Werte zu beachten, ebenso die Persönlichkeit. Natürlich lassen sich die Digimon auch wieder de-digitieren.
Eine bestimmte Stufenbezeichnung hat dabei bei mir Verwunderung ausgelöst. Die Stufe, die allgemein als „Rookie“ bezeichnet wird, wurde in Time Stranger als „Anfänger“ übersetzt. Das ist insofern etwas kurios, da in der deutschen Übersetzung von Cyber Sleuth noch der Begriff „Rookie” verwendet wurde. Gleiches gilt für den Typus „Datei“, der nun „Daten“ heißt.
Demgegenüber stehen dem Spiel jedoch deutsche Texte zur Verfügung, auf die man beim PS-Vita-Release von Cyber Sleuth noch verzichtet hat und die erst mit Hacker’s Memory bzw. der Complete Edition für Switch nachgeliefert wurden. Beim Spielen sind mir in den Textboxen keine Fehler untergekommen, die auf eine schlechte Übersetzung hindeuten. Dennoch stellt sich die Frage, wieso man sich in den genannten Fällen für wörtliche Übersetzungen entschieden hat.
Pflege und Stärkung ist wichtig
In Time Stranger ist die Digifarm erneut eine zentrale Einrichtung. Sie dient als Anlaufstelle für die Pflege und Stärkung der eigenen Digimon. Die digitalen Begleiter können dort selbstständig trainieren, was eine kontinuierliche Entwicklung außerhalb aktiver Kämpfe ermöglicht. Trotzdem erhalten sie dieselben Erfahrungspunkte wie Digimon in der Box. Mit Farm-Items kann die Digifarm zudem nach Belieben gestaltet werden.
Leider lassen sich Digimon in der Digifarm nicht digitieren. Dadurch wird das Training für die jeweiligen Werte manchmal komplizierter als nötig. Wenn man sich – so wie ich – nicht unbedingt immer merken kann, welcher Wert gesteigert werden muss, muss man immer zwischen Farm und Box wechseln, um nachzuschauen. Da der Titel in vielen Bereichen komfortable Lösungen bietet, beispielsweise beim Wechsel zwischen Box und Team, hätte ich mir hier zumindest gewünscht, dass man Digitationen direkt in der Farm durchführen oder zumindest nachschauen kann, welche Werte benötigt werden.
Die Digifarm selbst kann bei Mirei Mikagura angesprochen werden. Sie leitet das Dazwischen-Theater, einen besonderen Ort, der zwischen verschiedenen Raumzeitdimensionen liegt. Das Theater ist irgendwie seltsam und mittels einer leuchtenden Tür an unterschiedlichen Orten der Welt erreichbar. Was es wohl damit auf sich hat?
Vielleicht hat es etwas mit den Äußeren Labyrinthen zu tun, die ebenfalls von dort aus erreicht werden können. Dieser Begriff wird für Gebiete verwendet, die innerhalb des Phasenelektronenraums existieren und über die ganze Welt verstreut sind. Dort warten herausfordernde Prüfungen oder kleine Minispiele auf euch, wie beispielsweise das Peckmon-Rennen. In diesem Wettkampf reitet ihr auf einem Peckmon und versucht, vor allen anderen im Ziel anzukommen. Diese optionalen Aktivitäten, welche in sehr fragwürdig aussehenden Umgebungen stattfinden, bieten abseits der Hauptgeschichte nette Belohnungen.
Mich JUKS in den Fingern
Wer seine Freizeit mit anderen Aktivitäten verbringen möchte, sollte das Spiel „Jogmon Ultimatives Kartenspiel“ (JUKS) im Auge behalten. Dabei handelt es sich um ein kleines, aber feines Sammelkartenspiel, das optisch ansprechend ins Spiel integriert wurde. Als SpielerIn legt ihr abwechselnd Karten auf einem Digivice aus. Anschließend werden die ausgewählten Pixelmonster generiert und kämpfen gegeneinander. Eine nette Abwechslung für zwischendurch, zumal es gut ins Spiel passt.
So schön das Kartenspiel aussieht, so wunderschön sind ebenso die Modelle der über 450 Digimon, denen ihr im Spiel begegnen könnt. Damit hat dieser Titel nicht nur mehr Digimon als jeder andere Titel der Reihe bislang, sondern die neuen 3D-Modelle und Animationen bei Angriffen sehen zudem einfach fantastisch aus. Das erkennt man nicht nur an den eigenen Digimon im Team, sondern ebenfalls an den NPC-Digimon, die in der Zentralstadt von Iliad leben. Jedes Digimon hat individuelle Bewegungen. Es gibt welche, die ihrer Arbeit nachgehen, durch die Stadt laufen, und welche, die imposant über der Stadt schweben.
Dadurch wirkt nicht nur die Stadt, in der man öfter unterwegs ist, lebendiger, sondern auch viele andere Orte und die dort wohnhaften Digimon. Durch die Vielzahl an Digimon, die auf dem Bildschirm dargestellt werden, und vor allem die vielen unterschiedlichen Digimon hat mein Fanherz nicht nur einmal höhergeschlagen. Bei den Charaktermodellen ist wirklich viel Liebe zum Detail erkennbar.
Ein Ritt durch die Landschaft
Leider lässt sich das nicht über die Umgebungen und Orte an sich sagen. Zwar sind diese bunter und imposanter gestaltet als in Cyber Sleuth, mit anderen Spielen dieser Konsolengeneration können sie jedoch nicht ganz mithalten. Zudem fühlen sich viele Gebiete in ihrer Größe etwas gestreckt an und ähneln sich innerhalb ihres Aufbaus. Wenn man beispielsweise durch einen Turm im Industriegebiet läuft, beinhaltet jede Etage mehr oder weniger dieselben Objekte und gegnerischen Digimon.
Das bedeutet nicht, dass das Spiel nicht hübsch aussieht. Spielerinnen und Spieler sind heutzutage jedoch anderes gewohnt. Grafik ist jedoch nicht alles und vieles kommt über den Stil. Dieser ist über das ganze Spiel hinweg stimmig und kommt besonders in der digitalen Welt Iliad zum Vorschein, in der sich die Orte mit der Zeit sogar verändern. Ein wenig mehr Abwechslung innerhalb der Gebiete hätte dem Spiel jedoch gutgetan.
Ein besonderes Schmankerl ist dabei der Digi-Ritt durch die verschiedenen Umgebungen. Zwar laufen euch immer eure ersten drei Digimon hinterher. Aber ist es nicht schöner, wenn man auf einem Digimon reiten kann? Das kann allerdings komischer aussehen, als man vermutet. Es gibt vierbeinige Digimon, auf denen das ganz normal aussieht. Andere Digimon tragen euch hingegen mit einem Arm durch die Gegend, was man auf den ersten Blick nicht unbedingt als Ritt bezeichnen würde.
Und wenn man so durch die Gegend reitet, fällt einem noch eines auf: Es gibt in dem Spiel keine Zufallsbegegnungen (Random Encounters). Ihr seht jedes gegnerische Digimon in der Welt herumlaufen, schwimmen oder durch die Luft fliegen. Das lässt die Welt zum einen noch lebendiger wirken und macht zeitgleich das Gameplay angenehmer, da man sich auf Kämpfe vorbereiten oder ihnen aus dem Weg gehen kann.
Der Soundtrack beim Erkunden ist genauso schön wie die Charaktermodelle. Fans werden sicherlich das eine oder andere Geräusch aus den Vorgängern wiedererkennen und Ähnlichkeiten im gesamten Soundtrack feststellen. Verantwortlich dafür ist erneut Masafumi Takada, der bereits die atmosphärische Musik zu Cyber Sleuth und Hacker’s Memory erstellt hat. Selbst nach dem Ausschalten des Spiels bleiben die Melodien im Kopf.
Öffne dich, Tor nach Iliad!
Digimon Story: Time Stranger ist ein Pflichtspiel für Fans. Zumindest hat es mein Fanherz sehr oft höherschlagen lassen. Da wäre zum Beispiel die unglaubliche Menge an Digimon, die in dem Spiel vorhanden ist. Von den klassischen Digitationen über DNA- und Armor-Digitationen bis hin zu Digimon aus Frontiers sind viele Fanlieblinge dabei, mit denen ich das Abenteuer bestreiten kann. Am liebsten wäre ich mit allen über 450 Digimon gleichzeitig durch das Spiel gelaufen.
Zugegeben, die Handlung braucht einige Zeit, um richtig in Fahrt zu kommen, einige Handlungsstränge sind etwas vorhersehbar und gerade zu Beginn hätte das Entwicklerteam ein paar Dinge straffen können. Das Ergebnis ist jedoch eine spannende und bezaubernde Geschichte über die Beziehung zwischen Mensch und Digimon. Hinzu kommt ein Kampfsystem, das zwar klassisch für ein (J)RPG ist, jedoch durch viele Funktionen komfortabler und dynamischer gestaltet wurde. Das macht es auch für Neulinge leicht, sich zurechtzufinden.
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: Digimon Story: Time Stranger, Bandai Namco, Media.Vision









































Danke für den Test. Freut mich dass das Spiel so gut ist. Das macht es aber noch tragischer das es auf der Konsole Technisch ein Reinfall ist und der Protagonist wieder nur eine langweilige stumme Puppe. Hatte mich eigentlich echt darauf gefreut, aber so werde ich es mal im Sale mitnehmen, da diesen Monat eh genug spiele denn Hauptcharaktere und flüssiges spielen nicht egal ist.
Keine Ahnung was du für Probleme mit dem Spiel hast denn es läuft sehr gut auf der PS5. Ich habe nicht einmal bemerkt dass es 30fps sind bzw. mir ist es nicht negativ aufgefallen. Dass mit dem stummen Prota finde ich allerdings auch echt dumm aber ich habe mir das Spiel trotzdem gekauft. In meinen Augen ist es kein wirkliches AAA Game und daher kann ich die Patzer verzeihen.
hab mein game schon seid letze woche samstag dank amazon und game ist nett macht spass
Jetzt musste ich mir aber wirklich die Augen reiben. 30 FPS Lock auf Konsole. Dieses Spiel mit dieser Optik? Also nicht falsch verstehen, ich finde, für ein Digimon Spiel sieht es wirklich hübsch aus, aber kommt sicherlich nicht über gehobeneres PS4-Niveau hinaus. Da darf ernsthaft gefragt werden, ob man auf etwas Optimierung so gar keinen Bock hatte. Letztendlich braucht auch niemand einen Performance-Modus mit 60 FPS, der sich mit 40-50 FPS konstant durch das Spiel ruckelt, aber ich möchte einfach nicht wahrhaben, dass das nicht mit 60 FPS auf Konsole möglich gewesen wäre. Würde ich nun auf Switch 2 oder anderen PC-Handhelds sogar noch verstehen, aber nicht auf Konsole. Ist natürlich jetzt keines der Spiele, die wirklich präzise Eingaben erfordern, aber mit 60 FPS spielt sich alles besser und ist deutlich angenehmer für die Augen. Nur meine Meinung.
Zum Spiel selbst: Das Review macht schon Lust auf mehr. Aber hier passe ich so lange, bis es einen Sale gibt. Hatte mich bei Digimon Survive so geärgert, als das nach wenigen Wochen dann schon für deutlich weniger zu haben war. Auch wenn Time Stranger nicht so nischig ist.
Digimon hat sich in eine Richtung über die Jahrzehnte weiterentwickelt, die Pokemon stets abgelehnt hat. Die Fans sind älter geworden, bei Digimon hat man sich dazu entschieden, den Stil auch der Zielgruppe gegenüber anzupassen. Und ich denke, die werden das auch so zu schätzen wissen.
Ich bin jetzt auch mit fast 16 Stunden dabei und ich bin gut unterhalten. Allerdings kann ich diese Aussage:
zu 100% unterschreiben.
Ich kann mir bei mehreren Digimons auch nicht merken welchen Wert ich jetzt steigern wollte oder muss und es nervt gewaltig immer über mehrere Menüs aus der DigiFarm rein und raus zu gehen.
Zusätzlich holt mich die Story noch nicht ganz ab. Bisher dümpelt sie nur vor sich hin. Man ist relativ schnell in der Digimon Welt und dann ist man dort erstmal lange "gefangen". Zusätzlich wunder ich mich über die Aussage das man mehr Wert gelegt hat auf die Beziehung zwischen Digimon und Menschen. Bisher merke ich davon noch nichts. Kommt vielleicht noch aber so als Kernaussage was man erzählen möchte braucht es sehr lange um in Fahrt zu kommen.
Wie lange soll das Spiel denn gehen?
Der/Die MC ist mehr als nur blass wegen fehlender Stimme leider. Gefühlt war dieser mehr "involviert" in Cyber Sleuth. Kann mich aber auch falsch erinnern.